1938 – Der „Anschluss“: Teil 2 des „Universum History“-Zweiteilers „Auf der Suche nach Hitlers Volk“ am 16. März in ORF 2

Danach: ORF-Premiere für Historiendrama „Im Labyrinth des Schweigens“

Wien (OTS) - Zum ORF-Zeitgeschichteschwerpunkt „1938 – Der ‚Anschluss‘“ (Details unter http://presse.ORF.at) zeigt ORF 2 am Freitag, dem 16. März 2018, um 22.40 Uhr den zweiten Teil des „Universum History“-Zweiteilers „Auf der Suche nach Hitlers Volk“. Um 23.25 Uhr folgt die ORF-Premiere von Giulio Ricciarellis Drama „Im Labyrinth des Schweigens“ mit Alexander Fehling, Gert Voss, Johannes Krisch André Szymanski u. a.

Universum History: „Auf der Suche nach Hitlers Volk“ – Teil 2:
„Siegen oder Untergehen“

Als Angehöriger der Abteilung für Psychologische Kriegsführung der US-Armee kam Saul Kussiel Padover, 1905 in Wien geboren, Ende 1944 nach Deutschland. „Ich komme mir vor wie ein Ethnologe, der in das Gebiet eines unbekannten Stammes eindringt“, schrieb er damals. Tatsächlich hatte er das Selbstverständnis eines Forschers, der durch Gespräche mehr über die Mentalität der Deutschen herausfinden sollte. Die Aufzeichnungen, die seine Einheit während des Krieges verfasste, dienten als Grundlage für ein Buch, das er 1946 in den USA veröffentlichte – „Experiment in Germany: The Story of an American Intelligence Officer“. Jahrzehnte nach dem Ende der NS-Diktatur gibt die Zeit von 1933 bis 1945 immer noch viele Rätsel auf: Was bestimmte die Wechselbeziehung zwischen „Führer“ und Volk? Warum richteten sich so viele Menschen selbstverständlich in der Diktatur ein? Auf Basis von Padovers autobiografischen Abhandlungen versucht „Universum History“ eine Antwort auf die Frage zu finden, warum ein Großteil der Deutschen immer noch loyal hinter dem Führer stand, obwohl die Niederlage Deutschlands schon offenkundig war.

„Siegen oder Untergehen“, der zweite, von Christian Frey gestaltete Teil des Doku-Zweiteiles, stellt auf der Grundlage neuester Forschungsergebnisse am 16. März zahlreiche Bewertungen auf den Prüfstand und liefert Antworten auf folgende Fragen: Was wussten die Deutschen fernab der Front vom Holocaust? Was wussten sie von Plünderungen oder den Millionen Verhungerten und Erschossenen? Warum gab es selbst nach den schlimmsten militärischen Niederlagen und in Kenntnis beispielloser Verbrechen gegen die Menschlichkeit nur wenig Widerstand? Welche Bedeutung hatte die Bindung an Eid und Befehl?

Als Saul Kussiel Padover im Dezember 1944 hinter der Front in Belgien Gespräche mit deutschen Kriegsgefangenen führt, wird ihm klar, dass die meisten Kriegsgefangenen immer noch bereit sind, bedingungslos für das „Dritte Reich“ und Adolf Hitler zu kämpfen. Bis zum Kriegsende verlangte der „Führer“ von „seinem“ Volk fanatischen Widerstand, selbst in aussichtslosen Situationen. Und die Mehrheit der Deutschen folgte ihm. Mit unbürokratischer Soforthilfe nach Bombenangriffen der Alliierten, mit der Aufrechterhaltung des öffentlichen Verkehrs und propagandistischer Alltagsmonotonie gelang es dem Naziregime selbst in den letzten Kriegstagen, den Schein der Normalität zu wahren. Vier Tage vor der Einnahme Hamburgs spielte der Hamburger SV noch gegen den Traditionsverein Altona 93 – ein Fußballspiel vor dem Hintergrund der heranrückenden Truppen der USA sowie der Sowjetunion. Gewerkschaften oder Vereine, die die Sehnsucht der Menschen nach einem Ende des Krieges hätten zum Ausdruck bringen können, gab es nicht. Von den mehr als 3.000 Generälen der Wehrmacht fanden nur wenige den Mut zu einem Aufstand. Und jene, die es wagten und erwischt wurden, fanden ein tragisches Ende. Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg war absolut bewusst, dass er, sollte der Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 scheitern, als Verräter hingerichtet werden würde.

Im Sommer 1945, nach Ende des Krieges, kehrte Saul Kussiel Padover schließlich in die USA zurück. Was er auf seiner Reise erlebt hatte, fasste er in seinem Buch „Experiment in Germany: The Story of an American Intelligence Officer“ zusammen, in den USA erschien dieses Buch im Jahr 1946. „Eine ganze Generation war in diesem Land verführt worden“, stellte er am Ende seiner Gespräche ernüchtert fest. „Und viele hatten es mit sich geschehen lassen.“

ORF-Premiere für Historiendrama „Im Labyrinth des Schweigens“

Packendes Historiendrama vor dem Hintergrund wahrer Begebenheiten:
Während um ihn herum eine sorglose Politik des Vergessens herrscht, richtet ein junger Staatsanwalt den Blick auf die Opfer des Naziregimes. Unter Aufbietung aller Kräfte versucht er ein Stück dunkler Vergangenheit ans Licht zu bringen. Neben Alexander Fehling als der Gerechtigkeit verpflichteter Advokat brillieren Johannes Krisch („Jack“) und Theaterlegende Gert Voss in seiner letzten Filmrolle.

Ende der 1950er Jahre herrscht Aufbruchsstimmung in Deutschland. Was gestern war, ist vergessen. Der Widerstand ist daher groß, als Junganwalt Johann Radmann (Alexander Fehling) sich anschickt, Nazigräuel aufzudecken. Von einem Journalisten wird er auf einen Wärter in Auschwitz aufmerksam gemacht, der mittlerweile als Lehrer tätig ist. Ihn vor Gericht zu bringen entpuppt sich als schier unlösbare Aufgabe. Radmann stößt auf eine dichte Mauer des Schweigens. Darunter aber brodelt es und Verbrechen ungeahnten Ausmaßes zeichnen sich ab, die bald auch privat Spuren bei Radmann hinterlassen.

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