CARE-Report: Die 10 vergessenen Krisen 2017

Wien/Genf (OTS) -

Das Jahr 2017 war von einer großen Anzahl humanitärer Krisen und (Natur-)Katastrophen geprägt. Viele davon haben Schlagzeilen gemacht – wie etwa jene in Syrien, im Jemen und in Myanmar. Andere Krisen hingegen haben sich in der globalen Berichterstattung kaum wiedergefunden.

Der Report „Suffering in Silence“ zeigt auf, dass die Not der hungernden Bevölkerung in Nordkorea die geringste Berichterstattung weltweit erhalten hat. Zwar gab es große mediale Aufmerksamkeit für die Atompolitik des Landes, das Elend der Bevölkerung wurde aber nicht beleuchtet. Weitere humanitäre Krisen, die es 2017 kaum in die Schlagzeilen schafften, gab es in absteigender Reihenfolge in: Eritrea, Burundi, Sudan, DR Kongo, Mali, Vietnam, Zentralafrikanische Republik, Tschadsee-Region (Kamerun, Tschad, Niger, Nigeria) und Peru.

Wir wissen, dass ein einziges Foto ausreichen kann, um globale Aufmerksamkeit zu erhalten. Aber die Menschen in diesen Ländern sind weit weg von den Kameras und Mikrofonen der Welt“, sagt Laurie Lee, Generalsekretär von CARE International. „Diese Krisen und Katastrophen schafften es nicht in die Schlagzeilen, aber das ist kein Grund, auf sie zu vergessen.

Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen medialer Aufmerksamkeit und den finanziellen Mitteln, die für Katastrophenhilfe zur Verfügung gestellt werden: Bei sechs der zehn Krisen, die im Report gelistet sind, ist auch der Einsatz der Vereinten Nationen unterfinanziert. Hier gibt es am wenigsten Geld für Hilfe.

Die Medien haben die Macht, die Öffentlichkeit und die Politik dazu zu bringen, hinzuschauen“, so Filippo Grandi, Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen. „Die Kluft zwischen der benötigten Hilfe und den Mitteln, die dafür zur Verfügung stehen, wächst mit dem Desinteresse für viele dieser Krisen. Der Ausblick für dieses Jahr ist düster. Es fehlt an ausreichend politischem Willen, viele dieser Konflikte zu beenden, sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen und wirtschaftliche Schieflagen zu beseitigen. Die Politiker müssen endlich aufhören, bestimmte Krisen und Konflikte zu ignorieren.“

Die Länder auf der Liste sind genaue die Orte, auf die wir uns als Non Profit News-Organisation, die über humanitäre Krisen schreibt, konzentrieren“, sagt Heba Aly, Direktorin von IRIN News. „Aber wie auch der Report zeigt: Diese Arbeit ist teuer und kaum zu finanzieren. Es wird daher Zeit, dass wir erkennen: Qualitätsjournalismus, der über humanitäre Krisen berichtet, ist Teil der Lösung.“

2018 werden viele der im Report genannten Krisen und humanitären Katastrophen weiter bestehen. Daher betont der Report die Wichtigkeit von sicherem und ungehindertem Zugang für Medien und empfiehlt eine stärkere Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren und NGOs. Die Kosten für Berichterstattung aus entlegenen Regionen könnten von mehreren Stellen getragen werden. Die NGOs müssten die Kommunikation aus Krisengebieten verstärken, um rechtzeitig auf die Not der Bevölkerung aufmerksam zu machen.

Der Einfluss auf politisches Handeln geht mit ausreichender Berichterstattung nicht immer Hand in Hand: Die Krisen im Jemen und in Syrien gehören zu jenen mit der meisten Berichterstattung. Die Aufmerksamkeit der Medien kann jedoch dazu beitragen, dass die öffentliche finanzielle Unterstützung für die überlebenswichtige Nothilfe steigt.

Zum Report: Mit Unterstützung durch den internationalen Medienbeobachter Meltwater Group wurden mehr als 1,2 Millionen Online-Meldungen in deutscher, englischer und französischer Sprache ausgewertet. Dabei wurden ausschließlich diejenigen Katastrophen und Konflikte berücksichtigt, von der mindestens eine Million Menschen betroffen waren. Aus 40 Krisen und Katastrophen wurden die zehn mit der geringsten medialen Präsenz ermittelt. 

Rückfragen & Kontakt:

CARE Österreich, Katharina Katzer
Presse & Medien Tel. +43 (0)1 7150715-55, Mobil: 0664-88731425
katharina.katzer@care.at

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