„dok.film“ mit Bezirksporträt „Mein Floridsdorf“ und „Die Jahrhundertfrau“ in memoriam Elisabeth Heller

Am 12. August ab 21.55 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - Ein „dok.film“-Doppel steht am Sonntag, dem 12. August 2018, ab 21.55 Uhr in ORF 2 auf dem Programm: Bevor die 2012 entstandene Dokumentation „Elisabeth Heller – Die Jahrhundertfrau“ (23.00 Uhr) der kürzlich verstorbenen Wiener Grande Dame und Mutter von Universalkünstler André Heller gedenkt, deren Leben ein Kaleidoskop aus mehr als 100 Jahren österreichischer Geschichte darstellt, ist das Bezirksporträt „Mein Floridsdorf“ aus dem Jahr 2013 zu sehen. In der von Regisseur Chico Klein gestalteten Produktion führen Hannes Androsch, Erika Pluhar, Peter Pacult, Fritz Wieninger, Brigitte Ederer und Gerald Pichowetz mit Kindheitserinnerungen, Anekdoten und persönlichen Geschichten durch „ihren“ Bezirk.

Mehr zum Inhalt von „Mein Floridsdorf“ (21.55 Uhr):

Floridsdorf war einmal der einzige Bezirk „drüber der Donau“, ehe er Mitte der 1930er geteilt wurde und so die Bezirke Floridsdorf und Donaustadt entstanden. Die Gebiete entlang der Donau, die Donauinsel und vor allem die Alte Donau, aber auch das Gebiet um den Bisamberg – als letzter Berg der auslaufenden Alpen mit den Ortschaften Stammersdorf und Strebersdorf – prägen den heutigen 21. Wiener Gemeindebezirk.
Weniger bekannt ist, dass Floridsdorf einmal die Hauptstadt von Niederösterreich werden sollte. Oder dass im sogenannten „Transdanubien“ das erste elektrisch angetriebene Auto in der Geschichte des Automobilbaus gebaut wurde – von keinem Geringeren als Ferdinand Porsche. Auch die erste dampfbetriebene Eisenbahn in Österreich fuhr auf dem Gebiet von Floridsdorf nach Deutsch-Wagram. Durch die Bezirksgeschichte von Floridsdorf führt diesmal Schauspieler und Theaterintendant Gerald Pichowetz, der heute noch dort wohnt. Ihm zur Seite plaudern eine ganze Reihe weiterer Persönlichkeiten über ihr Grätzel: der Ex-Politiker und Industrielle Hannes Androsch, der Floridsdorf mit seinen sieben Gemeinden mit den sieben Hügeln Roms vergleicht; die Schauspielerin, Regisseurin, Sängerin und Autorin Erika Pluhar, die ihre Liebe zur Bühne bereits in Kindheitstagen nicht verbergen konnte; Managerin und Expolitikerin Brigitte Ederer, die im bekannten Floridsdorfer „Café Fichtl“ gleich zweimal am Tag die Welt neu erfunden hat; Fußballtrainer Peter Pacult, der seine Floridsdorfer Kindheit in Jedlesee verbrachte; und der Stammersdorfer Winzer Fritz Wieninger, der die prominente Runde komplettiert.

Mehr zum Inhalt von „Elisabeth Heller – Die Jahrhundertfrau“

Das Ende des österreichischen Kaiserreiches, zwei Weltkriege, die Geburt zweier Kinder, den Siegeszug des Computers und ihren eigenen, stillen Weg zur Unabhängigkeit: All das und noch viel mehr hat Elisabeth Heller in ihrem bewegten Leben erfahren. Am 9. August wäre sie 104 Jahre alt geworden. Zwei Tage davor starb sie.

Aufgewachsen in „gutem Hause“, landverschickt als Kind im Ersten Weltkrieg, als betörende Schönheit in der Zwischenkriegszeit geheiratet von einem doppelt so alten Mann. Häusliches Berufsverbot („eine Heller arbeitet nicht“) und das Leben an der Seite eines versponnen-verträumten Zuckerlfabrikanten. Mit der „Arisierung“ der familiären Existenzgrundlage und Demütigungen, denen ihr jüdischer Mann ausgesetzt war, erfuhr die Katholikin, was es heißt, in einer Nazi-Diktatur zu leben. Mit fast 50 probte sie den Aufstand und arbeitete doch – in einem noblen Mode-Atelier. Mit 80 verpfändete Elisabeth Heller Haus und Schmuck, denn Sohn Franz, der sich jetzt André nennt, hatte eine gute Idee für eine Bühnenshow. Der bezeichnete sie einst in einer Weihnachtskarte als „beste Gelassenheitslehrerin der Welt“. „Sie hat mir erzählt, mit 90 war das Leben schön, und ab 90 ist alles nur mehr Disziplin“, sagt André Heller im Film über seine Mutter, „Disziplin aufzustehen, sich zu waschen, zu schminken, ins Philharmonische zu gehen, auf Reisen, Handke, Bernhard, Jelinek zu lesen, was sie alles tut, Filme vom Haneke anzuschauen. So ging sie jeden Tag auf die Barrikaden gegen das Alter.“ Angesprochen auf den Tod sagt Elisabeth Heller im Film:
„Der Abschied von meinen Kindern, davor fürchte ich mich. Aber nicht vorm Sterben.“

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