„Orientierung“ über heftigen Streit unter orthodoxen Kirchen

Am 28. Oktober um 12.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ am Sonntag, dem 28. Oktober 2018, um 12.30 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:

Beben der Patriarchen: Heftiger Streit unter orthodoxen Kirchen

Es sind schwere Erschütterungen, die die Welt der orthodoxen Christenheit in diesen Wochen erlebt: das Patriarchat in Moskau gegen das Ökumenische Patriarchat in Istanbul. Dort hat Patriarch Bartholomaios, das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, seinen Amtssitz. Der Stein des Anstoßes: die geplante Eigenständigkeit einer Ukrainisch-Orthodoxen Kirche – durch ein „Ja“ des Ökumenischen Patriarchats, gegen den deklarierten Willen von Moskau. Der Hintergrund des Konflikts ist wohl ein doppelter Machtkampf:
Einerseits geht es um den Kampf der Ukraine um ihre Unabhängigkeit von Russland, einen Kampf, der nicht nur mit der Annexion der Halbinsel Krim und dem Krieg in der Ostukraine verbunden ist, sondern auch eine religiöse Dimension hat. Denn noch dominiert die Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats das religiöse Leben in der Ukraine. Doch zwei ukrainische orthodoxe Kirchen wollen sich nun vereinigen und damit die Autokephalie, also den Status einer selbständigen Landeskirche, erhalten. Dieses Bestreben gibt es seit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991. Aber nun hat es Aussicht auf Erfolg, weil dieses Streben – wortreich begleitet vom ukrainischen Präsidenten Poroschenko – auch Bartholomaios, der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, unterstützt. Der schon länger schwelende Konflikt um die informelle Vorherrschaft in der christlich-orthodoxen Welt – zwischen Moskau und dem Ökumenischen Patriarchat – hat damit eine neue Stufe der Eskalation erreicht. Bericht: Christian Wehrschütz.

Synode im Vatikan: Bischöfe hören „Stimmen der Jugend“

Im Vatikan geht diese Woche eine Bischofsversammlung zu Ende, die gleich in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert war: Erstmals kamen zu einer Synode – dreieinhalb Wochen lang – mehr als 250 Kirchenvertreter aus aller Welt zusammen, um sich ausschließlich dem Thema „Jugend“ zu widmen. Und erstmals hatten mehr als 30 Jugendliche die Gelegenheit, unter dem Titel „Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung“ über ihre Lebensrealitäten und ihre Anliegen in der katholischen Kirche zu sprechen. Ein roter Faden zog sich dabei durch die Wünsche junger Menschen – egal, ob aus Europa, Afrika, Asien, Australien oder Amerika: Jugendliche sollen in der katholischen Kirche mehr mitreden dürfen, Frauen sollen eine aktivere Rolle übernehmen, das Auftreten gegen Fremdenhass und Ausgrenzung bleibt ein wichtiges Anliegen, ebenso der Wunsch nach authentischer spiritueller Begleitung. In welcher Form sich diese „Stimmen der Jugend“ auch im Schlussdokument der Weltbischofssynode widerspiegeln werden? Antwort darauf soll es demnächst geben. Bericht: Katharina Wagner.

Trauer um Sternenkinder: Die Abwesenheit des Glücks

„Als unsere Kinder starben, galt ich für alle als der Verursacher“, erinnert sich Rainer Juriatti, der Vater von fünf „Sternenkindern“ und zwei lebenden Kindern ist. „Sternenkinder“, so werden fehl- und totgeborene Kinder genannt. Lange hat Rainer Juriatti mit sich und dem schmerzvollen Thema gerungen – und heuer dazu ein autobiografisches Buch veröffentlich: „Die Abwesenheit des Glücks“. „Wir wollen Betroffenen Mut machen, diese Tragödie besser aufzuarbeiten“, erzählt Vera Juriatti, die Ehefrau des Autors. Immerhin sind jedes Jahr Tausende Frauen in ganz Österreich von sogenannten „missglückten Schwangerschaften“ betroffen. Vielfach wird über das Tabu-Thema geschwiegen – von Frauen, mehr noch von betroffenen Vätern. Genau dieses Nicht-darüber-reden-Können soll nun, so der Wunsch von Buchautor Rainer Juriatti, aufgebrochen werden. Bericht: Cedomira Schlapper.

Bischof Bünker: „Europa braucht Reformation“

Die Ungleichheit nehme dramatisch zu, nicht nur in Österreich und in Europa, sondern weltweit, so der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker. Unabhängige Gerichte und die Medienfreiheit würden in Frage gestellt. „Ich denke, wir brauchen eine Art neue Reformation für Europa“, meint der 64-Jährige. Unter dem Motto „Evangelisch in Europa“ stand auch der diesjährige Reformationsempfang, zu dem die evangelischen Kirchen in Österreich eingeladen hatten. Ein Festakt unter dem Vorzeichen des Reformationstages, den evangelische Christinnen und Christen am 31. Oktober feiern, jenen Tag, an dem Martin Luther im Jahr 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel öffentlich gemacht hat. Für Michael Bünker wird es der letzte Reformationstag sein, den er in seiner Funktion als Bischof wahrnehmen wird. Bünker wird im kommenden Jahr in Pension gehen. Im Interview mit der „Orientierung“ spricht Bünker – angesichts des Gedenkjahres 2018 – auch über die damalige Begeisterung vieler evangelischer Christinnen und Christen für den sogenannten „Anschluss“. Er würde sich nicht scheuen zu sagen, dass die evangelische Kirche in den 1930er Jahren in die Irre gegangen sei:
„Sie war deutschnational infiltriert, antisemitisch vergiftet und politisch blind“. Daher müsse man heute jedem übersteigerten Nationalismus – aus christlichem Glauben heraus – sehr kritisch gegenüberstehen, so Bünker. Und man müsse jeder Form von Antisemitismus widerstehen und sich um ein gutes und lebendiges Verhältnis zu Jüdinnen und Juden bemühen. Bericht: Sandra Szabo.

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