SPÖ-Frauen gedenken sozialdemokratischer Pionierinnen und Vorkämpferinnen

Kranzniederlegung anlässlich des Frauentages 2018

Wien (OTS/SK) - Die SPÖ-Bundes- und Wiener SPÖ-Frauen haben heute, Montag, anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März der sozialdemokratischen Pionierinnen und Vorkämpferinnen Rosa Jochmann, Hertha Firnberg, Johanna Dohnal, Barbara Prammer und Sabine Oberhauser mit einer Kranzniederlegung am Wiener Zentralfriedhof gedacht. Neben SPÖ-Bundesfrauenvorsitzender Gabriele Heinisch-Hosek nahmen unter anderem SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid, Nationalratsabgeordnete Petra Bayr, die Wiener Frauensekretärin und Gemeinderätin Nicole Berger-Krotsch und SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner, Vertreterinnen der Jugendorganisationen, der FreiheitskämpferInnen und viele andere Frauen am Gedenken teil. ****

Rosa Jochmann (1901-1994), ab 1932 Zentralsekretärin der Sozialistischen Frauen Österreichs und zeitlebens überzeugte Widerstandskämpferin, wurde unter den Nationalsozialisten zweimal verhaftet und überlebte das KZ Ravensbrück. Sie war ab 1959 Bundesfrauenvorsitzende und Nationalratsabgeordnete, später Vorsitzende der FreiheitskämpferInnen. „Bis zu ihrem letzten Tag war sie nicht nur Zeitzeugin, sondern Mahnerin, die das ‚Niemals vergessen‘ immer betont hat. Wir gedenken ihrer als einer Frau, die Unglaubliches erlebt und überlebt hat“, sagte Heinisch-Hosek.

Auch Hertha Firnberg (1909-1994) fügte sich nie in das nationalsozialistische System. Sie promovierte zwar bereits 1936, konnte aber erst nach dem Krieg an der Universität Wien arbeiten. Firnberg war Bundesrätin, Nationalratsabgeordnete und ab 1967 Frauenvorsitzende. Von 1970 bis 1983 war sie erste weibliche Wissenschaftsministerin unter Bruno Kreisky. „Was bleibt von Hertha Firnberg? Nicht nur die kostenlosen Schulbücher und die ersten Universitätsreformen“, so Heinisch-Hosek, „sondern vor allem auch ihr Einsatz für Frauen in der Wissenschaft“ und das Engagement dafür, dass „Mädchen und Buben gleiche Chancen haben sollten.“

Johanna Dohnal (1939-2010) kam über die Wiener Kinderfreunde in die Politik. Ab 1972 Wiener Frauensekretärin wurde sie 1979 von Bruno Kreisky als Staatssekretärin für Frauenangelegenheiten in die Regierung geholt. Ab 1987 war Dohnal SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende und ab 1990 erste österreichische Frauenministerin. Sie war maßgeblich an der Familienrechtsreform beteiligt und „hat es geschafft, dass Gewalt im häuslichen Umfeld, Gewalt gegen Frauen ein öffentliches Thema wurde“, so Heinisch-Hosek. Auch in Gleichbehandlungsrechtsfragen habe sie sich verdient gemacht, etwa mit dem Gleichbehandlungsgesetz im Bundesdienst. Jedes Jahr wird ihr mit dem Johanna-Dohnal-Förderpreis gedacht. „Wir werden alles dafür tun, dass es den auch weiterhin gibt“, betonte Heinisch-Hosek, auch wenn die zuständige Ministerin Bogner-Strauß daran kein Interesse habe, versicherte die SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende.

„Für Barbara Prammer war Frauenerwerbstätigkeit als Existenzsicherung immer ein wichtiges Thema“, so Heinisch-Hosek. Prammer (1954-2014) begann ihre politische Karriere in Oberösterreich, wo sie sich u.a. als Landtagsabgeordnete um einen fortschrittlichen Wohnbau kümmerte. Von 1997 war sie bis zur schwarz-blauen Wende im Jahr 2000 Frauenministerin. „Sie hat es geschafft, Halbe-Halbe ins Gesetz zu bekommen und die Frauenhelpline ins Leben gerufen“, erinnerte Heinisch-Hosek. Prammer war SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende und ab 2006 Präsidentin des Nationalrates. „Barbara Prammer war eine glühende Antifaschistin, eine Demokratin, die stets gegen Rechtspopulisten eingetreten ist und sich für Minderheiten stark gemacht hat.“

„Heute vor einem Jahr mussten wir uns von Sabine Oberhauser verabschieden“, erinnerte Heinisch-Hosek. Oberhauser (1963-2017) war schon früh in der Gewerkschaft tätig, u.a. als ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende des ÖGB. 2006 zog sie als Abgeordnete ins Parlament ein, war dort Gesundheits- und Sozialsprecherin. 2014 wurde sie Gesundheitsministerin und holte 2016 die Frauenangelegenheiten ins Gesundheitsministerium. „Sie hat viel in der Gesundheitspolitik eingeleitet und dafür gesorgt, dass sich unsere Gesundheitsziele etablieren konnten, die wir weiter verfolgen müssen“, hielt Heinisch-Hosek fest. Als eine der letzten Maßnahmen hatte Oberhauser das Gesetz zum NichtraucherInnenschutz auf den Weg gebracht, das ab Mai in Kraft hätte treten sollen und jetzt von Schwarz-Blau gekippt werden soll. „Noch ist nicht das letzte Wort gesprochen“, unterstrich Heinisch-Hosek. Sollte es zu einer Ablehnung der schwarz-blauen Pläne kommen, „dann hast du, Sabine, dann haben wir gewonnen“, so Heinisch-Hosek.

Fotos der Kranzniederlegung können hier heruntergeladen werden:
https://tinyurl.com/y9xgrk96 (Schluss) sc/mr

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01/53427-275
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