„Universum History“-Doku „Der Verrat des Kaisers – Kaiser Karl und das Ende der Habsburger“ in St. Pölten präsentiert

Kaiser-Franz-Joseph-Ururenkel Leopold Altenburg als Kaiser Karl und Daniela Golpashin als Zita – am 6. April um 22.40 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - Fast auf den Tag genau vor 100 Jahren, im April des Jahres 1918, wurde die heikelste diplomatische Mission des Ersten Weltkriegs zum europaweiten Skandal: die sogenannte „Sixtus-Affäre“. Geheime Verhandlungen des österreichischen Kaiserhauses mit Frankreich sollten den Frieden für die Donaumonarchie bringen – und sorgten durch ihr Scheitern für eine Eskalation des Krieges und den Untergang der Habsburger. Die aufwendige „Universum History“-Eigenproduktion „Der Verrat des Kaisers“ von Fritz Kalteis kann am Freitag, dem 6. April 2018, um 22.40 Uhr in ORF 2 mit neu entdeckten Dokumenten diese brisante Operation erstmals lückenlos rekonstruieren. In den Hauptrollen sind Kaiser-Franz-Joseph-Ururenkel Leopold Altenburg als Kaiser Karl und Daniela Golpashin als Zita zu sehen. Gedreht wurde der Film – eine Koproduktion von ORF, Metafilm und BMBWF in Zusammenarbeit mit ZDF/ARTE, gefördert von Fernsehfonds Austria, Filmfonds Wien und Land Niederösterreich – an Originalschauplätzen wie der Villa Wartholz in Reichenau an der Rax, dem Kaiserhaus in Baden und dem Schloss Eckartsau.

Gestern, Mittwoch, den 4. April, wurde die Dokumentation in Anwesenheit von ORF-Niederösterreich-Landesdirektor Norbert Gollinger, Nationalratsabgeordneten Friedrich Ofenauer, der beiden Metafilm-Produzenten Michael Cencig und Fritz Kalteis, der auch Regie führte, der Hauptdarsteller Leopold Altenburg und Daniela Golpashin und des „Universum History“-Sendungsverantwortlichen Tom Matzek im ORF-Landesstudio Niederösterreich präsentiert.

ORF-Niederösterreich-Landesdirektor Prof. Norbert Gollinger: „Ich freue mich, dass das Landesstudio Niederösterreich Gastgeber der jüngsten ‚Universum History‘-Produktion über den letzten Kaiser Österreichs ist – nicht zuletzt deshalb, weil Kaiser Karl entscheidende Zeiten seines Lebens in Niederösterreich verbracht hat. Es freut mich auch deshalb, weil die heutige Präsentation ein Zeichen für die ausgezeichnete Zusammenarbeit der ‚Universum History‘-Redaktion in Wien mit den Landesstudios ist. Ich gratuliere dem gesamten Team zu diesem tollen Film.“

In Vertretung von Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner unterstrich Nationalratsabgeordneter Mag. Friedrich Ofenauer „den hohen Stellenwert, den Geschichte in Niederösterreich genießt, was man auch an der guten Zusammenarbeit mit Redaktionen wie ‚Universum History‘ erkennen kann. Wer die Geschichte schreibt, gestaltet die Erinnerung. Vieles von dem, was heute weltpolitisch passiert, ist auf Ereignisse der Vergangenheit zurückzuführen. Umso wichtiger ist es daher, sich mit unterschiedlichen Aspekten der Geschichte zu befassen – die lehrreiche ‚Universum History‘-Dokumentation über Kaiser Karl ist ein gelungenes Beispiel dafür.“

Metafilm-Produzent Michael Cencig dankte allen am Zustandekommen des Films beteiligten Partnern, „ohne deren Hilfe wir diese Produktion nicht realisieren hätten können. Danke auch an das in uns gesetzte Vertrauen, wir haben bewiesen, dass wir es können.“

Für Regisseur Fritz Kalteis war Kaiser Karl „vorerst eine historische Persönlichkeit mit wenig klaren Konturen. Umso dankbarer bin ich daher nicht zuletzt dem ORF, dass ich die Gelegenheit bekommen habe, mich mit Karls Person und seinem Leben auseinanderzusetzen. Ich habe dabei einen Menschen gefunden, der sicherlich ehrlich versucht hat, sein Reich und seine Krone zu retten, der aber nicht in der Lage war, zu erkennen, dass die Zeit vermeintlich gottgewollter Herrscher einfach vorbei war. Umso glücklicher bin ich, dass Leopold Altenburg und Daniela Golpashin diesen beiden Persönlichkeiten in unserem Film auf so facettenreiche Art und Weise Leben eingehaucht haben – und so die historischen Chiffren Karl und Zita zu ganz konkreten Menschen werden ließen.“

„Ich habe Kaiserin Zita noch persönlich kennengelernt, damals 1981, als sie dann endlich wieder nach Österreich einreisen durfte. Jetzt, bei diesem Film, ist es für mich besonders spannend, dass ich mich als Schauspieler mit meiner eigenen Familiengeschichte, mit meinen Ahnen, auseinandersetzen kann“, sagte Kaiser-Karl-Darsteller Leopold Altenburg, Ururenkel von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth:
„Zita war auf jeden Fall eine sehr starke Frau, die für die damalige Zeit ungewöhnlich viel Mitsprache in politischen Fragen hatte. Mit Karl ist es so ein bisschen wie mit einem Herrscher, den man auf ein wildes Pferd setzt und der dann sagt: ‚Bitte ich will die Zügel nicht halten, das muss jemand anderer machen.‘“

Kaiserin-Zita-Darstellerin Daniela Golpashin hat an ihrer Rolle gefallen, dass „ich mich mit dieser historischen Frauenfigur auseinandersetzen kann, mit der Frage, was ist das eigentlich, eine moderne, historische Frauenfigur. Karl und Zita waren ein so junges Paar, das vor einer großen Herausforderung stand. Und ein Paar, das zusammenwächst und sich gegenseitig unterstützt. Ich glaube, Karl und Zita waren ein modernes Paar im Vergleich zu anderen Kaiserpaaren.“

Für „Universum History“-Sendungsverantwortlichen Tom Matzek ist „Der Verrat des Kaisers – Kaiser Karl und das Ende der Habsburger“ „große europäische Geschichte. Es ist die Dreiecksbeziehung der bestimmenden Großmächte sowie der Dynastien von Bourbonen, Hohenzollern und Habsburgern – erzählt am aufregenden Schicksal des letzten Habsburgerkaisers.“

Universum History: „Der Verrat des Kaisers – Kaiser Karl und das Ende der Habsburger“

Am Höhepunkt des Ersten Weltkriegs steht die Habsburgermonarchie vor dem Kollaps: verlorene Schlachten, Meutereien bei den Truppen, Hunger im Hinterland. Der junge Kaiser Karl, der im November 1916 nach dem Tod von Kaiser Franz Joseph auf den Thron der Habsburgermonarchie gelangt, muss sein Reich und seine Dynastie retten, koste es, was es wolle. Er wagt ein Spiel mit hohem Einsatz: Friedensverhandlungen mit dem Feind – hinter dem Rücken der deutschen Verbündeten. Lange war völlig unklar, was dabei genau geschehen ist.

Im Februar 2017 waren in einem Nachlass in Wien die Tagebücher von Tamás Graf Erdödy aufgetaucht – dem Adjutanten und Jugendfreund von Kaiser Karl I. Darin zeichnet Erdödy aus nächster Nähe zum Kaiser den Verlauf jener Friedensinitiative nach, die die Welt der Habsburger retten und den Ersten Weltkrieg beenden sollte. Sie wird als „Sixtus-Affäre“ in die Geschichte eingehen. Für den Historiker Manfried Rauchensteiner sind Tamás Erdödys Aufzeichnungen ein Glücksfall: „Sie ermöglichen eine Chronologie der Geschehnisse, wie wir sie bisher nicht gehabt haben.“ Regisseur Fritz Kalteis hat diesen „Krimi“ als aufwendige Spieldokumentation für „Universum History“ inszeniert: „Ein hochspannendes Ränkespiel der Mächte – mit einem jungen Mann im Mittelpunkt, der den wohl schwierigsten Job der Welt geerbt hat“, beschreibt Kalteis die Ausgangslage. Tamás Erdödy (gespielt von Raphael von Bargen) muss im Auftrag des Kaisers die Friedensverhandlungen mit Frankreich arrangieren – unter strengster Geheimhaltung.

Die Verwandtschaft soll den Weg zum Frieden ebnen: Sixtus und Xavier von Bourbon-Parma verfügen als Mitglieder des ehemaligen französischen Königshauses über beste Kontakte. Und sie sind die Brüder von Karls Frau Zita (Daniela Golpashin). Die Kaiserin gilt bis heute als eigentliche Hauptfigur, wie die Historikerin Katrin Unterreiner bestätigt: „Sie war die klügere, die ehrgeizigere und die politisch engagiertere Person. Und sie hat, was vielen missfiel, ganz offen den Ton angegeben.“ Im April 1918 fliegen die geheimen Verhandlungen auf. Es kommt zum internationalen Skandal – und Karls Hoffnung auf Frieden verkehrt sich ins Gegenteil. „Für die Deutschen war das nichts als blanker Verrat“, sagt der Historiker Michael Epkenhans aus Potsdam. Österreich muss sich als Konsequenz vollends dem deutschen Diktat unterwerfen und den Krieg bis zum bitteren Ende ausfechten. Er endet im November 1918 mit Millionen von Toten, dem Zerfall der Donaumonarchie und dem Ende der Habsburger als Herrscherdynastie nach fast 650 Jahren.

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