4. Wiener Integrations- und Diversitätsmonitor: 55 Jahre Migrationsgeschichte prägen Wien als Einwanderungsstadt | PID Presse

Stadt Wien blickt auf zehn Jahre Integrations- und Diversitätsmonitoring zurück

Wien (OTS) - In den vergangenen zehn Jahren ist die Wiener Wohnbevölkerung um elf Prozent bzw. um fast 190.000 Menschen angewachsen. Menschen aus über 190 Herkunftsländern leben in Wien, mehr als ein Drittel der WienerInnen sind im Ausland geboren und 61 Prozent der zugewanderten WienerInnen leben schon seit mindestens zehn Jahren in Wien.

Das sind einige Ergebnisse des 4. Wiener Integrations- und Diversitätsmonitors, der heute im Rahmen einer Fachtagung präsentiert wurde. Mit der vierten Ausgabe blickt die Stadt Wien auf zehn Jahre Integrations- und Diversitäts-Monitoring zurück.

„Tragfähige politische Zielsetzungen und konkrete Maßnahmen erfordern eine fundierte Kenntnis unserer Stadtgesellschaft und ihrer Herausforderungen. Der Wiener Integrations- und Diversitätsmonitor bietet dafür seit mittlerweile zehn Jahren ein starkes, fakten- und evidenzbasiertes Instrument für Politik und Verwaltung“, betont Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky.

Der Integrations- und Diversitätsmonitor zeigt auf, welche Veränderungen in der Einwanderungsgesellschaft und ihren Institutionen in den letzten Jahren stattgefunden haben und welche Herausforderungen die Stadt Wien bewältigen muss. Der Monitor beschreibt anhand ausgewählter Indikatoren den gesellschaftlichen Status quo der Wiener Bevölkerung aus integrationspolitischer Sicht. Er bildet Bevölkerungsveränderungen seit 1961 ab und verdeutlicht, dass die Veränderungen seit 55 Jahren mehrheitlich von Zuwanderung aus dem In- und Ausland bestimmt sind.

„Kaum eine andere Stadt in Europa verfügt über derart umfassendes und vor allem differenziertes Wissen. Auf über 250 Seiten dokumentiert die Stadt Wien Chancen und Herausforderungen im Bereich der Integration und Diversität“, so Czernohorszky. „Mir geht es darum, genau hinzuschauen und eine Politik zu machen, die die vielen unterschiedlichen Herausforderungen sieht und angeht. Dafür braucht es einen differenzierten Blick, den uns der Monitor ermöglicht.“

Trend zu mehr Bildung und höheren Bildungsabschlüssen

Der Integrationsmonitor zeigt, dass die Bildungsbeteiligung nach der Pflichtschule insgesamt steigt. Ebenso ist ein Trend hin zu höheren Bildungsabschlüssen, also von der Matura aufwärts, zu beobachten. Je kürzer die Zuwanderung zurückliegt, desto höher ist der Grad der Bildung. Gleichzeitig zeigt der Monitor auf, dass Bildungsstand und Ausbildungsbeteiligung stark differenziert sind.

„Die Daten zeigen, dass es große Unterstützung beim Bildungserwerb für Personen, die nach dem Pflichtschulalter mit geringer Bildung nach Wien kommen, braucht. Maßnahmen wie das Jugendcollege und neue zielgruppenspezifische Projekte wie „Interspace für Jugendliche“ setzen genau hier an und bilden die notwendige Brücke zur Schule, zur Lehre und zum Arbeitsmarkt“, so Czernohorszky.

Um diese Zielgruppe auch systematisch besser unterstützen zu können, fordert der Integrationsstadtrat die Ausbildungspflicht bis 18 auf AsylwerberInnen auszuweiten und die Lehre auch außerhalb von Mangelberufen für diese zu öffnen.

Frage der demokratischen Teilhabemöglichkeiten gewinnt an
Bedeutung

Die Ergebnisse des Monitors zeigen auch, dass die Frage der demokratischen Teilhabemöglichkeiten für die Wienerinnen und Wiener zunehmend an Bedeutung gewinnt. Über ein Viertel der WienerInnen ist vom Wahlrecht ausgeschlossen, weil sie nicht die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. Das trifft viele Menschen, die schon mindestens zehn Jahre in Wien leben, aber die Einkommensvoraussetzungen für die Staatsbürgerschaft nicht erfüllen.

„Demokratische Teilhabe und Mitbestimmung stärken die Integration und den sozialen Zusammenhalt“, betont Czernohorszky. Der Integrationsstadtrat wird daher in den kommenden Monaten mit dem überparteilichen ExpertInnenrat der Stadt Wien „forum.wien.welt.offen“ auch die Frage demokratischer Partizipationsmöglichkeiten beraten. Auf Initiative Wiens hat erst vergangene Woche die Tagung der IntegrationslandesrätInnen einstimmig beschlossen, kommendes Jahr eine ExpertInnenkonferenz mit dem Titel „Teilhabe, Mitwirkung und politische Partizipation“ abzuhalten.

Kontinuierlicher Ausbau des Diversitätsmanagement in der Stadt

Seit Beginn des Monitorings hat sich die Anzahl der Abteilungen, die sich beteiligen, sukzessive erhöht. 43 Einrichtungen der Stadt Wien mit rund 62.000 MitarbeiterInnen nahmen am 4. Diversitätsmonitoring teil. Die Ergebnisse zeigen eine zunehmende Professionalisierung des Diversitätsmanagements und eine verstärkte diversitätsorientierte Kommunikation mit KundInnen. „Der Monitor zeigt uns, dass wir hier auf einem guten Weg sind und sich das Diversitätsmanagement weitgehend etabliert hat“, so Czernohorszky.

Der Integrations- und Diversitätsmonitor steht ab sofort online unter
https://www.wien.gv.at/menschen/integration/grundlagen/monitoring/
zur Verfügung. (Schluss)

Rückfragen & Kontakt:

Philipp Lindner
Mediensprecher StR Jürgen Czernohorszky
+43 1 4000 81853
philipp.lindner@wien.gv.at

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