54. Wiener Gemeinderat (4) | PID Presse

Mitteilung der Vizebürgermeisterin

Wien (OTS/RK) Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Mag.a Maria Vassilakou (Grüne) trat mit ihrer Mitteilung zum Thema „9 Jahre Stadtentwicklung“ zum letzten Mal ans Rednerpult des Gemeinderats. Nach 23 Jahren im Wiener Gemeinderat werde sie ihr Mandat heute zurücklegen. Es sei 1996 gewesen, als sie in den Gemeinderat eingezogen sei – „als erste eingebürgerte Mandatsträgerin in Österreich“. Zehn Jahre davor, im Jahr 1986, sei sie am damaligen Südbahnhof in Wien angekommen. Heute befinde sich am Areal ein „pulsierendes Wohn- und Arbeitsviertel“, das sie „in einer wesentlichen Rolle mitgeplant“ habe. „Wer mir damals, 1986, erzählt hätte, dass ich einmal die 365-Euro-Jahreskarte entscheidend mitverhandle und Vizebürgermeisterin dieser Stadt“ werde – „den hätte ich gefragt, ob er noch bei Sinnen ist“. Aber ja, das „ist wirklich alles passiert“ – Vassilakou sei heute „Vizebürgermeisterin der Stadt, der ich alles verdanke; der Stadt, die seit Jahren ungeschlagener Weltmeister der Lebensqualität ist“. Wien sei eine pulsierende, junge Weltstadt „mit allen Herausforderungen, die das mit sich bringt“ – aber die Stadt habe die richtigen Antworten und Lösungen darauf. Vassilakou wollte es in ihrer Abschiedsrede wie Alt-Bürgermeister und Wegbegleiter Michael Häupl von der SPÖ halten: „Nicht jeder Tag war super. Aber jeder Tag war es wert.“

Vassilakou blicke auf „außergewöhnliche, arbeitsreiche neun Jahre“ zurück. „Die Liste wäre sehr lang“, begann sie ihre Aufzählung jener Projekte und Vorhaben, die sie umgesetzt habe: Die 365-Euro-Jahreskarte sei einmalig, „es gibt keine Stadt weltweit mit so vielen Menschen, die eine Jahreskarte haben, gemessen an ihrer Bevölkerungsgröße“. Weiters nannte sie: Die Ausweitung der Tempo-30-Zonen; das Einrichten von BürgerInnen-Solarkraftwerken; die Energieraumplanung mit dem Ziel des „endgültigen Ausstiegs aus fossilen Energieträgern“; die mehr als 300 geschaffenen „Grätzloasen“; die neue Widmungskategorie „Geförderter Wohnbau“ („damit entziehen wir Spekulanten den Boden“); die Neu- und Umgestaltung von Mariahilfer Straße, Meidlinger Hauptstraße, Reumann- und Stephansplatz sowie Herrengasse; das Fixieren des Standorts für den neuen internationalen Busbahnhof; die Flächenwidmungen für 8.500 zusätzliche Wohnungen.

Aber, so Vassilakou: „Viel interessanter als diese Aufzählung ist die Frage nach dem Warum.“ Bei der Städteplanung stellten sich Fragen nach Klimawandel und Erderwärmung, nach der Kluft zwischen Arm und Reich, nach leistbarem Wohnraum, aber auch der „Zugang zu Wasser, und was es kostet“. Auf all diese grundsätzlichen Fragen „hat Wien die Antworten, wir haben Know-how und Lösungen“. Der soziale Wiener Wohnbau sei „absolute Spitze weltweit“. Das Bekenntnis zum sozialen Wohnbau „müssen wir aufrechterhalten“. Manchmal stelle Vassilakou sich die Frage, ob den „Menschen bewusst ist, welches Privileg sie hier genießen“.

Auf der ganzen Welt sei das Phänomen der „Bubble Cities“ zu beobachten – voneinander isolierte Stadtteile, wo alles „Schwächere, Störende an den Stadtrand verdrängt“ werde. Das führe zu „Gated Communities“ und letztlich „No-Go-Areas“. Diese Art der Stadtentwicklung „reißt Wunden auf, und es dauert Jahrzehnte, bis sie verheilen“. Wien hingegen sei „die Stadt für alle, nicht für die wenigen Exklusiven“. Und, Wien sei eine „Smart City“, in der das Digitale dem Sozialen diene – wo digital und sozial zusammengehen, und die Menschen nicht „von Technologiekonzernen gesteuert und überwacht werden“.

„Wem gehört öffentlicher Raum?“, fragte Vassilakou in den Saal. Er müsse dazu da sein, „Lebensqualität für alle“ zu bieten. Platz ist nicht vermehrbar, deshalb „müssen wir überlegen, wofür wir ihn brauchen“: Für mehr Bäume, breitere Gehsteige, für junge Familien und Kinder – denn Lebensqualität habe „fast alles mit Kindern zu tun“. Eine Stadt sei dann erfolgreich und lebenswert, wenn junge Familien mit ihren Kindern „gerne hier leben, und nicht weil sie es müssen“.

Nicht „die Häuser und Paläste am Ring sind Wien“, sagte Vassilakou, „wir Menschen sind Wien, das Wien der Weltoffenheit und Solidarität. Das kann man nicht verordnen – das ist einfach da. Wachen wir über dieses Wien, schauen wir darauf, dass dieses Wien genauso bleibt.“ Wien solle jene sichere Stadt bleiben, die über Menschenrechte und Freiheit „wacht und diese schützt“. „Dein Geschlecht, Glaube, Herkunft, alles egal – deine Stadt schützt dich, dass du dein Leben so leben kannst wie du es dir vorstellst“, skizzierte Vassilakou ihre Idee.

Sie habe sich in ihren Jahren als Vizebürgermeisterin vielen Fragen stellen müssen, aber eine Frage blieb bis heute aus: „Was habe ich gelernt in den neun Jahren im Amt?“ Ja, es würden die „Hackln fliegen“ und Narben zurückbleiben – aber das müsse man als Politiker aushalten können. „Am Ende“ zähle nur eines: Nämlich das Verfolgen der Vision, welche Art von Stadt man gestalten und schaffen wolle – das habe mehr Kraft als alles andere.

Vassilakou verabschiede sich nun also nach 23 Jahren aus dem Gemeinderat. Ihr Dank gelte Familie, Weggefährten und Freunden, ihrem Team („Ihr habt mich beschenkt mit Herz und Leidenschaft und großartigen Ideen“), aber auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Stadtverwaltung: „Die Wienerinnen und Wiener haben gar keine Ahnung, wie großartig die Leute sind, die für die Stadt arbeiten, und mit wieviel Einsatz sie das tun“. Dank sprach sie auch den politischen Weggefährten und MitbewerberInnen aus. Zum Schluss sagte Vassilakou: „Finden Sie die Kraft, wann immer es geht, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen. Bleiben Sie tatkräftig und geben Sie das Beste für unsere Stadt. Passen Sie gut auf sich auf, passen Sie auf Wien auf!“ (Forts.) esl

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