90% anerkennen Leistungen von Menschen mit Migrationsgeschichte

Marketagent Befragung zeigt: Österreichische Bevölkerung steht der Vielfalt durch Zuwanderung insgesamt positiver gegenüber, als die Regierung vermutet.

Wien (OTS) Menschen mit Migrationshintergrund haben in den Bereichen Pflege, im Lebensmittel-Einzelhandel, Logistik und Transport entscheidend zur Bewältigung der Corona-Krise beigetragen. Fast 90% der Menschen in Österreich unterstreichen deren Leistung bei den besonderen Herausforderungen der vergangenen drei Monate als „wichtig“ – 54% sogar als „sehr wichtig“. Das ergab eine Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Marketagent für die Allianz „Menschen.Würde.Österreich“ durchgeführt hat.

Pflege Wissenschaft und Wirtschaft – Österreich braucht Zuwanderung

Die Befragten brachten darin nicht nur zum Ausdruck, wie wichtig der Beitrag der Menschen mit Migrationshintergrund in Zeiten von Corona war und ist, sie sehen auch die Notwendigkeit, den Zuzug in Zukunft ganz gezielt zu fördern. Drei von vier Befragten halten es für wichtig, für die Pflege von alten und kranken Menschen qualifizierte Zuwanderer anzuwerben. Fast zwei Drittel meinen zudem, dass sich Österreich im internationalen Wettbewerb mehr anstrengen müsse, qualifizierte Personen für den Bereich Wissenschaft anzuwerben. 53% bejahen das für die Wirtschaft allgemein. In den Bereichen Kultur (31,2%) und Sport (24,4%) sind die Zustimmungsraten etwas niedriger.

Konrad und Maier: TeamVielfaltÖsterreich -So sind wir

„TeamVielfaltÖsterreich – So sind wir!“ sagen Christian Konrad und Ferry Maier als Initiatoren der Allianz „Menschen.Würde.Österreich“ anlässlich der Präsentation der Umfrage. Konrad und Maier: „Menschen in Österreich treten für ein Miteinander ein, erkennen und anerkennen, dass ein #TeamVielfalt dazu beigetragen hat, dass während „Corona“ die Infrastruktur bei uns nicht zusammengebrochen ist. Eine deutliche Mehrheit plädiert auch für eine Beteiligung aller Mitgliedstaaten bei der Flüchtlingsaufnahme in Europa.

MigrantInnen sind wichtig für Österreich

„Perspektivenwechsel ist gefragt: Österreichs Zukunftschancen liegen auch im konstruktiven Umgang mit Migration und Integration“, betont bei der Präsentation Beate Winkler, Autorin, Künstlerin und Menschenrechtlerin. Die ehemalige Direktorin der jetzigen EU Grundrechtsegentur ist seit Jahrzehnten umfassend engagierte Teilnehmerin am Diskurs über Migration.

In drei der vier meist genannten Antworten kommt die positive Haltung zum „Team Vielfalt“ und zu Migration in Österreich zum Ausdruck. So stimmen knapp 50% – damit zumindest doppelt so viele wie zu jeder anderen Antwortmöglichkeit – der Aussage zu, dass es Leistungsträger in allen Bevölkerungsgruppen gibt, unabhängig, woher sie kommen.

Ein Viertel der Befragten sieht „Vielfalt der Menschen in Österreich als wichtig an“, weil „gemeinsam mehr erreicht werden kann“. Freilich gibt es auch andere Stimmen. 21,6 Prozent der Befragten meinten, sie würden nicht sehr viel von Migration halten und eine Eindämmung der Zuwanderung wünschen. Der Anteil bei den Männern lag hier mit 28,9% doppelt so hoch wie bei den Frauen mit 14 Prozent. Knapp 10% sprechen sich gänzlich gegen Migration aus und dafür, „dass die Grenzen dicht“ gemacht werden, auch hier lag der Anteil bei den Männern mit 12,4 Prozent fast doppelt so hoch wie bei den Frauen (6,8 Prozent).

Konrad und Maier interpretieren diesen Unterschied zwischen Frauen und Männern „durch die Tatsache, dass soziales und freiwilliges Engagement zu einem großen Teil von Frauen getragen wird.“ – Ihre Erfahrung seit 2015/16 ist, dass dies gerade auch im Engagement für Asyl und schutzsuchende Menschen deutlich geworden ist. „Nicht nur in der konkreten Nothilfe, sondern auch im langen Atem der Begleitung in den Asylverfahren und bei der Integration“, sehen Konrad und Maier die nachhaltige Arbeit von Frauen als wesentlich an.

Geflüchtete Menschen von den griechischen Inseln nach Österreich bringen

Konrad und Maier sehen auch „ein Zeichen der Ermutigung für die Bundesregierung, wenn es um die Aufnahme von Menschen aus den Flüchtlingscamps auf den griechischen Inseln geht.“ – „Glaubt man politischen BeobachterInnen, dann sind ja Umfragen besonders wichtig, wenn es um strategische Entscheidungen geht“, stellt Maier fest.

In der Marketagent Umfrage befürwortet die Hälfte der österreichischen Bevölkerung, schutzsuchende Menschen aus den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen. 72% der von Marketagent befragten plädieren für eine gesamteuropäische Lösung und stimmen zu, dass sich kein Land aus der Pflicht nehmen darf. Und 61% sehen es „als gute Tradition“, dass Österreich schutzsuchende Menschen aufnimmt und ihnen ein faires Asylverfahren gibt.

Konrad und Maier: „Für uns und für viele in diesem Land steht fest: Österreich ist gefordert, Menschen aus der unmenschlichen Situation in den Flüchtlingscamps auf den griechischen Inseln zu retten. Es geht um unsere humanitäre Tradition und um eine verantwortungsvolle Politik im europäischen Kontext.“

GemeindepolitikerInnen, zivilgesellschaftliche Initiativen, NGOs – starke Allianz mit Kompetenz und Erfahrung bei der Integration

„Ich habe seit 2015 eine starke Zivilgesellschaft in Österreich erlebt“, erinnert sich Christian Konrad. „BürgermeisterInnen, die mit ihren Gemeinden einen sehr menschlichen und von Hausverstand geprägten Umgang in der Aufnahme und Begleitung von geflüchteten Menschen gezeigt haben. Große NGOs, Vereine, Pfarrgemeinden und viele neue Initiativen waren die Organisationsbasis für das Engagement von Menschen, die einfach angepackt haben.“

Maier sieht diese Kombination „als bleibende Kristallisationspunkte für Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein. An diesen Kristallisationspunkten lässt sich auch festmachen, dass Österreich durchaus in der Lage ist, Menschen aus den griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen.“

Die beiden Initiatoren der Allianz „Menschen.Würde.Österreich“ sehen diese Stärke der Zivilgesellschaft als ungebrochen an, gefragt ist nun die Bundespolitik: „Asylverfahren, in denen den notwendigen Maßstäben des Rechtsstaates und der Menschenrechte entsprochen wird und eine Integration, die neue Perspektiven nach der Flucht vor Krieg und Terror gibt, sind durch diese Zivilgesellschaft umsetzbar. Was nun notwendig ist, ist der politische Wille der Regierung diese Aufnahme von schutzsuchenden Menschen möglich zu machen.“

Rückfragen & Kontakt:

Menschen.Würde.Österreich
Peter Wesely 0664 1838140
Julia Kotal 0676 9457368
kotal@mwoe.at, www.mwoe.at

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