„Adventliche Gebetsfeier“: NR-Präsident und christlich-fundamentalistische Aktivisten vereinnahmen Parlament

Auch Teilnahme des Parlaments an kirchlicher „Red Wednesday“-Aktion wird rechtlich überprüft

Wien (OTS) Während sich die Zweite Republik inmitten der schlimmsten Krise ihrer Geschichte befindet, intensivieren christlich-fundamentalistische Aktivisten und erzkonservative Politiker ihre Bemühungen, das Österreichische Parlament für ihre Zwecke zu vereinnahmen. So plant das selbsternannte „Komitee des Nationalen Parlamentarischen Gebetsfrühstücks“ am 8. Dezember, unter dem vorgeschobenen Credo „Hoffnung in der Krise“, eine religiöse Veranstaltung abzuhalten bei gleichzeitigem Vortäuschen einer Schirmherrschaft des Österreichischen Parlaments. Zu diesem Zweck tragen die Einladungen zur Gebetsfeier das offizielle Emblem des Österreichischen Parlaments sowie die dazugehörige Überschrift „Republik Österreich – Parlament“. Eine Schlüsselrolle bei der Vortäuschung dieser Schirmherrschaft des Österreichischen Parlaments für eine religiöse Veranstaltung, spielt Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Infolge seiner Intervention – die seitens der Parlamentsdirektion keine Deckung erhalten hat – wird die Veranstaltung nicht nur über die Parlamentskorrespondenz beworben; sie wird zusätzlich per Livestream über die Parlamentshomepage übertragen werden.

„Dieser Gebetsaktionismus stellt zwar einen perfiden Versuch der religiösen Vereinnahmung der wichtigsten Institution der österreichischen Demokratie dar, er soll aber nicht isoliert betrachtet werden. Sie ist Teil einer neuartigen Kooperation zwischen der Katholischen Kirche auf der einen Seite und Vertretern einer konservativ-reaktionären Politik auf der anderen Seite“, meint Eytan Reif, Sprecher der „Initiative Religion ist Privatsache“. Besorgniserregend ist laut Reif insbesondere die zunehmend wichtige Rolle, die fundamentalistische und charismatische Kräfte im christlichen Lager bei dieser Entwicklung spielen: „Es ist kein Zufall, dass im ‚Komitee des Nationalen Parlamentarischen Gebetsfrühstücks‘ die prononciertesten Abtreibungsgegner bzw. Lobbyisten der Katholischen Kirche zu finden sind. Für sie gilt keine liberale Sachpolitik, sondern das polnische zunehmend christlich-autoritäre Regierungsmodell als Vorbild“. Sehr kritisch betrachtet Reif zudem die Rolle Sobotkas beim gegenwärtigen Geschehen. „Es steht jeder Personengruppe in Österreich frei, religiöse Veranstaltungen nach Belieben privat abzuhalten. Das Österreichische Parlament ist hingegen das Herz der österreichischen Demokratie. Es steht keinem Nationalratspräsidenten zu, diese Institution zu einem Gebetshaus zu degradieren und dabei seine eigenen politischen oder persönlichen Agenden auf Kosten des Ansehens dieses Hauses zu bedienen“. Laut Reif lässt die Initiative derzeit prüfen, ob Vorgehensweise Sobotkas – sowie die erstmalige Teilnahme des Österreichischen Parlaments an der kirchlichen ‚Red-Wednesday‘-Aktion vor zwei Wochen – rechtlich gedeckt sind.

Rückfragen & Kontakt:

Initiative Religion ist Privatsache
office@religion-ist-privatsache.at
+43-664-4614146
www.religion-ist-privatsache.at

[ad_2]

Quelle

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at

(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender.

Eigenes Pressefach für Ihre Pressemeldungen - Pressefach.eu

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen