Ärztekammer sieht keine Kostenexplosion im Gesundheitswesen

Anteil am BIP in den letzten Jahren in etwas gleich – Szekeres: „Österreich verfügt über eine exzellente medizinische Versorgung“

Wien (OTS) Die Ärztekammer widerspricht dem wirtschaftspolitischen Berater der Vertretung der EU-Kommission in Wien, Marc Fähndrich, der das österreichische Gesundheitssystem wörtlich als „Schwachstelle“ bezeichnet hat. Tatsächlich verfüge Österreich über eine exzellente medizinische Versorgung. Dies zeige sich auch deutlich an der laufend steigenden Lebenserwartung der Österreicher, betont Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. ****

Auch der Vorwurf Fähndrichs, wonach Österreich ein sehr teures Gesundheitssystem habe, stimme so nicht. Dank des medizinischen Fortschritts würden zwar die Kosten in absoluten Zahlen jährlich steigen, gemessen am Inlandsprodukt habe es aber in den letzten Jahren kaum Schwankungen gegeben. „Mit etwas mehr als 10 Prozent liegen wir hier durchaus im Mittelfeld mit vergleichbaren Staaten“, so Szekeres.

Man dürfe auch nicht immer nur den EU-Durchschnitt heranziehen. Szekeres: „Unsere Benchmark sind Länder wie Deutschland oder die skandinavischen Staaten, und nicht unbedingt die EU-28.“ Hier zeige sich, dass – gemessen am BIP – Österreich weniger ausgebe als etwa Deutschland oder die Schweiz – „und das bei einem ähnlich guten Gesundheitssystem“. Und auch die Pro-Kopf-Ausgaben lägen in Österreich niedriger als etwa in Deutschland, Schweden oder Luxemburg.

Skeptisch ist Szekeres, wenn ständig von „Effizienz“ gesprochen wird: „Natürlich muss es Aufgabe von uns allen sein, die vorhandenen Mittel bestmöglich einzusetzen. Allerdings muss die Ökonomie immer den medizinischen Erfordernissen folgen, und nie umgekehrt.“ In diesem Sinne müsse die soziale Krankenversicherung finanziell gestärkt werden, um den Erfordernissen der modernen Medizin, die allen Österreichern zur Verfügung stehen müsse, gerecht zu werden.

In einem Punkt gibt Szekeres Fähndrich recht: „Österreich ist nach wie vor zu sehr spitalslastig.“ Bedingt sei dies auch durch den Umstand, dass nach wie vor viele Leistungen, die auch im extramuralen Bereich erbracht werden könnten, von den Sozialversicherungen nicht entsprechend honoriert würden oder gänzlich im Leistungskatalog der Krankenkassen fehlten. Szekeres: „Hier liegt es an der Politik, entsprechende Anreize zu schaffen, um den extramuralen Breich aufzuwerten, was in Folge die Spitalsambulanzen entlasten und – im Falle von genügend vielen Pflegeeinrichtungen – auch Spitalsbetten einsparen würde.“ (hpp)

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Ärztekammer Wien
Dr. Hans-Peter Petutschnig
(++43-1) 51501/1223, 0664/1014222, F:51501/1289
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