AK Niederösterreich-Fachtagung „Prekäre Arbeit“ | Arbeiterkammer Niederösterreich, 05.04.2017

AK Niederösterreich-Direktor Preiß: Arbeitsrecht darf nicht ausgehöhlt werden

St. Pölten (OTS) - „Stabile und rechtlich geregelte Arbeitsverhältnisse garantieren die Finanzierung des Sozialstaates. Online-Plattformen zahlen keine Arbeitslosen- und Krankenkassenbeiträge“, warnte AK Niederösterreich-Direktor Mag. Joachim Preiß anlässlich der Fachtagung „Prekäre Arbeit“ in St. Pölten vor einer Aushöhlung des Arbeitsrechts durch noch mehr prekäre Arbeitsverhältnisse. Schon jetzt nehmen ausschließlich Teilzeitbeschäftigung, geringfügige Beschäftigung und zeitlich befristete Dienstverhältnisse zu. Die Zahl der Vollzeitarbeitsplätze bleibt seit Jahren praktisch unverändert. „Noch ist die Finanzierung des Sozialstaates stabil, aber das kann sich ändern, wenn prekäre Arbeitsverhältnisse überhandnehmen sollten“, sagte Direktor Preiß. Die arbeitsrechtliche Fachtagung fand am Mittwoch, 5. April, im ArbeitnehmerInnenzentrum St. Pölten statt. Namhafte RichterInnen der Arbeits- und Sozialgerichte, RechtsanwältInnen und die Universitätsprofessoren Dr. Gert-Peter Reissner (Universität Innsbruck) und Mag. Franz Astleithner (Institut für Soziologie der Universität Wien) nahmen daran teil. Über Grenzfälle aus der juristischen Praxis referierten die Anwälte Mag. Christian Marchart und Mag. Markus Mayer.
Schwer oder nicht zu regulierende Online-Arbeitsvermittlungen bauen kollektives Arbeitsrecht ab und verlagern das Risiko bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit wieder auf die einzelnen ArbeitnehmerInnen, waren sich die anwesenden ExpertInnen aus Justiz, Anwaltskanzleien und Arbeiterkammer einig.
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