AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer fordert Beschäftigungsverbot für Schwangere während der Corona-Krise

Prävention ist hier der sicherste Weg

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer

Für die Betroffenen ist das zurecht nicht zufriedenstellend und sehr belastend. Nicht nur der Kontakt im unmittelbaren Arbeitsumfeld ist ein Problem, sondern es besteht auch ein Ansteckungsrisiko bei der Anreise zum Arbeitsplatz in öffentlichen Verkehrsmitteln

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer

Die medizinischen Einschätzungen sind sehr offen gehalten, zu wenig einschätzbar und die tatsächlichen Auswirkungen einer Erkrankung mit dem Corona-Virus während einer Schwangerschaft sind noch nicht hinreichend erforscht. Schwangere sind besonders schutzbedürftig. Hier muss Vorsorge ganz klar vor wirtschaftlichen Interessen stehen

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer

Linz (OTS) Die Bundesregierung und die Sozialpartner haben in den letzten Tagen zahlreiche Regelungen zum Schutz der Beschäftigten während der Corona-Pandemie auf den Weg gebracht. Auf Druck der Arbeitnehmerinteressensvertretungen wurde nun endlich klargestellt, dass Schwangere in der direkten Pflege und in der Kinderbetreuung, wo der Schutzabstand von mindestens einem Meter nicht eingehalten werden kann, nicht mehr arbeiten dürfen. Die Wissenschaft geht zwar derzeit von keinem erhöhten Risiko für Schwangere aus, absolut gesicherte Daten gibt es aber keine. Die Arbeiterkammer Oberösterreich fordert daher ein Beschäftigungsverbot für alle schwangeren Arbeitnehmerinnen: „Prävention ist hier der sicherste Weg“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Mehrmals täglich wenden sich verzweifelte Frauen an die Arbeiterkammer. Sie sind schwanger, haben Angst vor einer Infektion und müssen dennoch weiterhin ihrer Arbeit nachgehen. Betroffen sind insbesondere Arbeitnehmerinnen im Gesundheits- und Pflegebereich sowie im Lebensmittelhandel. Nun gibt es endlich eine Klarstellung durch das Arbeitsinspektorat für einige Bereiche. So ist etwa geregelt, dass Schwangere in der Pflege und der Kinderbetreuung nicht eingesetzt werden dürfen, weil dort der Schutzabstand sicher nicht eingehalten werden kann. Die AK begrüßt zwar diese Regelung, aber viele Betroffene müssen weiterhin das Risiko eingehen, sich mit dem Corona-Virus anzustecken.

Nach wie vor arbeiten viele schwangere Beschäftigte in Krankenhäusern und Heimen außerhalb des direkten Pflegebereichs sowie im Handel und anderen Bereichen mit viel Kontakt zu anderen Personen. Für sie ist die Arbeitssituation vielfach verunsichernd, weil ihnen weiterhin nur Hygienemaßnahmen sowie die Vorgabe, einen Mindestabstand von ein bis zwei Metern einzuhalten, bleiben. „Für die Betroffenen ist das zurecht nicht zufriedenstellend und sehr belastend. Nicht nur der Kontakt im unmittelbaren Arbeitsumfeld ist ein Problem, sondern es besteht auch ein Ansteckungsrisiko bei der Anreise zum Arbeitsplatz in öffentlichen Verkehrsmitteln“, gibt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer zu bedenken.

Generell herrscht wenig Klarheit über die Gefahren des Virus Covid-19 für Schwangere und ihre ungeborenen Kinder. Ein Auszug der Homepage der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES): „Es handelt sich bei Covid-19 um ein neuartiges Virus, für das bis jetzt nur wenige Erfahrungen mit Schwangeren vorliegen. Ganz allgemein gilt aber, dass auf Grund der physiologischen und immunologischen Umstellungen während der Schwangerschaft eine erhöhte Empfänglichkeit für Infektionen nicht ganz ausgeschlossen werden. Derzeit ergeben sich keine Hinweise, dass Schwangere durch eine Covid-19-Erkrankung mehr gefährdet sind als andere Personen: bisherige Erfahrungen zeigen, dass Schwangere im Falle einer Erkrankung nur leichte bis mittelschwere Symptome aufwiesen.“

Die medizinischen Einschätzungen sind sehr offen gehalten, zu wenig einschätzbar und die tatsächlichen Auswirkungen einer Erkrankung mit dem Corona-Virus während einer Schwangerschaft sind noch nicht hinreichend erforscht. Schwangere sind besonders schutzbedürftig. Hier muss Vorsorge ganz klar vor wirtschaftlichen Interessen stehen“, sagt Kalliauer. Die Arbeiterkammer fordert deshalb ein präventives Beschäftigungsverbot für Schwangere während der Corona-Krise. Denn auch Personen ohne erhöhtes Risiko können erkranken. Folgen wie Atemnot oder etwaige Medikation bei Erkrankung könnten ein Risiko für Mutter und Kind darstellen. Viele Betriebe seien von sich aus zu der Überzeugung gelangt, dass eine Weiterbeschäftigung von Schwangeren aktuell nicht klug ist. Aber es gebe auch einige, die auf einer Weiterbeschäftigung beharren, so der Präsident.

Rückfragen & Kontakt:

Arbeiterkammer Oberösterreich – Kommunikation
Ines Hafner, MA
+43 (0)50/6906-2178
ines.hafner@akooe.at
ooe.arbeiterkammer.at

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