Alexander Pointner auf Ö3 über seine Versöhnung mit Gregor Schlierenzauer: „Wir führen Aussprachen.“

Der Ex-ÖSV-Trainer war gemeinsam mit seiner Frau Angela im Ö3-"Frühstück bei mir" zu Gast. Die beiden sprachen auch über Trauerarbeit und ihren neuen Mut zur Klarheit.

Wien (OTS) - Sein Konflikt mit Schisprungstar Gregor Schlierenzauer war auch ein Grund, dass der Vertrag von Alexander Pointner als Cheftrainer der ÖSV-Ski-Adler im April 2014 nicht mehr verlängert wurde. Daraufhin herrschte Eiszeit zwischen den beiden. Heute erzählte Pointner in Ö3-"Frühstück bei mir", dass es wieder zu einer Annäherung mit seinem früheren Schützling gekommen war. Gregor Schlierenzauer hatte sich als Reaktion auf die letzte Ö3-"Frühstück bei mir"-Sendung vor zwei Jahren gemeldet, darin hatte das Ehepaar Angela und Alexander Pointner ja erstmals öffentlich über den Suizidversuch ihrer Tochter Nina gesprochen und Angela Pointner hatte "die feigen Männer beim ÖSV" kritisiert, weil ihnen niemand in der schwierigen Situation – Nina war bereits zwölf Monate im Wachkoma gelegen – beigestanden wäre.

Alexander Pointner erzählte heute in Ö3-"Frühstück bei mir" über ihren Weg aufeinander zu: "Gregor hat sich nach 'Frühstück bei mir' gemeldet und als meine Tochter gestorben ist, war er einer der ersten, der angerufen hat. Ich bin jetzt vor kurzem auch zum ersten Mal mit ihm Essen gewesen und wir haben uns länger ausgetauscht." Die Versöhnung läuft schrittweise – Pointner im Gespräch mit Claudia Stöckl auf Ö3: "Natürlich wird es noch viele Gespräche brauchen, dass wieder ein gegenseitiges Vertrauen zwischen uns da ist. Aber es entwickelt sich jeder weiter. Gregor war ja 16, als er so erfolgreich geworden ist und ich Chef-Trainer war, jetzt ist auch er durch Höhen und Tiefen gegangen – und ich rechne es ihm hoch an, dass er sich gemeldet hat. Wir führen Aussprachen, und erklären dem anderen, was wir empfunden haben." Pointner, der auch seine Trainertätigkeit für den bulgarischen Schispringer Vladimir Zografski im letzten Oktober beendet hat, resümiert: "Ich bezeichne den Spitzensport als Scheinwelt, man denkt man ist Mittelpunkt der Erde, wenn man Akteur ist. In Wirklichkeit hat das mit dem wahren Leben nichts zu tun. Das muss man erkennen." Ob er sich ein Comeback in den Spitzensport trotzdem vorstellen kann? "Ich habe gemerkt, dass mir gewisse Personen im Skisprungzirkus nicht gut tun. Und ich habe gelernt, wenn man sich in so schwierigen Situationen befindet, wie ich es tue, dass man sich mit Leuten umgeben soll, die einem gut tun. Es kann wieder einmal kommen, dass ich einsteige. Aber die oberste Priorität ist derzeit, dass unsere Familie wieder in die Balance kommt, da benötigt es ein gemeinsames tägliches Zusammenleben", so Pointner.

Gemeinsam mit seiner Frau Angela sprach Alexander Pointner auch über den Inhalt seines neuen Buches "Mut zur Klarheit", das am Freitag, dem 3. November 2017 erscheinen wird. Darin spricht Angela Pointner zum Beispiel ganz klar über das Erleben des Suizidversuchs ihrer Tochter, vom Durchtrennen des Stricks bis zu ihren Wiederbelebungsversuchen. Die Autorin will damit das Tabu um das Thema Suizid brechen: "Es ist wichtig, die Dinge beim Namen zu nennen – das erleben viele andere Menschen auch. Und es muss sich niemand schämen, dem das passiert, es geht mir auch darum zu beschreiben, wie man persönliche Scham- und Schuldgefühle aufarbeiten kann." Auch mit dem Thema Depression gingen die beiden heute in Ö3-"Frühstück bei mir" sehr offen um. Mittlerweile wurden bei ihrer 14-jährigen Tochter Paula ebenfalls Depressionen diagnostiziert. Angela Pointner: „Paula muss auch Medikamente nehmen. In unserer Familie gibt es offensichtlich eine genetische Vorbelastung für diese Krankheit, weil drei unserer Kinder im selben Alter die Symptome einer Depression gezeigt haben – bei Nina hat es leider zum Schlimmsten geführt. Ich kann nur allen Eltern raten, wenn sie die geringsten Anzeichen für Depressionen bei ihren Kindern sehen, ganz früh professionelle Unterstützung zu holen."

Ö3-„Frühstück bei mir“ – das große Interview der Woche, Persönlichkeiten ganz persönlich – jeden Sonntag von 9.00 bis 11.00 Uhr im Hitradio Ö3 und zum Nachhören online auf oe3.ORF.at.

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