„Am Schauplatz“-Reportage „Wenn Männer Frauen schlagen“ am 2. August um 21.05 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - Statistisch gesehen wird jede fünfte Frau im Laufe ihres Lebens Opfer männlicher Gewalt. Dieses Phänomen zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten, vom Gemeindebau bis ins Villenviertel. Warum schlagen Männer Frauen? Für die aktuelle „Am Schauplatz“-Reportage – zu sehen am Donnerstag, dem 2. August 2018, um 21.05 Uhr in ORF 2 – hat Julia Kovarik mit Opfern und Tätern gesprochen.

Karin P. lebt in einem Kleingarten-Idyll am südlichen Stadtrand von Wien. Sie war zehn Jahre mit einem Mann verheiratet, der sie geschlagen hat. Der Exmann war gut situiert und hatte eine Führungsfunktion. Begonnen habe alles mit dem Tag der Hochzeit. „Ab diesem Tag wurde ich von einer Frau, die er begehrt hat, zu einem Gegenstand.“ Karin erzählt, dass er sich bei jedem beruflichen Frust und jeder Kränkung mit Schlägen bei ihr abreagierte. „Er war ein Despot, dem es vor allem darum ging, mich zu kontrollieren und die kleinsten Verfehlungen zu bestrafen.“

Im Obdachlosenheim „Gruft“ leben Rosi und Maria. Beide Frauen haben auf der Straße gelebt und seit der Kindheit Erfahrungen mit Gewalt gemacht. „Mir hat das meine Mutter schon mitgegeben, dass ich das aushalten muss. Sie hat auch einen Schläger gehabt.“ Rosi erzählt, dass Frauen oft nicht über ihre Gewalterfahrungen sprechen, weil ihnen nicht geglaubt wird – oder weil ihnen gesagt wird, sie seien selber schuld, schließlich hätten sie sich den Mann ja ausgesucht.

In der Männerberatung finden Männer mit Aggressionsproblemen Hilfe. In der Gruppentherapie sitzen gewalttätige Männer im Kreis und tauschen Erfahrungen aus. Ziel ist es, das gewaltsame Verhalten zu reflektieren und in den Griff zu bekommen. Paul erzählt: „Als ich in die Männerberatung gekommen bin, war meine Wut kochend. Jetzt habe ich gelernt, auf körperliche Symptome zu achten, bevor es zu einem Ausbruch kommt. Es beginnt immer mit Schluckbeschwerden, dann wiederhole ich dieselben Phrasen. Wenn ich das merke, muss ich schauen, dass ich mich abkühle.“

Im Hochsicherheitsgefängnis Graz-Karlau sitzen derzeit 91 Männer wegen Mordes oder versuchten Mordes. 80 Prozent von ihnen sind sogenannte „Beziehungstäter“. Im ersten Halbjahr 2018 wurden bereits 16 Frauen von ihren Männern ermordet. Julia Kovarik hat drei der Mörder in Graz-Karlau interviewt. Tom hat 20 Jahre bekommen, weil er seine Frau erstochen hat. „Sie wollte mich verlassen. Ich hatte das Gefühl, dann stehe ich in der Gesellschaft als Verlierer da. Ich hab keine andere Lösung gesehen außer Mord.“

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