Aufgedeckt: VGT dokumentiert illegale Kälbertransporte nach Spanien | VGT

Behörden, Amtstierärzt_innen und Transportunternehmen übertreten systematisch geltendes Recht

Wir sind erschüttert über die Zustände während des Transports. Nicht nur wird die ohnehin schon unglaublich lange, gesetzlich gedeckte Transportzeit von 19 Stunden überschritten – nicht einmal die Mindestversorgung der Kälber wird bereitgestellt. Diese Tiere sind im Säuglingsalter!

Tobias Giesinger, VGT

Es hätten dem zuständigen Amtstierarzt oder der Amtstierärztin mehrere Ungereimtheiten auffallen müssen. Erstens ist es nicht möglich, nicht entwöhnte Tiere auf den Transporten zu versorgen, weswegen sie spätestens nach 9 Stunden entladen werden müssten. Der Amtstierarzt, oder die Amtstierärztin muss also davon ausgehen, dass sich am angegebenen Ruheort eine offizielle Kontrollstelle befindet, da Tiere nur dort abgeladen werden dürfen. Eine Adresse, um dies zu überprüfen, gibt es nicht.
Eine Stunde Pause hätte außerdem nie ausgereicht, die Kälber abzuladen, einzeln zu tränken und wieder aufzuladen. Zweitens ist selbst die reine Fahrtzeit nur mit ständiger Geschwindigkeitsüberschreitung für den LKW zu schaffen – die Plausibilitätsprüfung hätte das eindeutig ergeben müssen. Diese Transporte hätten also gar nicht erst bewilligt werden dürfen.

Tobias Giesinger, VGT

Unsere Petition zur Verbesserung von Tiertransporten zählt bereits weit über 100.000 Unterschriften aus ganz Österreich. Die Politik muss den Wunsch der Bevölkerung endlich ernst nehmen und diese Transporte sofort unterbinden. Aber auch jeder und jede Einzelne kann etwas beitragen, indem der eigene Konsum überdacht wird und deutlich weniger Milch und Milchprodukte gekauft werden. Denn diese Kälber wurden nur geboren, damit ihre Mütter Milch geben. Sie sind die Verlierer der
Milchindustrie.

Tobias Giesinger, VGT Vorarlberg

Wien (OTS) Gerade einmal wenige Wochen alt sind die Kälber aus der Milchwirtschaft, wenn sie aus ganz Österreich zusammengesammelt und in Bergheim, Salzburg, auf große Langstreckentransporter verladen werden. Auf den behördlich abgestempelten Transportdokumenten sind 18,9 Stunden angegeben, was bei maximal erlauben 19 Stunden äußerst knapp bemessen ist. Als Ruheort nach 9 Stunden ist die Stadt Savona in der Transportplanung eingetragen – jedoch ohne genaue Adresse.

Zu lange Fahrt – mangelhafte Versorgung

Insgesamt über 22 Stunden war zum Beispiel ein Transporter von Bergheim bis Vic in Spanien unterwegs. Mitarbeiter_innen des VGT dokumentierten Ende Februar die gesamte Fahrt. Dabei fällt auf: Der angegebene Versorgungsstopp in Savona, Italien, wird einfach ignoriert. Kurze Zeit nach der Autobahnabfahrt hält der LKW für eine Stunde an der Autobahn. Von einer Einhaltung der gesetzlichen Versorgungs- und Tränkpflicht für die ausschließlich milchtrinkenden Kälber ist nicht auszugehen – denn die automatischen Wasser-Tränken des LKW sind für nicht entwöhnte Tiere nicht geeignet.

Vielschichtige Kritik

VGT Kampagnenleiter Tobias Giesinger, der selbst an der Dokumentation teilnahm: „Wir sind erschüttert über die Zustände während des Transports. Nicht nur wird die ohnehin schon unglaublich lange, gesetzlich gedeckte Transportzeit von 19 Stunden überschritten – nicht einmal die Mindestversorgung der Kälber wird bereitgestellt. Diese Tiere sind im Säuglingsalter!

Auch die zuständigen Behörden werden sich erklären müssen. Giesinger weiter:Es hätten dem zuständigen Amtstierarzt oder der Amtstierärztin mehrere Ungereimtheiten auffallen müssen. Erstens ist es nicht möglich, nicht entwöhnte Tiere auf den Transporten zu versorgen, weswegen sie spätestens nach 9 Stunden entladen werden müssten. Der Amtstierarzt, oder die Amtstierärztin muss also davon ausgehen, dass sich am angegebenen Ruheort eine offizielle Kontrollstelle befindet, da Tiere nur dort abgeladen werden dürfen. Eine Adresse, um dies zu überprüfen, gibt es nicht. Eine Stunde Pause hätte außerdem nie ausgereicht, die Kälber abzuladen, einzeln zu tränken und wieder aufzuladen. Zweitens ist selbst die reine Fahrtzeit nur mit ständiger Geschwindigkeitsüberschreitung für den LKW zu schaffen – die Plausibilitätsprüfung hätte das eindeutig ergeben müssen. Diese Transporte hätten also gar nicht erst bewilligt werden dürfen.

Anzeigen erstattet – Veränderungen gefordert

Der VGT erstattet wegen allen dokumentierten Übertretungen Anzeige. Gleichzeitig wird gefordert, dass zumindest die bestehenden Gesetze eingehalten werden, sodass es gar nicht erst zu derart groben und vermutlich äußerst häufigen Übertretungen kommen kann – mehrere dem VGT vorliegende Transportpapiere legen dies nahe. Es ist sogar zu vermuten, dass Amtstierärzt_innen und Behörden die Dokumente der Transportunternehmen seit Jahren trotz offensichtlicher unrealistischer Angaben unterfertigen und damit wissentlich zum Leid der Tiere beitragen. Ohne diese gesetzlichen Grauzonen wären die Transporte wohl nicht möglich. Behörden, Amtstierärzt_innen und Transportunternehmen übertreten hier systematisch geltendes Recht.

Unsere Petition zur Verbesserung von Tiertransporten zählt bereits weit über 100.000 Unterschriften aus ganz Österreich. Die Politik muss den Wunsch der Bevölkerung endlich ernst nehmen und diese Transporte sofort unterbinden. Aber auch jeder und jede Einzelne kann etwas beitragen, indem der eigene Konsum überdacht wird und deutlich weniger Milch und Milchprodukte gekauft werden. Denn diese Kälber wurden nur geboren, damit ihre Mütter Milch geben. Sie sind die Verlierer der Milchindustrie.

Zur Petition: vgt.at/milch

LINK ZUM VIDEO: Hautnah – Tierschützer_innen verfolgen Kälbertransport (25min. Rohmaterial wird an Medien auf Nachfrage verschickt)

Download Pressemappe inkl. Fotos, Video-Material und Transport-Dokumente (Copyright: VGT.at – VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN)

Rückfragen & Kontakt:

VGT – Verein gegen Tierfabriken
Ing. Tobias Giesinger
0699 11 11 89 46
medien@vgt.at
http://vgt.at

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