Bischofskonferenz in der Propstei St. Gerold eröffnet

Kardinal Schönborn bekräftigt Bedenken gegen Verhüllungsverbot - Über Zölibat kann und soll nachgedacht werden, aber "gegen vorschnelle Notlösungen"

St. Gerold (KAP) - Die Bischofskonferenz unterstützt die staatlichen Bemühungen für eine stärkere Integration, hält aber das aktuell diskutierte gesetzliche Verhüllungsverbot für übertrieben. Das haben sowohl Kardinal Christoph Schönborn als auch der Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs im Gespräch mit Medien unmittelbar vor Beginn der Beratungen der Bischofskonferenz am Montagnachmittag in der Propstei St. Gerold erklärt. Weitere wichtige Themen der viertägigen Vollversammlung des Episkopats in Vorarlberg sind die Situation des kontemplativen Ordenslebens sowie die gesellschaftlichen Veränderungen und ihre Auswirkungen auf Schule und Bildung.

Sowohl Schönborn als auch Elbs unterstrichen, dass gelingende Integration Begegnung und Kommunikation bräuchten. In bestimmten sensiblen Bereichen wie in der Schule und im Gericht müsse die Vollverschleierung verboten werden, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der jedoch ein allgemeines Verhüllungsverbot für "übertrieben" und einen "zu starken Eingriff in die zivilen Freiheiten" hält. Ähnlich argumentierte auch Bischof Elbs, der persönlich große Vorbehalte gegen Bekleidungsvorschriften im Sinne einer Verhüllung äußerte, "noch dazu wenn sie nur Frauen betreffen". Dennoch sollte der Staat "vorsichtig sein, wenn man mittels Gesetze in das Privatleben der Menschen eingreifen will".

Über das Zölibat kann und soll nachgedacht werden, besonders wenn es um schwierige Notsituationen in der Seelsorge geht. Das sagte der Wiener Erzbischof im Blick auf die jüngsten Aussagen von Papst Franziskus in einem Interview mit der deutschen "Zeit". "Wir haben einen Priestermangel, wir haben aber auch einen Gläubigenmangel", führte der Kardinal weiter aus, der dafür plädierte, den Blick in der Zölibatsdiskussion auf die Gesamtsituation der Kirche und des Glaubens zu weiten. Beim Zölibat brauche es "keine vorschnellen Lösungen", so Schönborn.

Keine seelsorgliche Notsituation ortete auch Bischof Elbs für die Diözese Feldkirch. Die von Papst Franziskus angestoßene Diskussion müsse aber geführt werden im Blick auf die Zukunft der Seelsorge und der Priester. Konkret müsse über die Weihe von "Viri probati" ("Geeignete Männer") für Gemeinden nachgedacht werden, wo es seit Jahren keinen Priester mehr gibt.

Die Beratungen der Bischöfe dauern noch bis Donnerstag an. Liturgischer Höhepunkt ist ein Festgottesdienst der Bischöfe am Mittwoch um 18 Uhr in der Pfarrkirche Nüziders, zu dem alle Gläubigen eingeladen sind. Kardinal Schönborn wird der heiligen Messe vorstehen und predigen. Im Anschluss daran gibt es eine Begegnung der Bischöfe mit dem Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner.

Über die Ergebnisse der Bischofskonferenz wird Kardinal Schönborn im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag, 17. März, um 10 Uhr, informieren. Sie findet im Stephanisaal, Stephansplatz 3, 1010 Wien statt.

Fotos von den Beratungen der Bischöfe in der Propstei St. Gerold stehen in Kürze unter www.kathpress.at/fotos zum Download bereit.

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