Blimlinger/Reimon: Die Gesundheitskrise darf nicht zur europäischen Bildungskrise werden

Grüne: Geplante Kürzung im EU-Finanzrahmen wird uns langfristig teuer zu stehen kommen

Wien (OTS) Die Bildungssysteme der europäischen Mitgliedsstaaten haben seit Beginn der COVID-19 Krise massiv gelitten. Fehlende soziale und akademische Interaktion, neue Lehr- und Lernwege sowie eine erschwerte Planbarkeit prägten das Jahr 2020 und werden uns noch weiter begleiten.

Gleichzeitig ist es das erklärte Ziel der Europäischen Kommission, den europäischen Bildungsraum bis 2025 umzusetzen. Unter dem Eindruck von COVID-19 hat sich der Europäische Rat auf ein Aufbaupaket geeinigt, um die Auswirkungen der Pandemie abzufedern. Es gilt zu verhindern, dass aus der Gesundheitskrise eine langfristige Bildungskrise erwächst.

Die Wissenschaftssprecherin der Grünen, Eva Blimlinger, hört und liest die Worte, die die EU-Kommission dieser Tage in Form einer Mitteilung veröffentlicht hat, wohl, allein im EU-Finanzrahmen spiegeln sich diese Ambitionen nicht wider. Im Gegenteil.

So sahen sich die Rektorenkonferenzen aus den Niederlanden, Deutschland und Österreich vor wenigen Tagen gezwungen, in einem Appell davor zu warnen, die Mittel für Bildung, Forschung und Innovation im EU-Finanzrahmen um 16,9 Milliarden Euro zu kürzen. Die natürliche Folge dieser Einsparungen: Die Wissenschaft in Europa stehe vor einer jahrelangen fehlgeleiteten Sparsamkeit bei Forschung, Innovation und Hochschulbildung.

Blimlinger warnt deshalb: „Den aktuellen und zukünftigen europäischen und globalen Herausforderungen wie der Gesundheitssituation, der Klimakrise oder der Digitalisierung muss in der europäischen Bildungs- und Wissenschaftspolitik Rechnung getragen werden. In aller Klarheit: Das, was in den nächsten Jahren geplant ist, ist zu wenig, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Das ist letztlich auch ein geopolitisches Problem, wenn aus einem Wettbewerbsnachteil eine technologische Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten oder auch China wird. „Europa darf sich nicht in der Frage der Technologie und Digitalisierung abhängig machen und so der Jugend die Zukunftsperspektiven stehlen“, sagt Michel Reimon, Europasprecher der Grünen, und weiter: „Um in die Welt zu gehen, international zu arbeiten, zu lernen und zu studieren braucht es eine Vervielfachung der europäischen Mittel. Nur so können wir wettbewerbsfähig bleiben und die Probleme der Zukunft lösen.“

Aber auch unter kulturellen Gesichtspunkten entfalten die Kürzungen eine negative Wirkung. Das Erasmus+ Programm, das zentraler Bestandteil in der Mitteilung über die Vollendung des Bildungsraumes der Europäischen Kommission ist, wird in den kommenden Jahren nicht einmal mehr fünf Prozent der Studierenden zur Verfügung stehen. Blimlinger, auch Kultursprecherin im Grünen Parlamentsklub, betont: „Der interkulturelle und internationale Austausch ist nicht nur ein Wesensmerkmal der Europäischen Union, sondern auch die Basis für eine qualitätsvolle Zusammenarbeit in allen Bereichen der Bildung und Wissenschaft. Wie in der Klimapolitik gilt auch hier: Es ist kurz vor 12.“

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