CAR-T-Zell-Therapie: Neue Methode im Kampf gegen Krebs in Oberösterreich erstmals erfolgreich durchgeführt | Ordensklinikum Linz

Die CAR-T-Zell-Therapie gilt als entwicklungsfähigste zelluläre Therapiemethode im Kampf gegen Krebs.

Linz (OTS) Die CAR-T-Zell-Therapie gilt als entwicklungsfähigste zelluläre Therapiemethode im Kampf gegen Krebs. Neben den Universitätskliniken Graz, Salzburg, Innsbruck und Wien ist das Ordensklinikum Linz Studienpartner dieser neuartigen zellulären Krebsimmuntherapie, die bei bösartigen Bluterkrankungen eingesetzt wird. Die neue Therapiemethode wurde inzwischen erstmalig in Oberösterreich im Rahmen einer Studie am Ordensklinikum Linz erfolgreich durchgeführt.

Sprechen bestimmte Formen von Leukämie, Lymphknotenkrebs oder andere Krebserkrankungen des Knochenmarks nicht ausreichend auf die medikamentöse Tumortherapie an, oder kommt der Krebs nach der Behandlung wieder, ist eine intensive Chemotherapie mit anschließender Blut-Stammzellentransplantation oftmals die lebensrettende Maßnahme. Österreichweit wurden im Jahr 2018 insgesamt 593 (358 körpereigene und 235 körperfremde) Stammzelltransplantationen durchgeführt.

„Körperfremde Stammzelltransplantationen werden in Oberösterreich ausschließlich im Ordensklinikum Linz Elisabethinen durchgeführt und sind eine der Kernkompetenzen des Krankenhauses. Die Entwicklung auf diesem komplexen Gebiet der Hämato-Onkologie ist innovativ und fordernd. 2018 erfolgten bei uns im Ordensklinikum insgesamt 131 Stammzelltransplantationen. Damit sind wir Österreichs größtes Zentrum für diesen medizinisch hochkomplexen Bereich“, sagt Dr. Stefan Meusburger, Medizinischer Geschäftsführer am Ordensklinikum Linz. In den vergangenen 25 Jahren wurden am Ordensklinikum Linz Elisabethinen 1.200 Stammzelltransplantationen durchgeführt. „Es konnten große Fortschritte erzielt und somit die Überlebenschancen von Patienten deutlich erhöht werden“, sagt Dr. Meusburger.

Studienzentrum für innovative CAR-T-Zell-Therapie

Seit kurzem ist das Ordensklinikum Linz auch Studienzentrum für CAR-T-Zell-Therapien, die als entwicklungsfähigste zelluläre Therapiemethode im Kampf gegen Krebs gelten. Dabei handelt es sich um eine neuartige Krebsimmuntherapie, bei der gentechnologisch veränderte Immunzellen (sogenannte T-Zellen), die vom Patienten selbst gewonnen werden, mit synthetischen antigenspezifischen Rezeptoren zur Anwendung kommen. „Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung mit zellulären Therapien im Rahmen der Stammzelltransplantation bieten wir unseren Patienten die besten Voraussetzungen mit dieser neuen Immuntherapie für eine erfolgreiche Behandlung bei speziellen Formen von Lymphdrüsenkrebs“, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Andreas Petzer, Vorstand der Abteilungen Interne I für Hämatologie mit Stammzelltransplantation, Hämostaseologie und medizinische Onkologie am Ordensklinikum Linz. „Man braucht viel Erfahrung, weil im Rahmen der Akutphase der Behandlung auch schwere Nebenwirkungen auftreten können, die aber in der Regel managebar sind und nur vorübergehend auftreten. Bei der CAR-T-Zell Therapie handelt es sich jedoch um eine sehr potente Therapieoption, die sich in den nächsten Jahren noch massiv weiter entwickeln wird“, so Prof. Petzer.

In der CAR-T-Zell-Therapie werden zunächst T-Zellen aus dem Blut des Patienten gewonnen, die dann im Labor gentechnisch so verändert werden, dass sie ein Protein, sog. chimäre Antigenrezeptoren (CAR) auf ihrer Oberfläche bilden, die gegen krebsspezifische Oberflächenproteine auf den Krebszellen gerichtet sind. Die Immunzellen werden somit künstlich gegen den Krebs scharf gemacht, indem sie die Krebszellen durch den chimären Antigenrezeptor erkennen, sich an diesen binden und diese in weiterer Folge abtöten. Die CAR-T-Zellen werden dem Patienten über die Blutbahn infundiert, wo sie sich idealerweise vermehren und zu einer heftigen und lang anhaltenden Immunreaktion gegen den Krebs führen.

Wie die meisten Krebstherapien kann auch die CAR-T-Zell-Therapie schwere Nebenwirkungen verursachen. Eine der häufigsten Nebenwirkungen ist das Zytokin-Freisetzungssyndrom. Dabei kommt es zu teils lebensbedrohlichen Nebenwirkungen mit Fieber, Schüttelfrost, Atembeschwerden und Hautausschlägen. Die Beschwerden werden durch den massiven Zerfall der Krebszellen verursacht, wodurch eine Vielzahl von Substanzen (sog. Zytokine) freigesetzt wird.

Onkologische Zentren für CAR-T-Zell-Therapie:

Die Durchführung einer CAR-T-Zell-Therapie ist komplex und erfordert von der Indikationsstellung bis zur Nachsorge ein umfangreiches Qualitätsmanagement. Die Behandlung wird daher nur an wenigen, speziell dafür zertifizierten Zentren angeboten.

Welche Zentren sind zertifiziert?

Entsprechend den Qualitätsvorgaben der Zulassungsbehörden werden einzelne Zentren von den Herstellern für die Anwendung der CAR-T-Zell-Therapie geschult. Im Zentrum müssen ausgewiesene Kompetenzen vorhanden sein

  • bei der Behandlung der Grunderkrankung,
  • beim Umgang mit genmodifizierten Zellen und
  • in der intensivmedizinischen Behandlung möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen.

2017 wurde diese Form der gentechnisch modifizierten T-Zellprodukte zur Krebstherapie bei bestimmten B-Zell-Leukämien und Lymphomen in den USA und 2018 in Europa erstmals zugelassen.

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Rückfragen & Kontakt:

Andrea Fürtauer-Mann
andrea.fuertauer-mann@ordensklinikum.at
+43 664 8854 1564
www.ordensklinikum.at

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