„Die Akte Nero“ – „Universum History“ auf den Spuren einer antiken Verschwörung

Kriminalpsychologe Thomas Müller auf Spurensuche nach dem „wahren“ Nero-Bild – am 17. November um 22.35 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - Der römische Kaiser Nero gilt als einer der größten Verbrecher der Geschichte, als perfider, verrückter und brutaler Herrscher. Sein Name wurde durch die Geschichtsschreibung zum Synonym für das Böse schlechthin. Er soll nicht nur seinen Halbbruder, seine Ehefrau und seine Mutter ermordet haben, sondern auch ganz Rom in Brand gesteckt haben – als künstlerische Inspiration. Doch was von diesen Geschichten ist wahr, was belegbar? Neueste Forschungen, aktuelle Deutungen historischer Quellen und jüngst gemachte Funde rücken die Anschuldigungen in ein anderes Licht. Die aufwendig inszenierte „Universum History“-Dokumentation „Die Akte Nero – Auf den Spuren einer antiken Verschwörung“ von Klaus T. Steindl rollt am Freitag, dem 17. November 2017, um 22.35 Uhr in ORF 2 den „Fall Nero“ neu auf – auch mit der Hilfe eines „Profilers“.

Der international bekannte Kriminalpsychologe Thomas Müller begibt sich auf die Spurensuche nach dem „wahren“ Nero-Bild. In einer Cold-Case-Ermittlung klärt er die tatsächliche Faktenlage, überprüft die Quellen und untersucht neue archäologische Funde. Gemeinsam mit Wissenschaftern aus unterschiedlichen Disziplinen und unterstützt von Historikern aus der antiken Welt, stößt er auf sensationelle neue Erkenntnisse und stellt sogar die Frage: „Wäre es möglich, dass Nero selbst ein Opfer war? Vielleicht sogar DAS Opfer der Geschichte?“

Ausgangspunkt des Autorenteams Heinrich Mayer-Moroni und Klaus T. Steindl war zu überprüfen, ob Nero die ihm zu Last gelegten Verbrechen tatsächlich begangen hat. Dazu wurden aufwendige Versuche gestartet: Am Institut für Analytische Chemie an der Universität Wien wurden Pflanzengifte auf ihre tatsächliche Wirkung untersucht. Das überraschende Resultat: Nicht eines der von den römischen Geschichtsschreibern erwähnten Gifte hätte zum beschriebenen Tod des Halbbruders Britannicus führen können. In der Schiffbautechnischen Versuchsanstalt in Wien wurde eigens eine römische Galeere nachgebaut – um den angeblichen Mordversuch an seiner Mutter am Schiff zu rekonstruieren. Auch hier entlastet die wissenschaftliche Untersuchung Nero in eindrucksvoller Weise. Höchst zweifelhaft auch die beschriebene Ermordung seiner schwangeren Frau Poppea durch einen Fußtritt. Viel eher scheint hier eine Schwangerschaftskomplikation der Grund für den plötzlichen Tod von Neros geliebter Frau gewesen zu sein. Und was den angeblich von Nero gelegten Brand in Rom anbelangt, gibt es auch keine Beweise. Wie ein Brandversuch zeigt, ist es eher wahrscheinlich, dass das Feuer durch Unachtsamkeit ausbrach. Auch war Nero keinesfalls ein Christenverfolger und schon gar nicht größenwahnsinnig.

Untersucht man die dem Kaiser Nero unterstellten Verbrechen nach heutigen Standards einer modernen Strafverfolgung, kommt man zu überraschenden Ergebnissen: Keine der Anschuldigungen gegen Nero – von Brandstiftung bis zum Muttermord – würde einem heutigen Beweisverfahren standhalten. Die Geschichtsschreibung hat vieles überhöht, anderes verschwiegen, manches frei erfunden und oft auch schamlos gelogen.

Gleich nach seinem letzten Atemzug wurde über Nero die „Damnatio Memoriae“ verhängt – die demonstrative Verdammung des Andenkens. Seine Büsten wurden zerstört und sein schlechter Ruf von drei antiken Chronisten gefestigt. Diese drei, Tacitus, Sueton und Cassius Dio, gehörten selbst dem Adel und Senat an – also der Seite von Neros Gegnern – und sie zeichneten von ihm ein besonders erniedrigendes Bild. So wurde aus einem für die römischen Verhältnisse moderat regierenden Kaiser ein Monster kreiert.

Neue Wege beschreitet Regisseur Klaus T. Steindl auch in der Gestaltung der Spiel-Dokumentation: Die Geschichte vom Leben des römischen Kaisers Nero ist als packender Kriminalfall angelegt, die Spielszenen sind wie „Reportagen aus der Vergangenheit“ gestaltet. Gedreht wurden die Reenactments in der Römerstadt Carnuntum. Diese Location wurde gewählt, da hier römische Gebäude originalgetreu rekonstruiert wurden. Das gibt den Spielszenen des Films eine größtmögliche Authentizität. So wie hier dargestellt haben tömische Kaiser tatsächlich gelebt. Detailtreue und -genauigkeit gilt auch für die Ausstattung. Das Resultat ist oft verblüffend, das Leben im „alten Rom“ war bunt und vielfältig.
Als Darsteller des Nero wurde der Schauspieler Valentin Postlmayr engagiert. Er spielt einen neuen, unbekannten Nero. Nicht den einfältigen, fettleibigen Irren, sondern einen für die damalige Zeit modern denkenden, jungen und ambitionierten Mann, der sportlich fit ist und sich für Kunst und Kultur interessiert.

Hochwertige Computeranimationen fangen das historische Rom so authentisch wie möglich ein. So gelang es dem italienischen CGI-Experten Raffaele Carlani und seinem Team von Archäologen, Architekten und Animationsdesignern erstmals in der Geschichte, Neros prachtvollen „Goldenen Palast“ auf Basis der erhaltenen Überreste zu rekonstruieren. Ihre originalgetreuen Animationen sind auch die visuelle Basis für das neu eröffnete „Domus Aurea“-Museum in Rom. So konnte in den Spielszenen die Welt Neros in ihrem ganzen Glanz lebendig gemacht werden.

Interspot-Film-Produzent Heinrich Mayer-Moroni zur Produktion: „‚Die Akte Nero – Auf der Spur einer antiken Verschwörung‘ ist auch ein Beitrag zum Thema ‚Wahrheit‘ in der Geschichtsschreibung. Welchen historischen Quellen kann man trauen? Aus welchen Beweggründen wurden sie überliefert? Haben die antiken Geschichtsschreiber Tacitus, Sueton und Cassius Dio ‚Fake News‘ im modernen Sinn vermittelt?“

Der Film entstand als Koproduktion von ORF, Interspot Film, ZDF, WNET Thirteen, France Television und BMB, gefördert von Fernsehfonds Austria und Land Niederösterreich.

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