Die Österreichische Gesundheitskasse ist startklar

Überleitungsausschuss stellt in seiner letzten Sitzung die Weichen in die Zukunft der ÖGK

Wien (OTS) In seiner letzten Sitzung als „Überleitungsausschuss“ hat der künftige Verwaltungsrat, das gesetzlich definierte Spitzengremium der ÖGK, am 17. Dezember die Weichen für den Betriebsstart mit 1. Jänner 2020 gestellt. Die im Vorfeld durchaus kontrovers medial diskutierte Krankenordnung wurde – in der von der Geschäftsführung der Österreichischen Gesundheitskasse vorgelegten Form – einstimmig fixiert. Darüber hinaus wurde ein gemeinsames Maßnahmenpaket beschossen. Die im Antrag enthaltenen Maßnahmen sollen die Gesundheit und das Wohlbefinden der Versicherten nachhaltig sicherstellen und eine treffsichere Bekämpfung allfälligen Missbrauchs ermöglichen.

Die gestern verabschiedete Krankenordnung regelt vor allem die Rechte und Pflichten der Versicherten. Besonders erfreulich für viele Versicherte ist die Tatsache, dass nun in allen Bundesländern die Bewilligungspflicht für CT und MRT bis Ende 2021 ausgesetzt wurde. Bisher wurde das in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt.

Positiv für Versicherte: Umfassende Leistungsharmonisierung

Auch die Satzung der ÖGK wurde am 17. Dezember einstimmig beschlossen. Sie regelt neben wichtigen Organisationsfragen vor allem Leistungen für die Versicherten in den Leistungsbereichen, in denen das Gesetz den Kassen Regelungsspielräume gibt.

Die erfreuliche Nachricht für die Versicherten: Wo es noch Satzungsunterschiede zwischen den Gebietskrankenkassen gab, werden die Leistungen harmonisiert und verbessert. „Es freut mich, dass es gelungen ist, dies alles ein Jahr vorher, als uns der Gesetzgeber vorschreibt, umzusetzen“, so der Vorsitzende des Überleitungsausschusses, Matthias Krenn.

Beispiele für die Verbesserung der Leistungen sind:

  • Krankengeld: Höchstdauer bis zu 78 Wochen
    Bisher waren in acht GKKs nur 52 Wochen Maximalbezugsdauer vorgesehen
  • Maximalbetrag für Heilbehelfe und Hilfsmittel von einheitlich 1.432 Euro (reguläre Heilbehelfe und Hilfsmittel) bzw. 3.580 Euro für Rollstühle, Prothesen u.ä.
  • Gänzliche Abschaffung des Eigenkostenanteils bei orthopädischen Maßschuhen für Kinder
  • Verbesserungen im Bereich Zahnersatz, Kieferorthopädie und Zahnbehandlung
  • Herabsetzung des Grenzwertes für Reise(fahrt)kosten auf 20 – 40 Kilometer
  • Bundesweite Abschaffung des Selbstbehaltes bei Krankentransporten

Ebenso auf der Tagesordnung: Die Voranschläge der der 9 Gebietskrankenkassen, die zu einem gemeinsamen Voranschlag der ÖGK zusammengeführt wurden.

Leistungsvolumen von 15,3 Milliarden Euro

Die Vorschaurechnung der Österreichischen Gesundheitskasse, die aus dem Zusammenschluss der neun Gebietskrankenkassen und von vier Betriebskrankenkassen per 1.1.2020 entsteht, sieht ein Leistungsvolumen von fast 15,3 Milliarden Euro an Gesundheitsleistungen für die rund 7,2 Millionen ÖGK-Versicherten vor.

Größte Leistungsposition ist die Spitalsfinanzierung für stationäre Behandlungen mit fast 4,5 Milliarden Euro. Dem stehen rund 11 Millionen Spitalstage bzw. 1,8 Millionen Spitalsaufenthalte für ÖGK-Versicherte gegenüber.

Für „Ärztliche Hilfe und gleichgestellte Leistungen“ sind rund 3,9 Milliarden Euro veranschlagt. Enthalten sind hier neben den Honoraren für Vertragsärzte auch die verschiedenen Therapeutengruppen und vor allem die Spitalambulanzen. Insgesamt werden hier rund 97 Millionen Kontakte bei Vertragsärzten und Ambulatorien, 1,7 Millionen Therapeutenbehandlungen und 14 Millionen an Ambulanzbesuchen finanziert.

Knapp über 3 Milliarden Euro sind für Medikamentenausgaben vorgesehen, was rund 88 Millionen Verordnungen entspricht. Weitere größere Leistungspositionen sind Zahnbehandlung und Zahnersatz (ca. 880 Millionen Euro) und das Krankengeld (ebenfalls knapp 880 Millionen Euro). Für Gesundheitsförderung und Vorsorge sind gut 200 Millionen Euro geplant.

Der Verwaltungsaufwand wird, wie schon bei den Gebietskrankenkassen, bei sehr niedrigen 2,1 Prozent der Gesamtausgaben liegen. „Dazu ist festzuhalten, dass `Verwaltung´ bei der Österreichischen Gesundheitskasse in erster Linie persönlichen Kundenservice für 7,2 Millionen Versicherte an 139 Standorten in ganz Österreich, korrekte Abrechnung und Abwicklung des gesamten Leistungsspektrums sowie Versicherungsservice von der Beitragseinhebung über die e-card bis zur lebenslangen Dokumentation des Versicherungsverlaufs für jeden Einzelnen bedeutet“, legt der künftige Vorsitzende des Verwaltungsrates Matthias Krenn die Serviceangebote der ÖGK dar.

Die Vorschaurechnung prognostiziert für 2020 ein negatives Bilanzergebnis von knapp -175 Millionen Euro, das entspricht ca. -1,1 Prozent der Gesamtausgaben. Die ÖGK-Vorschaurechnung für 2020 beruht auf den Ansätzen der neun Gebietskrankenkassen, die übernommen wurden und noch keine positiven Effekte der Fusion vorsehen.

„Der Rucksack, den die ÖGK übernimmt, ist enorm, aber wir werden aus der Stärke heraus die Chance nutzen, das Ruder herumzureißen“, so Krenn.

Die ÖGK ist startklar

Neben den aktuellen Beschlussfassungen laufen die Vorbereitungen für den 01.01.2020 weiter auf vollen Touren.

„Wir haben den gesetzlichen Auftrag zur Zusammenführung der neun Gebietskrankenkassen und zum Aufbau der neuen ÖGK in extrem knapper Zeit umgesetzt. Über 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben 2.728 fusionsbezogene Fragen in 60 Projekten sowie 20 Fusionsprojekten bearbeitet und gelöst“, erläutert Bernhard Wurzer, Generaldirektor der ÖGK. Insgesamt wurden unter anderem 18.800 Formulare vereinheitlicht, 19.700 Mailadressen umgestellt, 12.500 Webseiten angepasst oder 400 Telefonansagetexte geändert.

Ab 1.1.2020 ist die ÖGK unter der der einheitlichen Telefonnummer +43 5 0766-0 erreichbar. Dazu findet man unter www.gesundheitskasse.at Antworten auf die wichtigsten Fragen.

„Klar ist, dass mit dem Start der ÖGK am 01.01.2020 auch das Heben von Synergiepotenzialen beginnt. Wir werden die Möglichkeiten, die uns eine große österreichweite Gesundheitskasse bietet, im Sinne der Effizienz auch nutzen“, so Wurzer abschließend.

Rückfragen & Kontakt:

Öffentlichkeitsarbeit ÖGK
Andrea Mayrhofer, MAS MA
andrea.mayrhofer@oegk.at

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Quelle

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