Die Wiener Off-Theater-Förderung / ein Fallbeispiel: DAS FLOSS DER MEDUSA nach dem Roman von Franzobel

Wie Sie wissen, vergibt die Kulturabteilung einen großen Teil Ihrer Förderungen auf Basis der Empfehlung von Expertengremien. Darüber hinaus werden auch „Spielstätten von lokaler Bedeutung“ unterstützt, deren Programmangebot zwar nicht vorrangig den Kriterien von Innovation und Avantgarde entspricht, die aber aufgrund ihrer langjährigen Tradition und Beliebtheit beim Publikum einen wichtigen Beitrag für das vielfältige und weit gefächerte Spektrum der Wiener Theaterlandschaft leisten.
Aufgrund der Begrenztheit all unserer Budgets ist es derzeit nicht möglich, den Kreis dieser Bühnen zu erweitern. Eigene Einreichunterlagen gibt es nicht.

Anita Zemlyak – Leiterin der Kulturabteilung der Stadt Wien – und Dr. Robert Dressler – Theaterreferent der Stadt Wien

Die Aufgabe einer zeitgenössischen darstellenden Kunst sehe ich darin, diese gesellschaftlichen Entwicklungen nicht nur im „Inhalt“, sondern auch in den künstlerischen Strategien zu reflektieren, während die Pflege dramatischer/theatraler Traditionen anderen Akteuren im Feld obliegt

Kolja Burgschuld, Kuratorium Theater, Tanz, Performance

Von den rund 25 Millionen Euro, mit denen das Off-Theater in Wien unterstützt wird, entfallen ca. 6,5 Millionen Euro auf die Konzeptförderung und 2,6 Millionen Euro auf die Projektförderung.

Presseservice Rathauskorrespondenz

Wien (OTS) - Mittels Crowdfunding haben über 60 UnterstützerInnen mehr als 15.000,- Euro als Starthilfe gespendet. Förderungen der öffentlichen Hand sollten das Projekt dann schlussendlich tatsächlich ermöglichen.

Die Absage des Kulturamtes der Stadt Wien, unter Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, kam letzte Woche per Post.

Da wir der Öffentlichkeit Antworten schuldig sind, haben wir dem zuständigen Kuratorium für Theater, Tanz und Performance eine Begründung der Absage abverlangt und wir möchten an dieser Stelle daraus zitieren:

Die Aufgabe einer zeitgenössischen darstellenden Kunst sehe ich darin, diese gesellschaftlichen Entwicklungen nicht nur im „Inhalt“, sondern auch in den künstlerischen Strategien zu reflektieren, während die Pflege dramatischer/theatraler Traditionen anderen Akteuren im Feld obliegt.“ (Kolja Burgschuld, Kuratorium Theater, Tanz, Performance)

Die Aussage, KünstlerInnen würde eine Ausdrucksform nicht obliegen, rüttelt an den Grundfesten der Freiheit der Kunst, ein Theaterkuratorium der Stadt Wien, das so einen einschränkenden Kunstbegriff pflegt, ist fehl am Platz.  

Zudem erreichte uns folgender Bescheid der Stadt Wien bezüglich einer Förderung unserer Spielstätte: 

Wie Sie wissen, vergibt die Kulturabteilung einen großen Teil Ihrer Förderungen auf Basis der Empfehlung von Expertengremien. Darüber hinaus werden auch „Spielstätten von lokaler Bedeutung“ unterstützt, deren Programmangebot zwar nicht vorrangig den Kriterien von Innovation und Avantgarde entspricht, die aber aufgrund ihrer langjährigen Tradition und Beliebtheit beim Publikum einen wichtigen Beitrag für das vielfältige und weit gefächerte Spektrum der Wiener Theaterlandschaft leisten. Aufgrund der Begrenztheit all unserer Budgets ist es derzeit nicht möglich, den Kreis dieser Bühnen zu erweitern. Eigene Einreichunterlagen gibt es nicht.“ (gezeichnet von Anita Zemlyak – Leiterin der Kulturabteilung der Stadt Wien – und Dr. Robert Dressler – Theaterreferent der Stadt Wien)

Dazu folgende Fakten:

"Von den rund 25 Millionen Euro, mit denen das Off-Theater in Wien unterstützt wird, entfallen ca. 6,5 Millionen Euro auf die Konzeptförderung und 2,6 Millionen Euro auf die Projektförderung." (Presseservice Rathauskorrespondenz vom 16.03.2017)

Für die übrigbleibenden knapp 16 Millionen Euro gibt es aufgrund des Beschlusses der Kulturabteilung der Stadt Wien keine Möglichkeiten des Zugangs für TheatermacherInnen, die noch nicht Teil dieses Fördertopfes sind. Dass knapp zwei Drittel der Wiener OFF-Theaterförderung fix vergeben sind und per politischen Beschluss an einen geschlossenen Zirkel verteilt werden, ist ein untragbarer staatlicher Protektionismus auf dem Rücken der Freiheit der Kunst. 

Jakub Kavin / TheaterArche / www.theaterarche.at

PS: der Link zu unserer gesamten Presseaussendung: http://www.theaterarche.at/wp-content/uploads/2017/11/PDF-.pdf

Unser Präsentationsvideo: https://www.youtube.com/watch?v=SJjvfrc4nKo&t=

Rückfragen & Kontakt:

office@theaterarche.at
Tel.Nr.: 06506204554

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