Dacapo für Robert Schabus’ Film über Österreichs Bauernhöfe im Spannungsfeld zwischen Profit und Nachhaltigkeit
Wien (OTS) – Ausgezeichnet bei der Diagonale, nominiert für den Österreichischen Filmpreis und ein großer Erfolg in den österreichischen Kinos: Mit mehr als 90.000 Besucherinnen und Besuchern avancierte „Bauer unser“ zum zweiterfolgreichsten Kinofilm im Jahr 2016. Im Rahmen von „Dok 1“ gibt es am Mittwoch, dem 18. August, um 20.15 Uhr in ORF 1 ein Wiedersehen mit „Bauer unser“. In seiner vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierten Doku zeigt Regisseur Robert Schabus gleichermaßen ungeschönt wie unaufgeregt, wie es auf Österreichs Bauernhöfen zugeht, und präsentiert die bestimmenden Mechanismen in der industrialisierten Landwirtschaft im heutigen Europa. „Wachse oder weiche“ – über Jahrzehnte war Österreichs Landwirtschaft geprägt von diesem Leitspruch. Schabus, der selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, kennt und zeigt diese Arbeitswelt, die sich im Spannungsfeld zwischen Profit und Nachhaltigkeit befindet. Ein Patentrezept kann und will Schabus mit „Bauer unser“ nicht liefern, sehr wohl aber zeigt er Beispiele, wie es auch „anders“ ginge.
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Da ist etwa der Hendlbauer mit 65.000 Legehennen, die „artgerecht und gesetzeskonform“ gehalten werden, der Schweinebauer, dessen 1.300 Masttiere beim Zunehmen „am Limit“ sind, oder der Milchbauer, dessen 130 Kühe von einem vollautomatischen Roboterarm gemolken werden. Viele andere haben bereits aufgegeben, die noch verbliebenen sind zum ständigen Wachsen gezwungen, haben sich spezialisiert, ihre Produktion beschleunigt und kräftig investiert.
„Der Druck ist groß“, sagt der motivierte junge Milchbauer, der sich als Unternehmer sieht und betont, dass die Technisierung immer schneller voranschreitet. „Ich bin mit Freude Bauer“, sagt der Schweinemäster, der die Tiere immer 120 Tage lang mästet, bis die nächste Generation kommt, um schlachtreif gefüttert zu werden. Wegen der hohen Investitionen in den hochmodernen Stall könne er derzeit auch gar nicht aufhören – Stichwort: Verbindlichkeiten bei Banken. Vor drei Jahren hat er noch ein Minus von acht bis neun Euro pro Schwein gemacht.
Besonders effizient ist unser Agrarsystem nicht: 40 Prozent der derzeit weltweit in der Landwirtschaft produzierten Kalorien werden verschwendet oder gehen irgendwo auf dem Weg zwischen Produzenten und Konsumenten verloren. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ließen sich derzeit global zwölf Milliarden Menschen ernähren – ohne radikale Umstellungen. Einfach nur durch eine nachhaltigere Verteilung und Nutzung der Nahrungsmittel.
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