„dokFilm“-Premiere „Die bauliche Maßnahme“: Nikolaus Geyrhalters Porträt der Grenzregion am Brenner

Am 3. Mai um 23.05 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) Im Frühjahr 2016 wurden Maßnahmen ergriffen, um Österreich vor einem neuerlich befürchteten Flüchtlingsansturm zu schützen. Grenzkontrollen zwischen Nord- und Südtirol sollten nach 20 Jahren wieder eingeführt werden und sogar die Errichtung eines Zauns war im Gespräch. Zwei Jahre lang hat Filmemacher Nikolaus Geyrhalter die Grenze um den Brennerpass beobachtet und zeichnet in seinem Dokumentarfilm „Die bauliche Maßnahme“ das Porträt einer Region, die nicht zur Ruhe kommt. Das ungewöhnliche Filmprojekt liefert eine unaufgeregte Analyse der sogenannten „Flüchtlingskrise“ am Fallbeispiel der italienisch-österreichischen Grenze. Ihre TV-Premiere feiert die vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens unterstützte Produktion im „dokFilm“ am Sonntag, dem 3. Mai 2020, um 23.05 Uhr in ORF 2.

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Die österreichische Bundesregierung befürchtet im Jahr 2016 einen Ansturm von syrischen Kriegsflüchtlingen aus Italien und kündigt daher am Brennerpass „eine bauliche Maßnahme“ an. Ein Grenzzaun soll errichtet werden. Doch in einem „Europa ohne Grenzen“ ist solch ein Projekt umstritten. Hinzu kommt noch, dass die Grenze am Brenner Südtirol auf der italienischen Seite und das österreichische Bundesland Tirol im Norden trennt. Sie verweist damit auf eine historische Trennung, die etwa in der Geschichte Südtirols immer wieder zu separatistischen Bewegungen geführt hat. Regisseur Nikolaus Geyrhalter, der es gut versteht, sich auf die Eigenheiten spezieller Orte einzulassen, hat sich diese besondere Region als filmische Rahmenhandlung ausgesucht.

Am Brennerpass besuchte der Filmemacher eine Mautstelle, in der eine junge Kassiererin ihre Theorien zu den wahren Hintergründen der Fluchtbewegung der vergangenen Jahre erläutert. Zu Wort kommen auch zwei Jäger, die in den Bergen am Brenner unterwegs sind, die Durchlässigkeit der Grenzanlagen zeigen und dabei erzählen, was sie unter dem Begriff Heimat verstehen. Immer wieder stößt der Film dabei auf unterschiedlichste Menschen und Konstellationen. Da hält ein Bauer mitten im Kuhstall ein flammendes Plädoyer für ein friedliches Miteinander und ein Tischler erweist sich inmitten seiner Werkstatt als Apologet einer Kultur des Teilens.
Den Schlusspunkt aber bildet eine Szene, mit der die Grenzbegehung endet: Drei Polizisten öffnen einen Metallcontainer, in dem Rollen mit Maschendraht fein säuberlich eingelagert sind. Sie tun es gerade so, als wüssten sie bereits, dass diese „bauliche Maßnahme“, um die sich der Film dreht, niemals entstehen wird. Tatsächlich blieb der Zaun zusammengerollt im Container, das neu errichtete Registrierzentrum ist nie in vollen Betrieb gegangen und der befürchtete Flüchtlingsansturm ausgeblieben.

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