Dritte KV-Runde Metalltechnische Industrie: Einigung vertagt

Obmann Knill: zu vernünftiger Erhöhung bereit, aber noch offene Fragen zu Rahmenrecht, internationaler Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität

Wien (OTS) - Die dritte Runde der KV-Verhandlungen für die Metalltechnische Industrie ging Montagabend ohne eine finale Einigung zu Ende. Die Gespräche sind aus Sicht des Fachverbandes grundsätzlich konstruktiv verlaufen, allerdings haben die Gewerkschaften die Gespräche für diese Runde unterbrochen. Fachverbandsobmann Christian Knill: „Klar ist, dass der Fachverband zu einer fairen Lohn- und Gehaltserhöhung für die 130.000 Beschäftigen der Metalltechnischen Industrie bereit ist. Zuvor sind allerdings Rahmenbedingungen zu klären, die für die Kostensituation in den Betrieben bedeutsam sind. Wir gehen davon aus, dass wir in der nächsten Runde zu einer Einigung kommen werden.“ Bis dahin sei etwa noch abzuwarten, ob der Bundesrat die Angleichung Arbeiter/Angestellte diesen Mittwoch beschließen wird. Die daraus für die Metalltechnische Industrie entstehenden Belastungen (gerechnet wird mit bis zu 60 Millionen Euro Mehrkosten) sind in den Gehaltsabschluss einzupreisen.

Hohe heimische Inflation und schwache Produktivitätszuwächse belasten Wettbewerbsfähigkeit

Wichtige Themen für die Verhandler des Fachverbandes sind die für den KV-Abschluss wesentlichen Parameter Inflation und Produktivität. „Wir verdienen 8 von 10 Euro im Export. Wenn wir etwa die hohe innerösterreichische Inflation als lohnbestimmenden Faktor kalkulieren, verlieren wir automatisch an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber unseren wichtigsten Exportmärkten wie Deutschland oder Frankreich, da die Inflation dort deutlich niedriger ist. Das müssen wir berücksichtigen.“ Die gesamtwirtschaftliche Produktivität war 2016 mit 0,4 % im Minus, für 2017 rechnet das WIFO mit rund einem Prozent Zuwachs. „Unsere Branche hat heuer erstmals ein gutes Umsatzwachstum, gleichzeitig wird aber die Komplexität immer höher, das heißt jeder Euro wird immer härter verdient. Dies geht zulasten der Produktivität“, so Knill. Für einen Abschluss gelte es, sachlich und vernünftig alle wesentlichen Parameter zu berücksichtigen, daher haben die Arbeitgeber die Gewerkschaften aufgefordert, ihre Forderungen zu überdenken. „Wir sind einige Schritte weitergekommen, mit Vernunft und Augenmaß können wir nächste Woche einen guten Abschluss zustande bringen.“ 

Über die Metalltechnische Industrie
Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das Rückgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelständisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist für ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind Weltmarktführer und „Hidden Champions“. Die Metalltechnische Industrie beschäftigt direkt rund 130.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 Arbeitsplätze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2016 einen Produktionswert von 35,5 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen Fachverbände Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zählt zu den größten Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden Österreichs und ist eine eigenständige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.

Rückfragen & Kontakt:

Fachverband Metalltechnische Industrie
Dr. Berndt-Thomas Krafft
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
+43 (0)5 90900-3482
office@fmti.at, www.metalltechnischeindustrie.at

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