Drozda fordert wirksamen Rettungsschirm für Kunst und Kultur

SPÖ-Kultursprecher warnt vor „kulturellen Mondlandschaften“ nach Pandemie – Haftungsübernahmen durch Bund gefordert – Betroffene vor Trümmern ihrer Existenz

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Wien (OTS/SK) SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda hat heute, Donnerstag, in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit SPÖ-Kultursprecher Schellhorn erneut einen „wirksamen Rettungsschirm für Kunst und Kultur“ gefordert. Kommt dieser Rettungsschirm nicht, werde Folgendes passieren: „Jeder wird einen Kulturbetrieb kennen, der die Pandemie nicht überlebt hat“, warnt Drozda. „Die Regierung hat den Sommer komplett verschlafen. Nach einem halben Jahr Corona-Pandemie fehlen immer noch konkrete Konzepte, Pläne und Ideen für eine ausreichende finanzielle und logistische Unterstützung der Kunst- und Kulturbranche“, kritisiert Drozda. „Wenn sich die Entwicklung so fortsetzt, stehen wir am Ende der Pandemie vor kulturellen Mondlandschaften“, warnt der SPÖ-Kultursprecher und kritisiert, dass dies von der Regierung offensichtlich nicht verstanden werde. Er fordert daher drei Maßnahmen: Zum Ersten brauche es, auch in Hinblick auf den Entfall der Ballsaison und zahlreicher Veranstaltungen, finanzielle Garantien und Haftungsübernahmen durch den Bund, ähnlich wie es bei der Filmwirtschaft passiert ist. Zweitens brauche es eine Unterstützung für die Umsetzung von Hygienekonzepten nach Beispiel der Salzburger Festspiele, denn „diese Konzepte kosten Geld“. Und drittens müsse, so Drozda, der Diskurs mit den Kulturschaffenden intensiviert werden. ****

Kritik übt Drozda am NPO-Fonds, der erst mit monatelanger Verspätung implementiert wurde und aus dem nur ein kleiner Teil für Kunst und Kultur zur Verfügung stehe. „Und wenn ein Künstler, eine Künstlerin Einnahmen hat, werden diese von den Hilfsgeldern abgezogen“, erläuterte Drozda, dem ein so schlecht funktionierender Fonds „bis jetzt selten untergekommen ist“. Die Forderung, dass Unterstützungsgelder für die Kultur ins Kulturministerium gehören, erweise sich nach wie vor als richtig, so Drozda. Parlamentarische Anfragen haben ergeben, dass bei den großen Kultureinrichtungen über 87 Millionen Euro fehlen, man könne sich ausmalen, wie es bei den kleinen und mittleren aussieht.

Zu Wort kamen auch zwei vom Kulturstillstand Betroffene: Der Musiker Martin Walch etwa kann seine Arbeit seit sechs Monaten nicht ausüben, er hat keinerlei Einnahmen. Seitens des Staates stoße er auf eine „Mauer des Schweigens“. Zwar gebe es von Juni bis Dezember monatlich 1.000 Euro Hilfsgelder, von diesem ohnehin bescheidenen Betrag werde allerdings die Unterstützung der Wirtschaftskammer abgezogen – übrig bleiben 666 Euro im Monat. Gibt es doch einmal Einnahmen, werden auch diese vom Unterstützungsgeld abgezogen. „Es ist unmöglich, mit dieser Situation umzugehen“, so Walch. Die Eventmanagerin Maryam Yeganehfar hat ihre Lage via Videobotschaft eindrucksvoll geschildert: Es hagle Absagen, sie stehe vor den Trümmern ihrer Existenz.

SERVICE: Hier geht’s zur Videobotschaft der Veranstalterin https://tinyurl.com/y2bwub5d (Schluss) bj/sc

Rückfragen & Kontakt:

SPÖ-Parlamentsklub
01/40110-3570
klub@spoe.at
https://klub.spoe.at

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