„Ein dröhnend lautes Schweigen der Demokraten“

Die Reportage "Friedman schaut hin: Antisemitismus in Deutschland" am 25. April um 17.15 Uhr auf WELT (FOTO)

Berlin (ots) - "Judenhass ist da. Er ist auch in der jüngeren Generation da. Er ist in der bürgerlichen Mitte da. Er ist enthemmter da. Geistige Brandstiftung ist salonfähiger geworden. Gewalttaten gegen Juden sind noch mal deutlich gestiegen", sagt Michel Friedman.

Am 25. April um 17.15 Uhr zeigt WELT zeigt die Reportage "Friedman schaut hin: Antisemitismus in Deutschland". Laut einer Bertelsmann-Studie haben die Behörden in Deutschland 2018 im Vergleich zum Vorjahr zehn Prozent mehr antisemitische Straftaten registriert, bundesweit 1.646. Auch die Zahl der antisemitischen Gewalttaten stieg von 37 im Jahr 2017 auf 62 in 2018.

Wie alltäglich ist Antisemitismus und wie erleben ihn deutsche Juden? Michel Friedman spricht in Berlin mit Jugendlichen, dem Restaurantbetreiber Yorai Feinberg und dem Rapper Ben Salomo über ihre Erfahrungen. Es zeigen sich Angst, Unverständnis und Wut bei den Betroffenen. Sie berichten von Beispielen aus dem Alltag, die ernüchternd sind.

In seinem Lokal "Feinberg's" in Berlin erlebt Yorai Feinberg regelmäßig Antisemitismus: "Mehrere Anrufe, ganz brutal. Vandalismus. Persönliche Besuche. Die haben dann die Kellnerinnen angeschrien oder mich. Über die Reservierungssysteme bekommen wir Reservierungen von Adolf Hitler oder für 88 Gäste ... Enttäuschung, Verzweiflung, wenn ich meine Gefühle beschreibe."

Auch Rapper Ben Salomo und seine Familie werden im Alltag mit Judenhass konfrontiert: "Meine Frau geht auf den Spielplatz mit unserer Tochter. Unsere Tochter hat einen jüdischen Namen. Da ist eine Mutter mit ihren zwei Kindern. Die lässt ihre Kinder mit unserer Tochter spielen. Es funktioniert sehr gut und sehr harmonisch. Dann kommt die Mutter und fragt meine Frau: 'Wie heißt ihre Tochter denn?'. Meine Frau sagt ihren jüdischen Namen und dann fragt [die andere Frau] sie: 'Ist das ein arabischer Name?' -'Nein.' -'Was ist denn das für ein Name?' -'Ein hebräischer Name.' Dann nimmt die Frau ihre zwei Kinder und möchte nicht mehr, dass sie mit meiner Tochter spielen. Sie ist gerade mal zweieinhalb Jahre alt."

Michel Friedman trifft außerdem Felix Klein, den Antisemitismusbeauftragen der Bundesregierung, und befragt Derviz Hisarci von der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, welche Vorurteile es gibt und woher sie kommen.

Prof. Samuel Salzborn vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin stellt fest: "Es gibt so etwas wie ein dröhnend lautes Schweigen der Demokraten. Das heißt, dass Antisemitismusdebatten nicht über Antisemitismus und damit über problematische Inhalte geführt werden, sondern ganz maßgeblich über das, was dann verniedlicht wird als Antisemitismusvorwurf."

Im Gespräch mit Ulrich Matthes schildert auch Michel Friedman seine Erfahrungen mit Judenhass und was seine persönliche Geschichte, beeinflusst von der Rettung seiner Familie durch Oskar Schindler, für ihn bedeutet: "In mir steckt dieser Stachel: Jeder Einzelne kann etwas tun."

"Friedman schaut hin: Antisemitismus in Deutschland" am 25. April um 17.15 Uhr auf WELT und nach Ausstrahlung 30 Tage in der Mediathek.

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+49 30 2090 4625
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