Ein Kronleuchter zum Erntedank | Steirischer Kameradschaftsbund, 30.09.2018

Graz (OTS) - In der Seckauer Stiftskirche wird die Erntekrone nicht vor dem Altar gestellt, sondern hängt wie ein Kronleuchter vom Gebälk. Jahr für Jahr investieren Damen und Herren des Kameradschaftsbundes mehr als 300 Arbeitsstunden in die kunstvolle Handarbeit.

Heuer zum Jubiläum „800 Jahre Bistum Graz-Seckau“ fällt das Gebinde natürlich besonders prachtvoll aus.

Seit nunmehr 800 Jahre „rufen“ die Glocken der Abtei Seckau zum Gottesdienst. Im Herbst zeigt sich das durch sein einzigartiges Accessoire gefälliger. Gemeint ist die Erntekrone, eine mit akribischer Detailverliebtheit gebundener, nur wenige Meter über den Häuptern der Kirchgänger angebrachter Kronleuchte. Er erinnert an die Abhängigkeit der Menschen von der Natur, denn Menschen waren von jeher stark auf eine gelungene Ernte angewiesen, um den Winter zu überleben.

Seit dem Jahr 1950 – bis auf wenige Ausnahmen – schmückt die Erntekrone die Basilika in Seckau. Agnes Steinkellner pflegte diesen alten Brauch, der inzwischen seit mehr als 30 Jahren vom „Team-Höbenreich“ (Mathilde und Lorenz Höbenreich, Erni und Hilde Kleemaier sowie wechselnden Helfern), das jährlich knapp 300 ehrenamtliche Arbeitsstunden für die Fertigung des „Kunstwerkes“ investiert, weitergeführt wird.

300 Arbeitsstunden

Bereits im Juli muss man das Getreide für die Getreidebögen besorgen, die 170 cm hohen Kerzen sowie Kleinmaterial bestellen und wiederverwendete Utensilien (z. B. Bohnenketten, Moosklammern ...) je nach Bedarf ergänzen bzw. reparieren, ehe in der Vorwoche zum Erntedankfest die Arbeiten ihren offiziellen Auftakt nehmen. Eine Wissenschaft für sich ist bereits das Sammeln der Äpfel, findet sich ÖKB-Ehrenmitglied Höbenreich in seinem Element: Exakt 99 Stück, abwechselnd rot/grün mit einem Durchmesser von 70 mm, braucht es für die Apfelkränze, für die kleine und die große Krone passen 48 Äpfel mit einem Durchmesser von 80 mm – jeweils mit Stängel versteht sich. In der etwa 240 km entfern Untersteiermark finden die ÖKB-Mitglieder auch flache „Kerzenäpfel“ zum Aushöhlen: honigfärbige Kerzen dürfen nur in die roten Äpfel, rote Kerzen nur in die grünen Äpfel geschoben werden. 

Perfekte Kolbenspitzen

Einer Krone kann es bekanntlich an einer Zacke fehlen, was aber sicher nicht fehlen darf, ist der geeignete Mais, denn 50 schöne und gleichgroße Kolben mit fertiggewachsenen Spitzen müssen erst gefunden werden. Danach, wenn wirklich alle Trauben, Birnen, Vogelbeeren, Bohnschotten usw. gesammelt, gereinigt und poliert wurden, geht es zu den Abschlussarbeiten. In einem Fünf-Stufen-Aufzugverfahren – das Seil ist hierfür extra gekennzeichnet – wird der Erntekronleuchter hochgezogen und im jeweiligen Niveau dementsprechend bestückt. Exakt vordefinierte Arbeitsschritte, die akribisch genau durchzuführen sind, weiß Lorenz Höbenreich. Immerhin soll sich alles an seinem vorgesehenen Platz befinden, wenn die Glocken „rufen“.

Rückfragen & Kontakt:

ÖKB, Landesverband Steiermark
Pressereferent Ing. Ewald Hofer
hofer@blaulicht.at – +43 (0) 676 / 969 11 98

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