VIER PFOTEN begrüßt die Abstimmung des EU-Parlaments
Wien/Brüssel (OTS) – Heute stimmte das EU-Parlament mit einer überragenden Mehrheit (605 von 689 Stimmen) für einen Untersuchungsausschuss zu Tiertransporten. Immer wieder kommt es zu eklatanten Missständen auf den langen Transportstrecken mit lebenden Tieren in der EU und über die Grenzen in Drittstaaten. Bisher haben die EU-Mitgliedsstaaten die gültige Transportverordnung oft nur spärlich kontrolliert. Die Kommission hat ihre Aufgabe die Einhaltung der Verträge zu kontrollieren bisher nur unzureichend wahrgenommen. „Auf Lebendtiertransporten kommt es regelmäßig zu groben Verstößen. Man muss sich vorstellen, dass darunter Millionen Tiere in der EU leiden. Da können wir nicht weiter wegschauen,“ sagt VIER PFOTEN Direktorin in Österreich Eva Rosenberg, „wir sind sehr froh, dass die EU endlich ihre Aufsichtspflicht ernst nimmt. Der Untersuchungsausschuss wird jetzt das Leid auf den europäischen Straßen an die Öffentlichkeit bringen und damit endlich an den längst überfälligen Verbesserungen der geltenden Transportverordnung arbeiten.“
Überarbeitung der Transportverordnung längst überfällig
Jährlich werden über eine Milliarde Geflügel und 37 Millionen lebende Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Pferde grenzüberschreitend innerhalb der EU sowie in und aus Drittstaaten transportiert. Tiertransporte verursachen oft massive Tierschutzprobleme durch zu lange Transportzeiten und sehr schlechte Transportbedingungen. Tiertransporte finden nicht nur auf der Straße, sondern auch auf dem Seeweg statt. Tage und Wochen müssen die Tiere auf engstem Raum auf den Schiffen stehen. Viele der Tiere überleben die Tortour nicht und verenden qualvoll auf ihrer Reise über das Mittelmeer. Die Tiere werden meist über mehrere Tage bis zu Wochen transportiert, wobei es zu schweren Verletzungen und grausamen Todesfällen kommt.
In vielen Zielländern gelten keine Tierschutzstandards. Seit 2007 gibt es die EU-Tierschutztransportverordnung (VO (EG) 1/2005) für den Schutz von Tieren beim Transport. Seit 2015 steht durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs fest, dass die Verordnung bis zum Zielland, also auch über die EU-Grenzen hinaus, eingehalten werden muss. „Selbst bei Einhaltung der Verordnung sind die Tiere nicht ausreichend geschützt, sodass die Verordnung dringend im Sinne der Tiere überarbeitet werden muss. Die EU-Kommission hat eine Überarbeitung der Verordnung schon oft angekündigt, aber immer wieder verschoben,“ gibt Eva Rosenberg zu bedenken. Eine von VIER PFOTEN in Auftrag gegebene Integral-Studie im Jahr 2019 hat ergeben, dass 93 Prozent der österreichischen Bevölkerung kürzere Transportwege von lebenden Tieren innerhalb der EU oder in Drittstaaten befürworten. Im Rahmen der „Farm to Fork“-Strategie wurde diese längst überfällige Überarbeitung endlich angekündigt. Diese muss jetzt wirkliche Verbesserungen für die Tiere schaffen.
Schon über 130.000 Unterstützen fordern in der von VIER PFOTEN ins Leben gerufenen Petition einen Stopp der grausamen Lebendtiertransporte: www.vier-pfoten.at/tiertransporte
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Lena Obermaier, VIER PFOTEN
Mail: lena.obermaier@vier-pfoten.org
Tel: +43 664 885 33 274
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