„FeierAbend“-Dokumentation am Karfreitag: „Der Polizist, dein Freund und Vater“

Am 30. März um 20.00 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - Wie bildet man Vertrauen bei einem Kind, das nachts vom Lärm eines Streits erwacht, in die Küche tappt und seine Mutter tot am Boden liegen sieht? Kriminalhauptmeister Carlos Benede hatte zweimal mit Buben zu tun, deren Mütter ermordet worden waren – von den Vätern der Kinder. Zweimal fasste er sich ein Herz und adoptierte sie. Er, der selbst ohne Eltern – unter der Obhut von Ordensschwestern – aufgewachsen ist. Sie haben ihm Geborgenheit vermittelt – und jenen Glauben, aus dem er sein Grundvertrauen schöpft, das ihn bis heute trägt. ORF 2 zeigt dazu am Karfreitag, dem 30. März 2018, um 20.00 Uhr die von Michael Cencig gestaltete „FeierAbend“-Ausgabe „Der Polizist, dein Freund und Vater“:

Es war an einem Abend vor 16 Jahren. Eine Frau hatte die Polizei gerufen, ihr getrennt lebender Mann drohe ihr. Man positionierte zwei Zivilstreifen vor dem Mietshaus. Der Mann drang dann durch die Tiefgarage ein und erstach seine Frau. Alex, damals zwölf Jahre alt, erwachte vom Lärm des Streits. Er kommt in die Küche und sieht seine Mutter tot am Boden liegen. Normalerweise trug Carlos Benede zivil, wie bei der Kripo üblich. Wenn Kinder Opfer waren, trug er Uniform. Sie fassten schneller Vertrauen, wenn er aussah wie ein Schutzmann. So holte er Alex ab. Es war Frühling. Sie fuhren im Streifenwagen mit Blaulicht nach Schwabing Eis essen. So wünschte es sich Alex. Es war der Beginn einer Freundschaft. Alex hatte noch einen zweiten Wunsch:
Er wollte getauft werden. Das hatte sich seine Mutter immer für ihn gewünscht. Sein Vater hatte es immer unterbunden. Carlos Benede kümmerte sich auch darum und erwirkte die Zustimmung von Alex‘ Vater für die Taufe. Nach dem Prozess des Vaters hatte Carlos Benede zunächst keinen Kontakt mehr zu Alex. Bis er eines Tages eine Einladung ins Jugendamt erhielt. Alex wünschte sich, bei Carlos Benede zu leben. Carlos fasste sich ein Herz und nahm Alex als Pflegekind – vorerst. Einige Zeit später adoptiert Carlos Alex.

Carlos Benede selbst ist bei Ordensfrauen aufgewachsen. Als er vier Jahre alt war, hat seine Mutter ihn weggegeben. Bei den Dillinger Franziskanerinnen in Kalzhofen ging es ihm immer gut, erinnert sich Carlos Benede. Bis heute hat Carlos Kontakt zu den Schwestern – vor allem zu Sr. Augusta.
Alex ist nicht der einzige Adoptivsohn von Carlos. Einige Jahre später wurde ihm erneut ein Kind anvertraut, dessen Vater vor seinen Augen seine Mutter getötet hatte. Letztlich adoptierte Carlos auch dieses Kind – seinen zweiten Sohn.

Mittlerweile hat Carlos Benede gemeinsam mit anderen Polizisten, Rechtsanwälten und Pädagogen den Verein „Weitblick Jugendhilfe e.V.“ ins Leben gerufen und ein Jugendheim in Dachau für junge Menschen, die sonst niemand aufnehmen will, gegründet. Derzeit leben dort 24 Kinder und Jugendliche. Benede sagt, wichtig sei Respekt: seiner für sie – ihrer für ihn. Der Rest ergebe sich dann. Er findet, Vertrauen könne man nicht bilden. Vertrauen wächst. So hat er es gelernt – bei den Dillinger Franziskanerinnen.

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