Flüchtlingsprojekt Ute Bock zur Mindestsicherung: Familien und Kindern mit Fluchthintergrund droht tiefe Armut.

Das Flüchtlingsprojekt kritisiert die Reform der Mindestsicherung entschieden. Kindern, Familien und alten Menschen mit Fluchthintergrund droht tiefe Armut.

Wien (OTS) „Geflüchtete Familien sind gebrandmarkt und werden in die Armut getrieben. Wer es nicht schafft, Deutsch zu lernen, dem werden die Mittel drastisch gestrichen“, kommentiert Katja Teichert (GF Flüchtlingsprojekt Ute Bock) die Mindestsicherung bzw. (neu) Sozialhilfe.

Im Alphabetisierungskurs im Ute Bock Bildungszentrum sitzen vor allem Mütter sowie Männer weit über 50. Nur eine der 10 Schüler*innen hat schon einmal eine Schule besucht. Suhaela ist 22 und hat 3 Kinder. Sie ist es auch, die als einzige in ihrer Muttersprache schreiben kann. Ihre Banknachbarin Latifa ist 58 Jahre alt, hat 4 Kinder und lernt gerade zum ersten Mal in ihrem Leben eine Sprache. Sie beide haben Asyl. Suhaela und Latifa wird aufgrund ihrer Sprachkenntnisse 300 Euro von ihrer Mindestsicherung abgezogen werden. So bestraft die neue Regierung jene Menschen, die es nicht schaffen, das Sprachlevel B1 zu erreichen.

Wie gut muss das Deutsch für B1 eigentlich sein?

Gymnasiasten erreichen in der 5. Klasse (nach 4 oder 5 Jahren) das Sprachniveau B1 im Englischen. Sie können einfache Sätze bilden, über ihre Arbeit in der Schule erzählen sowie schreiben und Texte mit Inhalten aus dem Alltag mühelos verstehen. Unvorstellbar für Menschen, die vielleicht noch nicht einmal in der eigenen Sprache schreiben oder lesen können.

Welche Folgen haben die Auflagen für geflüchtete Menschen?

Mit der neuen Sozialhilfe werden Menschen bestraft, die noch nie in ihrem Leben lernen durften und die aufgrund ihres Alters vielleicht nicht mehr so rasch lernen können. Sie bestraft Menschen, die Kinderbetreuungspflichten nachgehen und deshalb nicht regelmäßig lernen. Die Strafen treiben Menschen in die Armut. Wer 300 Euro Unterstützung im Monat verliert, der kann sich keinen Hort für die eigenen Kinder leisten, der muss sich überlegen, wie er die Rechnungen am Ende des Monats überhaupt begleichen kann.

„Jeder Mensch muss das Recht haben, in seinem Tempo zu lernen. Nicht für jeden gelten die gleichen Voraussetzungen.“, kommentiert Stephan Gröger vom Ute Bock Bildungszentrum den „Integrationsbonus“.

Im Ministerrat wird heute übrigens auch die Streichung für subsidiär Schutzberechtigte beschlossen.

Rückfragen & Kontakt:

Ariane Baron
+43-699-11306450
ariane.baron@fraubock.at

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