Gedenkjahr 2018: „Universum History“ zeigt internationalen Dokudrama-Dreiteiler „Krieg der Träume“

Teil 1: „Gewinner und Verlierer“ am 14. September um 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - 1918. Kriegsende. Die verheerende Bilanz: fast zehn Millionen gefallene Soldaten, dazu etwa 20 Millionen Verwundete. Die Anzahl der zivilen Opfer wird auf weitere sieben Millionen geschätzt. Wie sollte es jetzt weitergehen? Was bedeutete das Wort Friede nach dieser „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“? Eines war sofort klar:
Niemand konnte in sein altes Leben zurückkehren, einfach so weitermachen wie bisher – alles musste völlig neu gedacht und erfunden werden. Was die Menschen nach dem „Krieg der Waffen“ erwartete, war nicht der ersehnte Friede, sondern ein „Krieg der Träume“, ein Ringen um neue Gesellschaftsideen und Konzepte des Zusammenlebens. Demokratie, Kommunismus, Faschismus – die Utopien einer neuen Welt, die vor dem Krieg teils nur auf dem Papier skizziert waren, traten nun gegeneinander in Wettstreit. Alles schien offen und möglich, nichts war erprobt, nichts ausgeschlossen. Den Kampf dieser drei Ideologien, dieser Träume von einer besseren, gerechteren Welt und ihr Ringen um die Herzen und Köpfe von Millionen von Menschen, erzählt die von Showrunner Jan Peter und Produzent Gunnar Dedio (LOOKSfilm) entwickelte dreiteilige dokumentarische Dramaserie „Krieg der Träume“ in „Universum History“ – am Freitag, dem 14., Dienstag, dem 18., und Freitag, dem 21. September 2018, jeweils um ca. 22.30 Uhr in ORF 2.

Die drei Episoden folgen den Lebenswegen ausgesuchter Protagonisten, überwiegend jungen Frauen und Männern aus Frankreich, Deutschland, Polen, Österreich, Großbritannien, der Sowjetunion und Italien, die auf der Suche nach einem neuen Leben sind und von einer besseren Welt träumen. Als Quelle für die Drehbücher dienten ihre Aufzeichnungen:
Tagebücher, Memoiren, Briefe, aber auch Biografien. Die Erlebnisse dieser Protagonisten wurden aufwendig inszeniert und mit dokumentarischem Film­ und Fotomaterial zu einer packenden Dramaserie verdichtet. In ihr werden die Geschichten der Protagonisten vertikal in den einzelnen Folgen und auch horizontal über die ganze Serie hinweg erzählt. So zeichnen die Filme eine Mentalitätsgeschichte der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Die Frage ist, wie und warum sich die Mentalität von Millionen Europäern im Verlauf dieser 21 Jahre zwischen 1918 und 1939 so veränderte, dass ein neuer Krieg möglich wurde. Immer wieder zeigen sich dabei auch Parallelen zur heutigen politischen Situation, in der Europa und die Demokratie erneut in die Krise zu geraten drohen.

Die Serie eröffnet den Zuschauern einen Zugang zu diesem Ringen der Ideologien und Utopien in den Herzen und Köpfen von Millionen von Menschen über 13 reale Schicksale. Alle intensiv recherchierten Lebenswege der exemplarisch ausgewählten Protagonisten, die von einem internationalen Schauspielensemble szenisch nachgestellt werden, wurden von dem Aufbruch in eine neue Zeit stark beeinflusst oder haben die Zeitenwende aktiv mitgestaltet. Darunter sind bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten – von der polnischen Schauspielerin Pola Negri, dem späteren Auschwitz­Kommandanten Rudolf Höß bis hin zu dem französischen Zuhälter und Bordellbetreiber Marcel Jamet, dem italienischen Großindustriellen und Politiker Silvio Crespi oder der englischen Hitler­Verehrerin Unity Mitford und der österreichischen Ärztin Edith Wellspacher. Das Besondere an dieser Perspektive: Hier kommen Menschen zu Wort, die die Ereignisse selbst erlebt haben, und zwar ohne zu wissen, was am Ende dieser Entwicklung steht. Das ermöglicht sehr persönliche und doch gleichzeitig auch universelle Einblicke in die Tragödie dieser Zeit.

„Krieg der Träume“ entstand in Zusammenarbeit mit ARTE und ARD, dem ORF und vielen internationalen Partnern anlässlich des 100. Jahrestags des Endes des Ersten Weltkriegs. Das Projekt steht für eine über europäische Landesgrenzen hinweg gelungene Kooperation auf dem Gebiet der dokumentarischen Dramaserie, die mit „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ initiiert wurde und jetzt weitergeführt wird.

Krieg der Träume: Teil 1: Gewinner und Verlierer – Freitag, 14. September 2018, 22.30 Uhr, ORF 2

Nach mehr als vier Jahren Krieg muss Deutschland im Herbst 1918 kapitulieren. Am 11. November ruhen die Waffen. Im Jänner 1919 kommen die Sieger in Paris zusammen, um auf der Friedenskonferenz die Zukunft Europas zu verhandeln. Die Deutschen werden gezwungen, einen Friedensvertrag zu unterschreiben, der in weiten Teilen der Bevölkerung für Empörung sorgt.

Hans Beimler erlebt als Obermaat der kaiserlichen Hochseeflotte den Kieler Matrosenaufstand. Zurück in seiner Heimat Bayern kämpft er für die Münchner Räterepublik und eine kommunistische Gesellschaft.

Charles Edward Montague, Chef der britischen Militärzensur, trifft bei Kriegsende im belgischen Mons auf einen deutschen Offizier, der ihn um Schutz bittet. Montague lehnt ab. Wenige Tage später findet er den Offizier ermordet von den eigenen Leuten.

Die Kosakensoldatin Marina Yurlova wird vor einem Erschießungskommando der Roten Armee gerettet. Sie will zurück an die Front, doch ein tschechischer Hauptmann setzt sie in einen Zug nach Wladiwostok. Vor dem russischen Bürgerkrieg will die zarentreue Marina nun in die USA fliehen.

Die Polin Apolonia Chalupiec träumt vom Film. Regisseur Ernst Lubitsch gibt der jungen Frau, die sich Pola Negri nennt, die Hauptrolle in „Carmen“. Pola genießt den Erfolg und das wilde Leben in Berlin.

Marie-Jeanne Picqueray kämpft im Herbst 1918 in Saint-Nazaire mit der Spanischen Grippe. Als sie wieder gesund ist, flieht sie aus der Enge der Provinz nach Paris, wo sie sich in den serbischen Anarchisten Dragui verliebt. Gemeinsam kämpfen sie für eine freie Gesellschaft.

Für Leutnant Rudolf Höß ist die Niederlage Deutschlands eine Katastrophe. Er verachtet die Weimarer Republik. Gleichgesinnte findet er im Freikorps Roßbach, in dem ehemalige Soldaten das Vaterland auf eigene Faust verteidigen.

Minister Silvio Crespi verhandelt für Italien bei der Pariser Friedenskonferenz. Sein Land fordert neue Gebiete in den Alpen und an der Adria. Streit entbrennt um die Hafenstadt Fiume, die US-Präsident Wilson dem neuen Königreich der Serben und Kroaten zuschlagen will.

Roxane Duran spielt österreichische Protagonistin Edith Wellspacher

Die österreichische Protagonistin: Edith Wellspacher – dargestellt von der österreichisch-französischen Schauspielerin Roxane Duran, „Das weiße Band“) – gehört zu den ersten Frauen in Österreich, die zum Medizinstudium zugelassen werden. Die politischen Verstrickungen der überzeugten Sozialistin in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg sind privater Natur: Ihr Lebensgefährte ist Jude. Gleichzeitig hat Edith Wellspacher eine Affäre mit einem älteren Kollegen, der sich zwar als Kommunist ausgibt, jedoch Mitglied der NSDAP ist. Kurz nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wird ihr jüdischer Lebensgefährte verhaftet und ins KZ deportiert. Im Sommer 1938 flieht Edith Wellspacher aus Österreich nach Tasmanien.

Nähere Informationen zur Produktion „Krieg der Träume“ sind unter http://presse.ORF.at abrufbar.

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