Geldmacherei mit gefährdeter Tierart | VIER PFOTEN, 18.07.2018

VIER PFOTEN und tschechische Behörden decken skrupellosen Tigerhandel in Europa auf

Es ist schockierend, dass die EU, obwohl sie so viel gegen den Handel mit Wildtieren in anderen Teilen der Welt unternimmt, ein Auge zudrückt, wenn es darum geht, eine bedrohte Art direkt vor ihrer Haustür zu schützen. VIER PFOTEN ruft die Europäische Kommission dazu auf, Tiger zu schützen und den kommerziellen Handel mit in Gefangenschaft gezüchteten Tigern zu verbieten. Die EU sollte eine führende Rolle beim Schutz der Tiger spielen und den gesamten Handel verbieten, damit
Tigerhändler und ihr Geschäft keinen Platz mehr in der EU haben.

Kieran Harkin, Leiter der Wildtierkampagnen bei VIER PFOTEN

Wien (OTS) Nachforschungen von VIER PFOTEN und jüngste Polizeirazzien in der Tschechischen Republik machen deutlich, dass der Tigerhandel nicht nur in Asien ein Problem darstellt: Der lukrative kommerzielle Handel mit einer vom Aussterben bedrohten Spezies und ihren Körperteilen findet auch mitten in Europa statt. Am Montag, dem 15. Juli, führten die tschechische Polizei sowie Vertreter des Zollamts mehrere Razzien mit Verdacht auf die illegale Tötung von Tigern und den Besitz von Tigerprodukten auf mehreren Grundstücken in Prag sowie Zentral- und Nordböhmen durch. Heute, am 18. Juli, gaben die tschechischen Behörden bekannt, dass dabei ein kürzlich getöteter Tiger gefunden wurde und einer der Verdächtigten Tigerknochen und andere Tigerprodukte verarbeitet hatte. Die Verdächtigten schossen den Tieren in die Augen um die Felle nicht zu verletzen und töteten sie zur Verarbeitung in Tigerbrühe. Die Behörden führten ebenfalls Razzien auf dem Vietnamesischen Markt, Sapa, in Prag durch und fanden dabei Tigerfleischprodukte, die zum Verkauf angeboten wurden.

Eine der Zieleinrichtungen der Razzien gehörte dem bekannten Zirkusleiter Ludvik Berousek. Von VIER PFOTEN durchgeführte Recherchen aus Juni 2018 dokumentieren ein Treffen mit Berousek, während dem er stolz seine Tigerzuchtanlage in der Nähe von Prag präsentierte und den Verkauf von Tigern nach Asien ansprach (das Filmmaterial ist via Download-Link verfügbar). Berousek bot an, die Tiger an asiatische Käufer zu vermitteln und beim Erwerb der notwendigen Dokumente sowie der Überstellung der Tiere zu helfen und prahlte damit, dass er in den letzten beiden Monaten bereits Tiger nach China verkauft hatte.

Kieran Harkin, Leiter der Wildtierkampagnen bei VIER PFOTEN: „Es ist schockierend, dass die EU, obwohl sie so viel gegen den Handel mit Wildtieren in anderen Teilen der Welt unternimmt, ein Auge zudrückt, wenn es darum geht, eine bedrohte Art direkt vor ihrer Haustür zu schützen. VIER PFOTEN ruft die Europäische Kommission dazu auf, Tiger zu schützen und den kommerziellen Handel mit in Gefangenschaft gezüchteten Tigern zu verbieten. Die EU sollte eine führende Rolle beim Schutz der Tiger spielen und den gesamten Handel verbieten, damit Tigerhändler und ihr Geschäft keinen Platz mehr in der EU haben.“ 

Tiger: Eine stark gefährdete Spezies 

Im 20. Jahrhundert hat die Welt bereits mehr als 90 Prozent ihrer Tiger verloren. Aktuellen Schätzungen zufolge gibt es nur mehr circa 3.800 Tiger in freier Wildbahn. Die unermüdliche Nachfrage nach Tigern, die kommerziell angeboten und wegen ihrer Körperteile gehandelt werden, um sie in traditionellen asiatischen Arzneimitteln zu verwenden, trägt wesentlich zu diesem Verlust bei. Tiger, die in Europa in Gefangenschaft geboren wurden, werden noch immer für kommerzielle Zwecke in Zirkussen oder privat für Fotomöglichkeiten gehalten. In einigen europäischen Ländern ist es nicht nur möglich, Tiger zu kaufen, sondern sogar sie für private Feiern zu mieten. 

Wie kann etwas Derartiges in einem EU-Land passieren? 

Der Europäischen Union fehlt es nicht nur an effektiven Vorschriften zum Handel mit Tigern oder ihren Körperteilen, es gibt auch keinen klaren Überblick über die tatsächliche Zahl der Tiger in Gefangenschaft und den Handel mit den Tieren. Keine Behörden, Organisationen oder Länder wissen, wie viele Tiger sich derzeit in Europa befinden, wohin sie im Laufe ihres Lebens verkauft werden oder zu welchen Unterhaltungszwecken sie eingesetzt werden. Man weiß nicht wo sie sterben und ob ihre Körper im schlimmsten Fall zu Tigerknochenwein oder traditionellen Arzneimitteln verarbeitet werden. Nur wenn sichergestellt wird, dass es in Europa dafür keinen Markt mehr gibt, kann die Europäische Kommission ernsthaft dazu beitragen, auch wildlebende Tiger in Asien zu schützen und eine positive Rolle bei der Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels einnehmen. VIER PFOTEN hat heute eine Petition gestartet, durch die Unterstützer die Europäische Kommission auffordern können, den kommerziellen Handel mit Tigern zu verbieten.

Fotos und Video Footage können Sie hier downloaden: https://ftp.vier-pfoten.org/?u=77ch3vd3&p=RM5s7nHZ (Anmerkung: Qualität ist leider nicht perfekt, da es sich um investigatives Material handelt)

Copyright: VIER PFOTEN

Ein Clean Feed folgt in Kürze.

Hier der Link zur VIER PFOTEN Petition: https://help.four-paws.org/de-AT/tigerhandel-stoppen

 

Rückfragen & Kontakt:

Mag. Elisabeth Penz
Press Office Austria
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Linke Wienzeile 236, 1150 Wien

Tel: + 43 (0)1 895 02 02 – 66
Fax: + 43 (0)1 895 02 02 – 99
Mobil: + 43 (0)664 3086303
elisabeth.penz@vier-pfoten.org
www.vier-pfoten.at www.vier-pfoten.org

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