Geplante Verschärfung bei BMS fördert Anstieg von Obdach- und Wohnungslosigkeit

BAWO Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe kritisiert das Vorhaben der Regierung und fordert eine Strategie, um für alle Menschen in Österreich adäquates Wohnen zu ermöglichen.

Wien (OTS) - Die BAWO Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe stellt zum wiederholten Mal mit Besorgnis fest, dass die Wohnsituation in Österreich bereits jetzt für eine zunehmend große Bevölkerungsgruppe äußerst prekär ist.

Wohnen ist für immer mehr Menschen nicht leistbar. BezieherInnen der Bedarfsorientierten Mindestsicherung (BMS) haben es besonders schwer. Eine weitere Verschärfung fördert Ausschlüsse und eine Zunahme von Obdach- bzw. Wohnungslosigkeit, so die BAWO Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe. Es braucht Maßnahmen für existenzsichernde Einkommen. 

Wohnen ist zu teuer.

Menschen mit niedrigem Einkommen sind besonders von hohen Wohnkosten betroffen. Bei Haushalten mit BMS-Bezug betragen die Wohnkosten im Median zwischen einem Drittel (Eltern mit mindestens zwei Kindern, Paarhaushalte in Pension) und fast der Hälfte (AlleinerzieherInnen, alleinlebende Frauen) der Mindeststandards inkl. Familienleistungen. Ein Viertel der alleinlebenden Frauen muss mindestens € 555 (Familien mit Kindern mindestens € 795) für Wohnen ausgeben. Damit gibt das Viertel mit den höchsten Wohnkosten inzwischen etwas mehr als einem Drittel (Eltern mit mindestens zwei Kindern) und fast zwei Drittel (alleinlebende Frauen, Alleinerziehende) der Mindeststandards inkl. der Familienleistungen für Wohnen aus.

Zahlungsrückstände. Überbelag. Heizen nicht leistbar.

Die Zahlen zeigen: Wohnbedingungen von BMS-BezieherInnen sind äußerst prekär. Bei sechs Prozent der BMS-Bezug Haushalte kam es zu einem Zahlungsrückstand bei der Miete - bei zwölf Prozent gar zwei- oder mehrmals zu Mietzinsrückständen. 29 Prozent sind von Überbelag betroffen und für 14 Prozent ist das Beheizen der Wohnung nicht leistbar.

Die geplanten Einschnitte bei der Bedarfsorientierten Mindestsicherung verschärfen die Situation weiter.

Anstatt die Leistungshöhe weiter nach unten zu schrauben, braucht es höhere Löhne, insbesondere im Niedriglohnbereich, eine höhere Nettoersatzrate des Arbeitslosengeldes und vor allem bundesweite und armutsfeste Mindeststandards für die Bedarfsorientierte Mindestsicherung – orientiert an der Höhe des österreichischen Referenzbudgets. Leistbares Wohnen bedeutet, als Einzelperson nach Abzug der Wohnkosten € 830 zur Verfügung zu haben, um tägliche Bedürfnisse zu decken und an der Gesellschaft teilhaben zu können. Im Gegensatz dazu sieht die BAWO eine Verschärfung der Wohnversorgung von Menschen mit niedrigem Einkommen durch die aktuellen Vorhaben der Bundesregierung.

Die BAWO fordert: Wohnen für alle. Leistbar. Dauerhaft. Inklusiv.

Die BAWO fordert die Umsetzung von elf Maßnahmen, die leistbares, dauerhaftes und inklusives Wohnen für alle realisieren. Gemeinsam mit über 45 ExpertInnen aus den Feldern Wohnbau, Wohnpolitik, Wohnrecht und der Wohnungslosenhilfe wurden elf Strategien und Maßnahmen erarbeitet. Diese sind in der Kurz- bzw. Langversion des Positionspapiers „Wohnen für alle. Leistbar. Dauerhaft. Inklusiv.“ Hier nachzulesen: www.bawo.at

Rückfragen & Kontakt:

Elisabeth Hammer, BAWO Obfrau
Gerichtsgasse 3/2/3, 1221 Wien
M: + 43 (0) 699 1 952 0456
Email: elisabeth.hammer@bawo.at

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