GLOBAL 2000-Klimareport: Kärnten punktet beim Anteil erneuerbarer Energien

Trotz guter Werte beim Anteil erneuerbarer Energien hat Kärnten nach Oberösterreich die höchsten Treibhausgasemissionen Pro-Kopf.

Wien/Klagenfurt (OTS) In einem großen Klimaschutzbericht, welcher im Rahmen der Umweltinitiative Mutter Erde veröffentlicht wird, untersucht die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 die Fortschritte der Bundesländer beim Klimaschutz seit 2010. Die Bilanz von Kärnten ist durchwachsen: „Kärnten hat den höchsten Anteil erneuerbarer Energien unter allen Bundesländern, das ist positiv. Dennoch hat Kärnten nach Oberösterreich gleichzeitig auch die höchsten Pro-Kopf-CO2-Emissionen. Das hohe Verkehrsaufkommen, der steigende Energieverbrauch und die zu niedrige Sanierungsrate sind höchst problematisch. Es braucht dringend eine neue Sanierungsinitiative für klimafite Gebäude und eine Mobilitätsinitiative für den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr sowie das Fahrrad“, betont Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

Höchster Anteil erneuerbarer Energien
Mit 54,7 % hat Kärnten mit Abstand den höchsten Anteil erneuerbarer Energien in Österreich und im Vergleichszeitraum auch den stärksten Rückgang von Treibhausgasen zu verbuchen (-4,1 %). Trotzdem liegt Kärnten, was die Pro-Kopf CO2-Emissionen angeht, mit 7,1 t nur knapp hinter Oberösterreich (7,3 t) an zweiter Stelle. Im Kärntner Energie- und Mobilitätsmasterplan (emap bzw. MoMak) setzte man sich ambitionierte Ziele. Wärme und Strom sollten bis 2025 und der Verkehrsbereich bis 2035 unabhängig von fossilen und atomaren Energieträgern werden. Von der Erreichung dieser Ziele ist Kärnten allerdings weit entfernt. So sind in Kärnten die Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich zwar gesunken, im Verkehrsbereich aber deutlich angestiegen. Problematisch ist der steigende Energieverbrauch (+4,4 %) seit 2010, was dem stärksten Anstieg unter allen Bundesländern entspricht. Kritisch ist auch der nach wie vor hohe Anteil von Ölheizungen, etwa jeder vierte Kärntner Haushalt heizt mit Öl, und die niedrige thermische Sanierungsrate von etwa 1,4 %, die weit entfernt von der notwendigen Sanierungsrate von 3 % liegt.

Niedrigster Anteil des Umweltverbunds
In Kärnten werden 76 % der Wege mit dem motorisierten Individualverkehr, 6 % mit dem öffentlichen Verkehr, 4 % mit dem Fahrrad und 13 % zu Fuß zurückgelegt. Damit weist das Land den höchsten MIV-Anteil und den niedrigsten Anteil des Umweltverbunds (23 %) unter allen Bundesländern auf. Auch der Motorisierungsgrad von 647,8 PKW/1.000 EW ist überdurchschnittlich hoch. Nur im Burgenland und in Niederösterreich gibt es mehr PKW pro 1.000 Einwohner. Bedenklich ist auch der Trend: Der Motorisierungsgrad ist seit 2010 um 11,7 % angestiegen. Das ist der stärkste Anstieg unter allen Bundesländern. Für den öffentlichen Verkehr kann in Kärnten zwar eine landesweit gültige Jahreskarte erworben werden, diese kostet allerdings 2.420 Euro und ist damit vergleichsweise teuer. „Es braucht jetzt klare und verbindliche Strategien für den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis spätestens 2040 sowie neue Initiativen, die leistbare und umweltfreundliche Mobilität vorantreiben. In Kärnten braucht es dringend eine Trendwende in Richtung Umstieg auf den öffentlichen Verkehr und umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Neue Mobilitätsangebote und ein Ausbau der Radinfrastruktur sind erforderlich. Dieses Thema sollte zur Top-Priorität der Kärntner Landesregierung werden“, sagt Wahlmüller.

Viele positive Initiativen weisen den Weg
Positiv sieht GLOBAL 2000, dass es viele Initiativen von Gemeinden, Vereinen, Unternehmen und Einzelpersonen gibt, die erfreuliche Veränderungen auf den Weg bringen wollen. Diese Initiativen sind bereits Teil der Veränderung und sollten gefördert und ausgebaut werden. Sie sind Labore für eine bessere Zukunft und können den Grundstein für eine Transformation hin zu einem klimafreundlichen Kärnten legen. Eine kleine Auswahl an positiven Beispielprojekten ist in der Studie (ab S. 28) enthalten.

HIER geht’s zur Studie.

Presseaussendung Die Bundesländer im Vergleich.

Aktuelle Grafiken finden Sie HIER.

Rückfragen & Kontakt:

Lydia Matzka-Saboi, GLOBAL 2000 Pressesprecherin, 0699 14 2000 26, lydia.matzka@global2000.at
Johannes Wahlmüller, GLOBAL 2000 Klima- und Energiesprecher, 0699 14 2000 41, johannes.wahlmueller@global2000.at

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Quelle

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