GLOBAL 2000-Klimareport: Niederösterreich weist hohe Pro-Kopf-CO2-Emissionen auf

Hoher Anteil von Öl- und Gasheizungen, sowie überbordender Verkehr als Hauptprobleme.

Wien/St. Pölten (OTS) In einem großen Klimaschutzbericht, welcher im Rahmen der Umweltinitiative Mutter Erde veröffentlicht wird, untersucht die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 die Fortschritte der Bundesländer beim Klimaschutz seit 2010. Das Bild zeigt für Niederösterreich noch großen Handlungsbedarf: „Nach Oberösterreich und Kärnten hat Niederösterreich die höchsten Pro-Kopf CO2-Emissionen in Österreich. Gründe dafür sind der überdurchschnittlich hohe Anteil fossiler Heizungen, eine zu niedrige Sanierungsrate und das hohe Verkehrsaufkommen. In diesen Bereichen müssen dringend umweltfreundliche Lösungen gefunden werden“, betont Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

In Niederösterreich sind die Treibhausgasemissionen seit 2010 zwar leicht gesunken (-2,7 %), allerdings sind die Pro-Kopf-CO2-Emissionen mit 7,0 t nach Kärnten und Oberösterreich die höchsten in ganz Österreich. Das Ziel eines erneuerbaren-Anteils von 50 % bis 2020 liegt mit einem Anteil von 33,6 % im Jahr 2018 in weiter Ferne. Ein Grund dafür ist der weiter steigende Energieverbrauch (+2,1 %) und der hohe Anteil fossiler Heizungen.

Höchster Anteil an fossilen Heizungen (Öl, Gas) in Österreich
Mit rund 47 %(14 % Heizöl und 33 % Erdgas) weist Niederösterreich den höchsten Wert von fossilen Heizungen in ganz Österreich auf. Gleichzeitig liegt die thermisch-energetische Sanierungsrate bei 1,4 % und damit weit weg von der erforderlichen Sanierungsrate von 3 %. Positiv sieht GLOBAL 2000, dass im NÖ-Klima- und Energiefahrplan vorgesehen ist, dass der Ersatz alter Ölheizungen gegen neue Ölheizungen spätestens ab 2025 nicht mehr möglich sein soll. Angesichts der hohen Emissionen sollte dieses Vorhaben aber deutlich vorgezogen und zudem auch ein Ausstiegsplan aus Gasheizungen entwickelt werden.

Im 2014 beschlossenen und veröffentlichten Klima- und Energieprogramm Niederösterreichs wurde das Ziel definiert, ab 2015 100 % des Strombedarfs (Endenergie) durch erneuerbare Energiequellen zu decken. Dieses Ziel wurde bilanziell erreicht. Betrachtet man den Anteil der niederösterreichischen Ökostromproduktion am gesamten Stromverbrauch (Bruttoinlandsverbrauch) lag man 2018 allerdings bei einem Anteil von 81,5 %. Für eine weitgehende Eigenversorgung mit Ökostrom gilt es also noch weitere Schritte in die Wege zu leiten.

Dritthöchster Anteil des öffentlichen Verkehrs (ÖV)
In Niederösterreich werden 64 % der Wege mit dem motorisierten Individualverkehr, 14 % mit dem öffentlichen Verkehr, 7 % mit dem Fahrrad und 15 % zu Fuß zurückgelegt. Damit weist das Land nach Wien gemeinsam mit Vorarlberg den zweithöchsten ÖV-Anteil auf, der wohl auch durch Pendelströme nach Wien beeinflusst ist. Bedenklich ist aber der Motorisierungsgrad von 654,4 PKW/1.000 EW. Das ist nach dem Burgenland der höchste Wert in ganz Österreich. „Es braucht jetzt klare und verbindliche Strategien für den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis spätestens 2040 sowie neue Initiativen, leistbare und umweltfreundliche Mobilität voranzutreiben. Niederösterreich sollte rasch Schritte setzen, um den im österreichweiten Vergleich überdurchschnittlich hohen Anteil des öffentlichen Verkehrs noch deutlich auszubauen. Die hohen Pro-Kopf-Emissionen und der hohe Motorisierungsgrad zeigen, dass die Trendwende noch nicht erreicht ist“, sagt Wahlmüller.

Viele positive Initiativen weisen den Weg
Positiv sieht GLOBAL 2000, dass es viele Initiativen von Gemeinden, Vereinen, Unternehmen und Einzelpersonen gibt, die erfreuliche Veränderungen auf den Weg bringen wollen. Diese Initiativen sind bereits Teil der Veränderung und sollten gefördert und ausgebaut werden. Sie sind Labore für eine bessere Zukunft und können den Grundstein für eine Transformation hin zu einem klimafreundlichen Niederösterreich legen. Eine kleine Auswahl an positiven Beispielprojekten ist in der Studie (ab S. 31) enthalten.

HIER geht’s zur Studie.

Presseaussendung Die Bundesländer im Vergleich.

Aktuelle Grafiken finden Sie HIER.

Rückfragen & Kontakt:

Lydia Matzka-Saboi, GLOBAL 2000 Pressesprecherin, 0699 14 2000 26, lydia.matzka@global2000.at
Johannes Wahlmüller, GLOBAL 2000 Klima- und Energiesprecher, 0699 14 2000 41, johannes.wahlmueller@global2000.at

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Quelle

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