GRAS: Radikale Burschenschaften jahrzehntelang von höchster Stelle protegiert

GRAS fordert umfassende Offenlegung und Aberkennung von Ehrentitel

Innsbruck (OTS) - Mehrere Hinweise auf ein Naheverhältnis der früheren Universitätsführung sowie heutiger Akteure, darunter der aktuelle Vorsitzende des Universitätsrates, zu schlagenden deutschnationalen Burschenschaften sind in den letzten Tagen bei den Grünen und Alternativen Studierenden Innsbruck (GRAS) eingegangen. Der GRAS Innsbruck wurden Schriftstücke zugespielt, die den ehemaligen Rektor und derzeitigen Vorsitzenden des Innsbrucker Universitätsrates Christian Smekal als Unterstützer der Innsbrucker Burschenschaft Suevia deklarieren. Smekal wünschte in seiner Funktion als Rektor der Suevia in einem Grußwort „Engagement für eine freie und gerechte Welt“ sowie die Suevia möge "auch in den nächsten hundertdreißig Jahren gedeihen, blühen und wachsen" in der Festschrift "130 Jahre Suevia". Die Mittäterschaft von Suevia-Mitgliedern an der NS-Schreckensherrschaft wird ignoriert, genau sowie die bis heute anhaltende Verehrung des NS-Mörder Lausegger an einem Heldengrab am Innsbrucker Westfriedhof, der während der Reichspogromnacht federführend an der Ermordung des Vorstands der Israelischen Kultusgemeinde Richard Berger beteiligt war.

"Die Universität muss sich endlich klar von diesen rechtsnationalen und ewiggestrigen Verbindungen distanzieren, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln", wiederholt Dejan Lukovic, Senatsmitglied der GRAS an der Uni Innsbruck seine Forderung nach Aberkennung der verschiedenen Titel. Lukovic hatte zuvor die sofortige Aberkennung des 1983 erneut verliehenen Ehrentitels "Universitätssängerschaft“ für die Sängerschaft Skalden, der unter anderem der Tiroler FPÖ-Spitzenkandidat für die Landtagswahl angehört, gefordert. Aus einem weiteren Text des Historikers Michael Gehlers kommt der Hinweis darauf, dass eine vom akademischen Senat 1988 angestoßene Prüfung der Aberkennung oder rechtlicher Schritte gegen die Verwendung des Titels „Akademische Burschenschaft“ durch die Brixia sich nicht zufällig im Sand verlaufen habe – Gehler wörtlich: Das Thema wurde „vom Rektorat weiter delegiert und dortselbst zu Tode diskutiert. Es bestand in den universitären Führungsgremien bis hin zum Rektor letztlich kein Interesse an der weiteren Untersuchung und Verfolgung des Falls ,Brixia‘“. Mitglieder der Brixia hatten Materialien an der Universität verteilt, in denen der Nationalsozialismus und der „Anschluss“ relativiert wurde – wenige Monate, bevor die Brixia sogar den Holocaustleugner David Irving just am 9. November, dem Jahrestag der Novemberpogrome, zu einem Vortrag nach Innsbruck einlud. Die Veranstaltung wurde schließlich polizeilich untersagt, nachdem ein Haftbefehl gegen Irving erlassen wurde.

"Es braucht eine komplette Offenlegung der Vorgänge durch die Universität Innsbruck und zwar öffentlich, nicht hinter verschlossenen Türen. Darauf muss die Aberkennung bzw. Untersagung sämtlicher Ehrentitel und -bezeichnungen folgen, die kein klares, deklariertes und öffentliches Verhältnis zum Nationalsozialismus haben, NS-Heldenkult betreiben oder rassistische Kriterien bei der Vergabe ihrer Mitgliedschaften verwenden", fordert Lukovic namens der GRAS Innsbruck nicht zuletzt aufgrund dieser weiteren Erkenntnisse abschließend.

Anbei finden Sie weiterführende Informationen:
http://gras-innsbruck.at/pa-gras-legt-informationen-zum-verhaeltnis-der-uni-innsbruck-zu-burschenschaften-offen/

Rückfragen & Kontakt:

Julius Weiskopf (GRAS Innsbruck)
0664 75105271
julius.weiskopf@student.uibk.ac.at

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