Greenpeace Potenzial-Analyse: Klimaschutz-Konjunkturpakete können tausende neue Arbeitsplätze schaffen und heimische Wirtschaft beleben

Umweltschutzorganisation beziffert das volkswirtschaftliche Potenzial von grünem Wiederaufbau und warnt vor verfehlten Gießkannen-Investitionen in sterbende, fossile Branchen

Wien (OTS) Eine heute von Greenpeace veröffentlichte Analyse belegt den hohen potenziellen Nutzen von Klimaschutz-Konjunkturpaketen für den Arbeitsmarkt, den gesamtwirtschaftlichen Output sowie die Erreichung von Österreichs Klimazielen: Schon mit je 100 Millionen Euro fiktiver Investitionshöhe in thermische Sanierung, Photovoltaik und öffentlichen Verkehr, könnten alleine im ersten Jahr insgesamt rund 12.000 neue, sichere Arbeitsplätze geschaffen, über 1,6 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung erarbeitet sowie über 80.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Analyse beziffert das Potenzial zukunftsgerichteter Investitionen in klimaschutzrelevante Branchen im Zuge des Wiederaufbaus der Wirtschaft nach der Coronakrise. Mit Hilfe eines volkswirtschaftlichen Input-Output Modells hat die Umweltschutzorganisation die Effekte von staatlichen Investitionen in drei für den Klimaschutz zentrale Sektoren aufgezeigt – die thermische Sanierung, den Photovoltaikausbau sowie den öffentlichen Verkehr im Zuge des Ausbaus der ersten und letzten Meile.

“Die Zahlen belegen, was der Hausverstand schon lange weiß: Kluge Investitionen in unsere Zukunft machen sich bezahlt: Mit einem grünen Wiederaufbau nach der Coronakrise kann die Regierung dazu beitragen die kommende Klimakrise abzuwenden, sichere Arbeitsplätze schaffen und die heimische Wirtschaft stärken. Die Zeit der Ausreden ist vorbei, Türkis-Grün muss endlich handeln”, so Adam Pawloff, Klimaexperte bei Greenpeace in Österreich. “Mit Investitionen in Öffis, Erneuerbare und Gebäude können wir gleichzeitig die Folgen der einen – der Coronakrise – und die Wucht der anderen – der Klimakrise – eindämmen”, stellt Pawloff klar.

Die Umweltschutzorganisation warnt gleichzeitig vor verfehlten Investition der Bundesregierung in klimaschädliche und vergangenheitsorientierte Maßnahmen, wie die bedingungslose Rettung von Fluglinien oder eine Abwrackprämie für die Automobilindustrie. Diese stellen angesichts der zunehmend eskalierenden Klimakrise nicht nur eine Bedrohung für die Krisenfestigkeit Österreichs dar, sie verhindern auch das Ausschöpfen des Potenzials eines grünen Wiederaufbaus. “Der Regierung muss klar sein: Wir können uns fehlgeleitete Investitionen in sterbende, fossile Branchen, die unsere Zukunft gefährden, nicht länger leisten. Denn damit verheizen wir Steuergeld und schlittern sehenden Auges von der einen globalen Krise in die nächste Katastrophe – die Klimakrise. Darum muss die Regierung alle Konjunkturmaßnahmen einem Klima-Check unterziehen -Geld darf nur dann fließen, wenn die Klimaziele erfüllt werden”, fordert Pawloff.

Die ÖsterreicherInnen befürworten einen grünen Wiederaufbau klar, wie erst kürzlich eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Greenpeace gezeigt hat: Mit 84% Zustimmung haben die Befragten einen grünen Wiederaufbau eingefordert und Fehlinvestitionen, wie die bedingungslose Rettung von Fluglinien, die die Bundesregierung nach wie vor diskutiert, klar abgelehnt. Drei Viertel der ÖsterreicherInnen fordern zudem, dass vorrangig jene Unternehmen Hilfszahlungen erhalten sollen, die in ihrem Bereich den CO2-Ausstoß verringern oder andere Investitionen in den Umweltschutz tätigen.

Die Ergebnisse im Überblick
Das volkswirtschaftliche Input-Output Modell von Greenpeace beziffert die Effekte von staatlichen Investitionen in die thermische Sanierung von Gebäudewänden, in den Ausbau von 50 Kilowatt Photovoltaikanlagen und in Kleinbusse für den Anschluss an den öffentlichen Verkehr ländlicher Regionen. Zur leichteren Vergleichbarkeit wurde dabei mit einer fiktiven Investitionshöhe von je 100 Millionen Euro gerechnet. Dabei wurden sowohl die geschaffenen Arbeitsplätze, der generierte wirtschaftliche Output als auch die erzielten Einsparungen von klimaschädlichen Emissionen berechnet. Die thermische Sanierung ist dabei die effektivste Maßnahme: Mit einer staatlichen Förderung von 100 Millionen Euro können hier in nur einem Jahr 6.600 Arbeitsplätze geschaffen, 880 Millionen Euro an wirtschaftlichen Output generiert und über 25 Jahre eine Einsparung von 1,27 Millionen Tonnen CO2 erzielt. Mit dem Einsatz von 100 Millionen Euro an staatlicher Förderung, können die Außenwände von mehr als 25.000 Einfamilienhäuser saniert werden.

Auch der Bereich der erneuerbaren Energie bietet hohes Potenzial: Mit dem Einsatz von 100 Millionen Euro an staatlicher Förderung können mehr als 4.600 50 kw Photovoltaikanlagen errichtet und damit rund 73.000 Haushalte mit regionalem, erneuerbaren Strom versorgt werden. Dadurch werden in nur einem Jahr insgesamt mehr als 440 Millionen Euro an wirtschaftlichen Output im Inland erzeugt, mehr als 3.150 Vollzeitarbeitsplätze geschaffen und über einen Zeitraum von 25 Jahren 500.000 Tonnen CO2 eingespart.

Beim größten Sorgenkind der heimischen Klimapolitik – dem Verkehr -setzt die Greenpeace Analyse auf dem Bereich des Anschlusses an bestehende Verbindungen an, der sogenannten ersten und letzten Meile. Durch den Ausbau dieser Strukturen wird auch ein wichtiger sozialer Aspekt erfüllt, nämlich die Versorgung von Menschen mit Mobilität, die keinen Zugang zu PKW oder sonstiger Mobilität haben. Denn rund 20 Prozent der österreichischen Bevölkerung hat derzeit immer noch keinen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit dem Einsatz von 100 Millionen Euro an staatlicher Förderung, können 253 regionale Busangebote geschaffen werden. Dadurch werden in nur einem Jahr insgesamt mehr als 279 Millionen Euro an wirtschaftlichen Output im Inland erzeugt und mehr als 2.100 Vollzeitarbeitsplätze geschaffen werden und 6.500 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.

Die vollständige Analyse finden Sie hier zum Download:
https://bit.ly/2zXYtX8

Die Ergebnisse der Umfrage zu Grünem Wiederaufbau finden Sie hier zum Download: https://bit.ly/GPKonjunkturpaketeUmfrage

Rückfragen & Kontakt:

Adam Pawloff
Klima- und Energieexperte
Greenpeace in Central- and Eastern Europe
Tel: (+43) 650 37 22 524
E-Mail: adam.pawloff@greenpeace.org

Marianne Fobel
Pressesprecherin
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: +43 (0)664 816 9716
E-Mail: marianne.fobel@greenpeace.org

[ad_2]

Quelle

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at

(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender.

Eigenes Pressefach für Ihre Pressemeldungen - Pressefach.eu

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen