„Große Völker der Geschichte“: „Universum History“ beleuchtet die Geschichte der Germanen und Araber

Am 24. Juli ab 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) Die Folgen zwei und drei der dreiteiligen „Universum History“-Reihe „Große Völker der Geschichte“ beleuchten am Freitag, dem 24. Juli 2020, ab 22.30 Uhr in ORF 2, was das heutige Europa den Germanen und Arabern zu verdanken hat. Dokumentarische Aufnahmen, Spielszenen sowie Interviews mit renommierten Wissenschafterinnen und Wissenschaftern verdeutlichen die Lebenswelt dieser Völker, die die Geschichte Europas maßgeblich mitgestaltet haben.

„Große Völker der Geschichte“: Die Germanen – 22.30 Uhr, ORF 2

Die von Sahar Eslah und Birgit Tanner gestaltete Dokumentation befasst sich mit der Geschichte der Germanen und ihrer Bedeutung für die Nachwelt. Als Germanen wurden zahlreiche Stämme und Sippen bezeichnet, die ab Mitte des 6. Jahrhunderts vor Christus in Mitteleuropa und Südskandinavien gelebt haben. Der Sammelname „Germanen“ geht auf den römischen Staatsmann Gaius Julius Caesar zurück. In seinem Werk „De bello Gallico“, einer Abhandlung über den Gallischen Krieg, verwendet er diese Bezeichnung für die Völker im Norden des Imperium Romanum. Auch der römische Geschichtsschreiber Tacitus befasst sich mit den Germanen und dem von ihnen bewohnten Gebiet. In seiner Schrift „Germania“ schreibt er, dass er sich nicht vorstellen könne, dass Menschen freiwillig in einem solchen Land leben würden, denn es sei rau und unwirtlich, mit einem trostlosen, unerfreulichen Klima und arm an fruchtbaren Böden.
Fast alles, was über die Germanen bekannt ist, haben die Römer überliefert. Beide Gruppen verbindet eine jahrhundertelange, meist kriegerische Geschichte. Nach vielen Schlachten gipfelt der Machtkampf zwischen Römern und Germanen in der berühmten Varus-Schlacht, besser bekannt als Schlacht im Teutoburger Wald oder Hermannschlacht. Unter ihrem Heerführer Arminius fügen die Germanen den Römern eine vernichtende Niederlage zu. In weiterer Folge können sich die Germanen gegen das Imperium Romanum durchsetzen und den Feind immer weiter zurückdrängen.

Die Römer berichten wenig Gutes über ihre Nachbarn im Norden. Dennoch waren die Germanen keine ungebildeten Barbaren aus einem finsteren Land. So unterschiedlich die einzelnen Stämme auch waren, die Germanen stehen für eine reiche Kultur. Ihnen sind viele der auch heute noch praktizierten Sitten und Gebräuche zu verdanken, die aus ihren heidnischen Glaubensvorstellungen hervorgegangen sind. Und nicht zuletzt sind noch immer viele germanische Sprachelemente in deutschen Dialekten und im hochdeutschen Alltagsvokabular wiederzufinden. Heute sprechen rund 500 Millionen Menschen Sprachen, die germanische Wurzeln haben. Legendär ist auch der Frankenkönig Chlodwig I., der mit der „Lex Salica“ eine bedeutende Gesetzessammlung hinterlässt, sich vom heidnischen Glauben abwendet und zum Christentum konvertiert. Mit Wort und Waffe beginnt er einen Kampf gegen andere germanische Stämme und für ein geeintes Reich. Dieser frühe und mit fragwürdigen Mitteln erkämpfte Europagedanke erreicht seinen Höhepunkt mit dem bekanntesten Franken: Karl der Große.
Viele europäische Staaten sind aus germanischen Königreichen hervorgegangen. Infolge der Völkerwanderung gründen unterschiedliche Stämme ab dem 4. Jahrhundert nach Christus Reiche in Frankreich, England, Spanien, Deutschland, Italien, Skandinavien und sogar in Nordafrika. Wie die Griechen und Römer gehören auch die Germanen zu den Ahnen Europas.

„Große Völker der Geschichte“: Die Araber – 23.20 Uhr, ORF 2

Als Förderer der Wissenschaften haben die Araber Europa im ausgehenden Mittelalter entscheidend verändert. Ihre Errungenschaften stehen im Mittelpunkt der Dokumentation von Sahar Eslah und Martin Carazo Mendez. Durch die Ausdehnung des arabischen Reichs im 8. Jahrhundert gelangt das Wissen der Antike und des Alten Orients nach Europa. Ob es sich um Heilkunst, Mathematik, Astronomie oder Philosophie handelt – arabischsprachige Gelehrte sind ihrer Zeit weit voraus und ihr Einfluss auf die modernen Wissenschaften lässt sich nicht leugnen.
„Araber“ werden im 9. Jahrhundert vor Christus erstmals die Stämme genannt, die schon seit jeher die arabische Halbinsel bewohnen. Das Wort ist vermutlich von „abara“ abgeleitet, was im Arabischen und Hebräischen „umherwandern“ bedeutet. Tatsächlich sind damals viele Menschen Nomaden. Andere hingegen sind bereits sesshaft geworden – wie im legendären Königreich von Saba, das durch Handel mit Weihrauch und Myrrhe zu Reichtum und Macht gelangt. Dennoch spielen die Araber auf der großen Weltbühne lange Zeit keine besondere Rolle, denn sie sind zerstritten. Außer der gemeinsamen Sprache verbindet sie wenig, es gibt weder einen einheitlichen Staat noch einen Anführer, der sie zusammenhält. Zu Beginn des 7. Jahrhunderts nach Christus sind die Araber in Mitteleuropa weitgehend unbekannt. Das ändert sich erst mit dem Religionsgründer Mohammed. Nach Visionen in der Wüste schafft er die im arabischen Raum praktizierte Vielgötterei ab und eint alle arabischen Stämme im Glauben an einen einzigen Gott: Allah.

Mohammeds Nachfolger erobern innerhalb eines Jahrhunderts ein Reich, das von Indien über ganz Nordafrika bis nach Spanien reicht und etwa 60 Millionen Einwohner zählt. Aus Wüstennomaden werden Herrscher über ein gewaltiges Imperium. Und die Kalifen, die Nachfolger des Propheten Mohammed, wissen: Wenn sie ihre Vormachtstellung behalten wollen, brauchen sie fähige Mathematiker, Mediziner, Astronomen, Techniker, Mechaniker und Bauern. So beginnt von Bagdad bis Córdoba die Blütezeit der arabischen Wissenschaft. Kalifen füllen ihre Bibliotheken mit dem Wissen der Inder, Perser, Griechen und Römer. Sie nehmen Philosophen, Übersetzer, Mediziner, Astronomen, Dichter und Sänger in ihre Dienste. Ob im „Haus der Weisheit“ in Bagdad oder an den Medizinschulen Córdobas – oft arbeiten Christen und Juden, Perser, Turkmenen und Nordafrikaner gemeinsam. Es ist eine Zeit der intensiven Forschung, der Innovationen und Sammlerleidenschaft. Die Gemeinschaftssprache, die alle Gelehrten nutzen, ist nun nicht mehr Griechisch oder Latein, sondern Arabisch. Doch dieses goldene Zeitalter endet schon bald. Äußere Feinde und innere Streitigkeiten zerrütten das arabische Reich. Die Weltoffenheit des jungen Islam wird abgelöst von einer Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln und einer konservativen Auslegung des Glaubens.

Nach der Rückeroberung Spaniens durch die Christen geschieht in Andalusien etwas Einzigartiges: Die wissenschaftlichen Werke der Araber werden nicht vernichtet, sondern ins Lateinische übersetzt und finden so in ganz Europa Verbreitung. Auch hier beginnt man die indischen Zahlen zu verwenden – heute als „arabische Zahlen“ bekannt. Erkenntnisse aus Wissenschaft und Technik sowie die Werke der antiken Gelehrten und Philosophen von Aristoteles bis Pythagoras halten Einzug in die Stuben europäischer Gelehrter. So erlebt Europa durch die Araber einen enormen Aufschwung der Wissenschaften, der die rege Forschungstätigkeit der Renaissance maßgeblich beeinflussen wird.

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