Home-Office: Kein Ende abzusehen und trotzdem keine Regelung in Sicht!

Christgewerkschafter Fritz Pöltl: „Die Verantwortlichen sollen sich endlich an die Arbeit machen! Es ist Zeit auch an die Arbeitnehmer zu denken!“

Wien (OTS) Spätestens seit Mitte Februar erlebt Österreich die Gefahren rund um das Corona-Virus hautnah. Seit Montag, 16. März, sind auch die Auswirkungen des ersten österreichweiten Lockdowns bekannt und gefürchtet. Mittlerweile ist der zweite harte Lockdown bereits zu Ende gegangen. „Was aber leider nicht zu Ende gegangen ist, das ist die absolut verantwortungslose Trägheit der politisch verantwortlichen im Nationalrat, welche eigentlich für faire Bedingungen am Arbeitsmarkt sorgen sollten, dies aber nicht einmal in Ansätzen bereit sind zu tun“, kritisiert Fritz Pöltl, der FCG-ÖAAB-Fraktionsvorsitzender der AK-Wien.

Wirtschaft ist offline

„Das gilt nicht nur für die Regierenden, sondern besonders auch für die Wirtschaftskammern und Gewerkschaften, die es bisher nicht geschafft haben, allgemein gültige Regelunge für Home-Office zu verhandeln“, meint Pöltl. Da würde sich etwa der mächtige Kammerpräsident überflüssiger Weise für die Sonntagsarbeit stark machen und die Gewerkschaft hätte beinahe 600.000 Handelsangestellte im Regen stehen gelassen – wenn nur die Kasse gestimmt hätte – über Home-Office-Regelungen verlieren beide aber kein Wort. Seit 270 Tagen ist die Hälfte der nicht manuell tätigen Arbeitnehmer in Wien im Home-Office. In dieser Zeit haben Forscher in ihren Labors bereits fünf verschiedene Impfungen entwickelt, über kollektivvertragliche Regelung gegen die ausbeuterische Heimarbeit wird aber nur am Rande gesprochen – wenn überhaupt! Mit der Ausrede, dass ohnehin das Arbeitsrecht gelte, machen sich die zuständigen Politiker und Funktionäre das Leben leicht, den Beschäftigten dafür aber schwerer.

Moderne Sklaverei

Über 20 Prozent der neuen „Heimarbeits-Sklaven“ geben an, dass sie zu Hause viel länger arbeiten als früher im Büro. Natürlich auch an Wochenenden und auch ohne Pausen. Selbstausbeutung pur. Welcher Heimarbeiter dreht schon den Computer um 17 Uhr ab? Schließlich müsse er ja froh sein, dass er überhaupt noch eine Arbeit hat. „Betriebsnotwendige Kündigungen“ sind in Zeiten einer Pandemie nämlich für jeden Personalchefs ein Kinderspiel.

Risiko Home-Office

„Die neue Arbeitsform birgt ein hohes Risiko“, warnt der Wiener FCG-Vorsitzende Thomas Rasch. Arbeitnehmer, die mit dem Computer und dem Telefon das Auslangen finden, wurden unvermittelt ins Home-Office geschickt. 39 Wochen später hat sich daran nicht viel geändert. Im Gegenteil: Zahlreiche Konzernfirmen, die vor der Corona-Zeit noch von der Heimarbeit zurückgeschreckt sind, haben Home-Office plötzlich als wichtiges Unternehmensziel deklariert. Im Gegenzug, so Rasch, hätten sich hunderttausende Menschen ihren Arbeitsplatz zu Hause eingerichtet. Laut einer ÖGB-Umfrage sind sieben von zehn Mitarbeitern damit sogar zufrieden. Obwohl sie für die Miet-, Strom-und Heizkosten ihrer Büros meist selbst aufkommen müssen. In Deutschland gibt es bei Home-Office wenigstens schon sechs Euro Steuergutschrift pro Tag, sie soll jetzt sogar auf täglich 12 Euro erhöht werden. In Österreich werden hingegen nur Betriebe, die auf Home-Office umstellen, großzügig gefördert!

Es ist Zeit…

„Darin steckt die ganze Brisanz“, meint der Christgewerkschafter Thomas Rasch und warnt eindringlich von den weitreichenden Folgen des Trends. „Skrupellose Manager sehen in der neuen Arbeitsform nämlich ein enormes Einsparungspotential. Die Betriebe könnten so auch mit viel weniger Personal auskommen, weil die Beschäftigten die Arbeitszeiten überziehen und notwendige Pausenregelungen ignorieren“, kritisiert Rasch. Und er warnt in diesem Zusammenhang auch gleich von den künftig leerstehenden Büroviertel in Wien. Und Fritz Pöltl assistiert: „Die Verantwortlichen sollen sich endlich an die Arbeit machen! Es ist Zeit auch an die Arbeitnehmer zu denken!“

Rückfragen & Kontakt:

Fraktion christlicher Gewerkschafter Wien
KR Friedrich Pöltl
FCG-Landesgeschäftsführer
Tel.: 01/5344479481
Johann Böhm Platz 1
1020 Wien

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Quelle

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