„Homogenisierung“ von Medieninhalten führt zu Umsatzschwunden

Kristina Dunz, Julia Herrnöck: Investigativer Journalismus soll der Glaubwürdigkeit der JournalistInnen neuen Aufschwung verleihen

Wien (OTS) - Die BürgerInnen fühlten sich durch JournalistInnen nicht mehr  verstanden, sagte Kristina Dunz, Journalistin der deutschen „Rheinische Post“ und ehemalige Berichterstatterin des deutschen Kanzleramts. Dunz sowie Julia Herrnböck, die für „Reporter ohne Grenzen“ und dossier.at tätig ist, hielten im Rahmen des 19. Journalistinnenkongresses im Haus der Industrie in Wien Vorträge zum Thema „Mit Mut und Unerschrockenheit – Strategien zur journalistischen Unabhängigkeit“.

JournalistInnen werde wiederholt vorgeworfen, nicht mehr unabhängig agieren zu können, da sie einen zu engen Kontakt mit den PolitikerInnen pflegten und sich „als die besseren Politiker“ gerierten, sagte Dunz. Ein Jahr nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sei die Pressefreiheit etwa in den USA  stark eingeschränkt. Die US-amerikanische Presse habe den Mut verloren, Themen anzuschneiden, die dem US-Präsidenten missfallen könnten.

Auch die Meinungsvielfalt in der Medienbranche seit tendenziell bedroht, sagte Herrnböck. Wegen der finanziellen Krise der Medien und der damit verbundenen Kürzung der redaktionellen Ressourcen würden Inhalte der Bericherstattung „homogenisiert“. Das jedoch führt zu einem weiteren Schwund des Publikums und des Umsatzes.

Ein Ausweg könne der investigative Journalismus sein, der Missstände aufdecken und neue Neugier in der Leserschaft wecken soll. „Die Fragen liegen dort, wo das Sich-Wundern beginnt“, sagte Herrnböck. Zwar sei investigativer Journalismus vergleichsweise aufwendig und teuer, ds jedoch werde durch den positiven Output kompensiert. Er könne zu einer Aufwertung der Marke, zu gesteigerter Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit sowie einer stärkeren Publikumsbindung beitragen – was wiederum zu höheren Umsätzen führen könne.

Dunz sprach von dem negativen Trend des „Look-at-me-Journalism“: dem Phänomen, dass JournalistInnen durch Social-Media immer mehr ihre eigene Person in den Vordergrund schieben. So würden sie ihre objektive Glaubwürdigkeit verlieren. Sie rief dazu auf, wieder objektiver und faktenbetonter zu formulieren sowie den BürgerInnen wieder mehr zuzuhören.

Im zweiten Teil der neuen Zahlen und Fakten zur Berichterstattung von und über Frauen in Österreich kritisierte Maria Pernegger (Media-Affairs) die fortgesetzte Nicht-Sichtbarkeit von Frauen in Medienberichten. Frauen würden, den herkömmlichen Klischees entprechend, als „schön, aber kompetenzlos“ dargestellt.

Laut Statistiken wirke die traditionelle Rollenverteilung auch innerhalb der Redaktionen:  Männer würden nach wie vor eher über Politik und Wirtschaft berichten, Frauen hingegen tendenziell in der „Klatschspalte“.

Nicole Hofstetter - YoungStar

Rückfragen & Kontakt:

Journalistinnenkongress
Irene Michl
PR und Kommunikation
0676 / 339 12 38
michl@journalistinnenkongress.at
www.journalistinnenkongress.at

[ad_2]

Quelle

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at

(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender.

Eigenes Pressefach für Ihre Pressemeldungen - Pressefach.eu

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen