Huainigg unterstützt Eltern-Initiative: Stadtschulrat Wien setzt gehörlose Lehrerin ab!

Inklusion beginnt im Lehrerzimmer! Huainigg lädt Betroffene und Verantwortliche zum Gespräch

Wien (OTS/ÖVP-PK) - „Ich kann nicht nachvollziehen, dass der Wiener Stadtschulrat für eine sehr engagierte und etablierte gehörlose Lehrerin an ihrer derzeitigen Schule plötzlich keine Verwendung mehr hat, und ihr auch keine Alternativen anbietet!“, zeigt sich Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg, ÖVP-Sprecher für Menschen mit Behinderung, empört. „Es war und ist der eindeutige Wille des Gesetzgebers, dass behinderte Studierende zum Lehramtsstudium an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen zugelassen werden, indem man die körperliche Eignung strich. Inklusion kann man nicht verordnen und Inklusion beginnt nicht erst in der Klasse, das muss schon allein durch Vielfalt im Kollegium (vor-)gelebt werden.“

Pädagog/innen mit Behinderung sind im Sinne der Diversität eine große Bereicherung für den Schulbetrieb und haben eine nicht zu unterschätzende Vorbildwirkung für die Schüler/innen und Kolleg/innen. Eine Vorkämpferin dabei war und ist die gehörlose Lehrerin Frau W., die gehörlose und schwerhörige Kinder in ihrer Muttersprache, der Gebärdensprache, unterrichtet. „Ich habe Frau W. im Unterricht erlebt. Es war faszinierend, wie sie die gehörlosen genauso wie die hörenden Kinder begeistert und motiviert hat. Für die hörenden Kinder ist das Erlernen der Gebärdensprache eine große persönliche Bereicherung, und auf lange Sicht eine wertvolle berufliche Zusatzqualifikation. Frau W. ist eine talentierte und kompetente Lehrerin, die auf jedes einzelne Kind und seine Bedürfnisse sehr einfühlsam eingeht. Für die gehörlosen Kinder ist der Unterricht durch ihre gehörlose Lehrerin ein Vorzeigebeispiel, wie trotz Behinderung ein erfolgreicher Karriere-Weg gelingen kann. Umso unverständlicher erscheint mir die Entscheidung des Wiener Stadtschulrates“, schildert Huainigg.

„Mit Bestürzung haben wir vernommen, dass der Wiener Stadtschulrat ab kommendem Schuljahr für Frau W., derzeit Klassenlehrerin der bilingualen Klasse (Deutsch – Österreichische Gebärdensprache, ÖGS) am ZIS für sehbehinderte Kinder in der Zinckgasse, keine Verwendung mehr hat. Dies wird zum einen mit dem Gutachten einer mobilen Schwerhörigenpädagogin begründet, die – in nur wenigen Minuten und ohne Kenntnis der Gebärdensprache! – feststellte, dass die beiden hörbeeinträchtigten Mädchen der Klasse mit den Hörgeräten ausreichend versorgt wären, in einer lautsprachlichen Umgebung aufwüchsen und ÖGS-Unterricht für sie daher nicht notwendig wäre. Zum anderen wird darauf verwiesen, dass sich für kommendes Schuljahr kein gehörloses Kind angemeldet hätte“, erklärt Elternvertreterin Katharina Wegan die Situation. „Wir Eltern erklären uns solidarisch mit Frau W. und fordern ihre weitere Anstellung als Sonderschulpädagogin im Schuldienst, wenn möglich in der bilingualen Klasse.“

Huainigg ergänzt abschließend: „Wir fordern immer wieder bilinguale Klassen, genauso wie die Ausbildung von Pädagog/innen mit Behinderung. Nun gibt es mit Frau W. eine sehr kompetente und erfahrene gehörlose Pädagogin, die dann erst recht wieder nicht eingesetzt wird. Ich möchte das gerne verstehen. Deshalb spreche ich die Einladung aus, alle Involvierten – Landesschulratspräsident, Frau W., Eltern – an einen Tisch zu holen. Finden wir gemeinsam eine Lösung!“

Franz-Joseph Huainigg, Frau W. und Katharina Wegan erklären die Sachlage im Video: www.youtube.com/watch?v=QRx48frtIQ0
(Schluss)

Rückfragen & Kontakt:

Pressestelle des ÖVP-Parlamentsklubs
01/40110/4436
http://www.oevpklub.at

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