Influenza-Impfung als Beitrag zur Entlastung der Spitalskapazitäten

Flächendeckende Impfung würde viele Akutmaßnahmen unnötig machen

Wien (OTS) Die Influenza-Fallzahlen steigen weiter an, dennoch sind Wiens Spitäler auf die laufende Influenza-Saison gut vorbereitet. Allerdings kann man Szenen wie vor drei Jahren mit Gangbetten und Ansteckungen im Spital trotz aufwändiger Planung nie völlig ausschließen. Bei aller Diskussion über eine Impfpflicht des medizinischen Personals ist auch nach wie vor nicht gewährleistet, dass alle Spitalsmitarbeiter mit Patientenkontakt selbst gegen Influenza geimpft sind. Die effizienteste Möglichkeit, um sowohl beim niedergelassenen Arzt als auch im Spital genügend Kapazitäten für die Behandlung nicht-impfpräventabler Erkrankungen zu schaffen, wäre eine flächendeckende Durchimpfung der Bevölkerung. Zumindest in den Risikogruppen, wie das EU und WHO schon seit Jahren vorsehen.

Zunehmende Influenza-Aktivität

Am 15. Jänner wurde der offizielle Beginn der Influenza in Österreich bekanntgegeben. Die Fallzahlen sind derzeit noch im Steigen. So geht man in Wien momentan von etwa 8.000 Erkrankungen pro Woche aus, ein Plus von 3.100 im Vergleich zur Vorwoche.[1] Auch in Europa nimmt die Anzahl der Influenza-Betroffenen zu. In Österreich werden in den analysierten Proben aktuell hauptsächlich Influenza-A-Stämme nachgewiesen. Influenza A(H1N1)pdm09 und A(H3N2) sind derzeit fast gleich verteilt.[2] Europaweit gesehen war zu Beginn des Jahres ebenfalls ein A-Virus dominant, vor allem A(H3N2). Eine erste Analyse der Proben hat ergeben, dass speziell der Stamm A(H1N1)pdm09 sehr gut mit dem verimpften Antiserum übereinstimmt, großteils trifft das auch auf die Proben von A(H3N2) zu.[3]

Impfen noch möglich

„Obwohl die Grippewelle schon ausgerufen ist, kann und sollte man immer noch impfen“, erklärt Impfexpertin Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Ursula Köller, Mitglied der Österreichischen Bioethikkommission. „Die Impfung benötigt etwa 10-14 Tage bevor die Schutzwirkung vollständig entfaltet ist, die Zirkulation der Influenza dauert üblicherweise aber acht bis zwölf Wochen.“

In den USA befürchtet man bereits eine der schwersten Influenza-Saisonen der letzten Dekaden. Nach Angaben der CDC gab es bisher bereits 9,7 Millionen Erkrankungen seit Anfang Oktober.[4] Ob dies auch für Europa zutrifft, ist allerdings völlig unklar.

Wiener Spitäler gut vorbereitet

„Schon seit einigen Jahren gibt es im Krankenhaus Hietzing und mittlerweile auch in allen anderen KAV-Spitälern Pläne für die Vorgehensweise in der Influenza-Saison“, erläutert Köller. „Patienten mit entsprechenden Symptomen werden einem PCR-Schnelltest unterzogen. Das Ergebnis steht im Regelfall nach einer Stunde fest. Ist es positiv, kommt der Patient auf eine speziell definierte Station, in der nur Influenza-Patienten behandelt werden. Ist es negativ, wird der Patient entweder auf eine andere Station im Spital aufgenommen oder zum Hausarzt geschickt. So können wir Ansteckungen im Spital recht gut verhindern.“ Dass es wieder zu Gangbetten wie im Jahr 2017 kommen könne, sei unwahrscheinlich, so Köller, außer es würde noch eine andere Epidemie gleichzeitig auftreten. Eher wahrscheinlich sei ein Personalmangel, da ja auch das Krankenhauspersonal erkrankt, zum Beispiel wegen eines grippalen Infekts, gegen den es ja bekanntlich keine Impfung gibt, ein paar Tage ausfallen könne. Wenn das viele Personen gleichzeitig betrifft, könne es schon zu einem Engpass kommen. „Am besten verhindert man das, indem man die Influenza-Erkrankungsfälle reduziert“, findet Köller. „Doch dafür müssten sich die Leute endlich impfen lassen. Und zwar jedes Jahr. Eine Influenza (echte Virusgrippe) ist kein Spaß, sondern sehr gefährlich und geht im Unterschied zu einem grippalen Infekt oft weder schnell noch folgenlos vorüber.“

Keine Daten zur Durchimpfungsrate beim medizinischen Personal

Für das medizinische Personal werden mittlerweile in vielen Spitälern Impfungen – zumindest zum Dienstantritt und für besonders sensible Stationen – vorgeschrieben. Die Influenza-Impfung gehört allerdings nicht dazu. Diese wird aber zeitgerecht vor der Grippesaison vom Krankenhaus angeboten. „Es gibt zwar seit 2012 eindeutige Empfehlungen dazu“, so Köller, „die Durchimpfungsrate kennen wir aber nicht, dazu gibt es keine eindeutigen Zahlen. Es ist leider anzunehmen, dass immer noch bei weitem nicht alle Personen mit Patientenkontakt geimpft sind.“ Zwar werde die Impfung im Spital angeboten, aber sie müsse nicht angenommen werden. „Hier können wir nur auf die Vernunft der einzelnen Mitarbeiter setzen“, betont die Expertin.

Ziel: Durchimpfungsrate von 75 Prozent bei allen Risikopersonen

Das Spitalspersonal wäre aber nicht die einzige „Baustelle“, stellt Köller fest. In Österreich ist die Durchimpfungsrate bei der Influenza-Impfung traditionell sehr schlecht und liegt weit unter 10 Prozent. In den Risikogruppen ist sie zwar höher[5], aber auch noch weit von ausreichend (laut EU und WHO zumindest 75 Prozent in allen Risikogruppen wie Senioren, Schwangere, Kinder, Personen mit chronischen Erkrankungen) entfernt. Die mangelnde Impfmoral kann sie nicht nachvollziehen, denn: „Warum sollte man sich der Gefahr von schwerwiegenden Komplikationen bis hin zum Tod, einem erhöhten Herzinfarktrisiko oder einer Verschlechterung seiner bestehenden Grunderkrankung aussetzen, wenn man das mit einer einfachen Spritze verhindern kann?“

Aktuell sind noch ausreichend Influenzaimpfstoffe in den Apotheken sowie bei einigen Ärzten vorhanden.

Über Sanofi

Sanofi ist ein weltweites Unternehmen, das Menschen bei ihren gesundheitlichen Herausforderungen unterstützt. Mit unseren Impfstoffen beugen wir Erkrankungen vor. Mit innovativen Arzneimitteln lindern wir ihre Schmerzen und Leiden. Wir kümmern uns gleichermaßen um Menschen mit seltenen Erkrankungen wie um Millionen von Menschen mit einer chronischen Erkrankung.

Mit mehr als 100.000 Mitarbeitern in 100 Ländern weltweit übersetzen wir wissenschaftliche Innovation in medizinischen Fortschritt.

Sanofi, Empowering Life.

SAAT.VAXIQ.20.01.0052 – 02/2020


[1] https://www.wien.gv.at/gesundheit/einrichtungen/grippemeldedienst/, zuletzt abgerufen am 29.1.2020

[2] https://www.ots.at/redirect/virologie.meduniwien3, zuletzt abgerufen am 29.1.2020

[3] https://www.ots.at/redirect/ecdc1, zuletzt abgerufen am 23.1.2020

[4] https://www.ots.at/redirect/headlinespot

[5] Integral Marktforschung 2019; https://www.ots.at/redirect/oevih2, zuletzt abgerufen am 29.1.2020

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