„Ist Norbert Hofer mit der „Nazi Diktion“ weiter für das Amt des Nationalratspräsidenten tragbar?“ | Yeni Vatan Gazetesi

Warum sollten MuslimeInnen in Österreich sich integrieren, wenn einer der höchste Amtsträger der Republik Österreich sie als Corona-Virus(Parasit) bzw. Anhänger sieht und dämonisiert?

Wien (OTS) Sämtliche Parteien, viele NGOs und Personen aus dem kirchlichen Bereich äußerten scharfe Kritik gegenüber dem Coronavirus-Koran Vergleich in „Nazi-Diktion“ Manier, des 3. Nationalratspräsidenten Norbert Hofer.

Was hat der 3. Nationalratspräsident der Republik Österreich gesagt?

3. Nationalratspräsident und FPÖ-Chef Norbert Hofer hat am Dienstag, 16. Juni, auf dem Wiener Viktor-Adler-Markt wörtlich gesagt:„Ich fürchte mich nicht vor Corona, Corona ist nicht gefährlich. Da ist der Koran gefährlicher, meine Lieben, als Corona“

Die Grüne Partei und die ÖVP haben Norbert Hofer den Rücktritt nahe gelegt. Die SPÖ hat auch starke Kritik geäußert. Die evangelische und katholische Kirche sowie die Israelitische Kultusgemeinde (IK) haben Hofers Aussage scharf kritisiert.

Bevor alles unter den Teppich gekehrt wird, ist folgende Frage zu stellen: „Ist Norbert Hofer mit der „Nazi Diktion“ weiterhin für das Amt des Nationalratspräsidenten tragbar?

Die Republik Österreich und das Parlament erleidet einen massiven Imageschaden, wenn diese „Nazi-Diktion“ von Hofer ohne Konsequenzen bleibt und zur Tagesordnung übergegangen wird. Hier muss klare Kante und ein Zeichen gesetzt werden, dass Verhetzung und Verunglimpfung einer gesamten Religionsgemeinschaft für eine der höchsten Ämter in dieser Republik nicht schulterzuckend zur Kenntnis genommen wird. Norbert Hofer ist als 3. Nationalratspräsident auf gar keinen Fall mehr als tragbar.

Die Neue Heimat Zeitung hat hier, verschieden Meinungen eingeholt:

NEOS: „Die Aussagen des FPÖ-Chefs sind für einen Politiker nicht tragbar.“

Im Namen der NEOS äußerte sich der Abgeordnete Dr. Helmut Brandstätter folgend: „Die Aussagen des FPÖ-Chefs sind für einen Politiker nicht tragbar. Wir haben in Österreich eine gute Tradition der Trennung zwischen Religion und Staat und diese gilt es zu stärken. Es ist inakzeptabel, wenn der dritte Nationalratspräsident pauschal alle Menschen einer in Österreich anerkannten Religionsgemeinschaft beleidigt. Viele Menschen muslimischen Glaubens leisten tagtäglich viel für unser Land. Eine deutliche Entschuldigung Hofers wäre das Mindestmaß an Anstand gewesen.“

Ednan Aslan: „Das Parlament muss seine Verantwortung wahrnehmen und Herrn Hofer eine demokratische Lektion erteilen.

Prof. Dr. Ednan Aslan, Professor für islamische Religionspädagogik am Institut für Islamisch-theologische Studien der Universität Wien, äußert sich zu den Aussagen Norbert Hofers wie folgt: „Vom 3. Nationalratspräsidenten der Republik erwartet man mehr Verantwortung und das er die Religionen nicht gegeneinander ausspielt, um die Gesellschaft zu spalten. Um Religionskritik ausüben zu können, braucht Herr Hofer Kompetenzen und Hintergrundinformationen, welche er augenscheinlich nicht hat. Religionskritik setzt Kenntnisse und aufklärerische Zielsetzung und vor allem eine demokratische Gesinnung voraus. Ein säkularer Politiker in einer pluralen Gesellschaft sollte die Religionen in der Alltagspolitik nicht instrumentalisieren. Sobald Religionen ein Thema für die säkulare Politik werden, können die Grundlagen einer plural-säkularen Gesellschaft unwiderruflich zerrüttet werden. Wenn Herr Hofer selbst daraus keine Konsequenzen für seine politische Zukunft zieht, sollte das Parlament die Verantwortung wahrnehmen und Herrn Hofer eine demokratische Lektion erteilen, dass wir als eine säkular-demokratische Gesellschaft weder die Politisierung der Religionen noch die Spaltung der Religionen dulden.“

Österreichisch-aserbaidschanische Handelsverband: „Hofer hat alle Grenzen überschritten und ist als Amtsträger in der Funktion zum 3. Nationalratspräsidenten nicht mehr würdig.“

Auch der österreichisch-aserbaidschanische Handelsverbands-Obmann Yardim Günes ist schockiert über den Vergleich des Korans mit dem Corona-Virus des 3. Nationalratspräsidenten der Republik Österreich und sagt folgendes: „Mit diesen Worten hat der 3. Nationalratspräsident Hofer alle Grenzen überschritten und ist diesem Amt nicht mehr würdig. Warum sollten wir uns in Österreich integrieren, wenn das höchste Amt der Republik Österreich uns als Corona-Virus bzw. als Parasit sieht?“

ALEVI:“ Das ist keine Religionskritik. Das ist nicht nur Verhetzung, sondern auch pauschale Dämonisierung einer Religionsgemeinschaft.“

Der Pressesprecher der alevitischen Glaubensgemeinschaft (ALEVI), eine staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft in Österreich, äußert sich mit folgenden Worten: „Politiker in einem wichtigen Amt müssen sehr sorgsam mit ihren Worten umgehen. Was der 3. Nationalratspräsident Norbert Hofer über den Koran gesagt hat ist inakzeptabel. Das ist keine Religionskritik. Das ist nicht nur Verhetzung, sondern auch pauschale Dämonisierung einer Religionsgemeinschaft. Wir glauben, dass er mit dieser Aussage nicht mehr das Amt des dritten Nationalratspräsidenten ausüben kann. So eine Aussage vom 3. Nationalratspräsidenten ist eine Gefahr für das Zusammenleben in Österreich.“

DERSIM Naturverein Wien: „Victim blaming oder blaming the victim, Täter-Opfer-Umkehr durch 3. Nationalratspräsident Hofer ist sehr bedenklich“

Obmann der DERSIM Naturverein Wien, Kemal Soylu Äußerungen sind wie folgt: „Wir sind gegen Rassismus und religiöser Fundamentalismus aller Art. Der dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer, hat hier aber unter der Vorwand „Kritik“ eine Religionsgemeinschaft, dessen Anhänger und deren heiliges Buch mit einer Virus-Parasitär-Diktion (Krankheit: Corona-Virus) de facto entmenschlicht sowie diffamiert und sich dann in der Öffentlichkeit als Opfer dargestellt. Das passt auch nicht den friedlichen österreichischen Kultur bzw. Mentalität die wir kennen, schätzen und lieben. „Victim blaming oder blaming the victim, Täter-Opfer-Umkehr und Opferbeschuldigung ist die Beschreibung für ein Vorgehen, das die Schuld für einen Übergriff beim Opfer selbst sucht. Das macht der 3. Nationalratspäsident gerade. Es ist sehr bedenklich und nicht schön. „Nie wieder“ bzw. “So sind wir nicht“ (nach Ibiza-Video) sagen wir in Österreich. Schön und richtig. Die Republik Österreich muss hier klare Kante zeigen und sich von ihm distanzieren, indem man ihn als 3. Nationalratspräsidenten als nicht mehr tragbar erklärt. „

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