Journalistinnenkongress 1: Der hohe Preis der Pressefreiheit

Türkische Journalistin Banu Güven über Berichterstattung unter Repression, laut neuer Media-Affairs-Studie ziehen in Österreich Bad News besonders gut.

Wien (OTS) - „Die Türkei ist das größte JournalistInnen-Gefängnis der Welt“, sagte die türkische Journalistin und Fernsehmoderatorin Banu Güven beim ersten Panel des 19. Österreichischen Journalistinnenkongresses am Dienstag in Wien. Der journalistische Alltag sei von Anschuldigungen, Propaganda und Terrorismus geprägt. JournalistInnen, die anders als das Staatsoberhaupt Recep Tayyip Erdogan denken würden, müssten mit einer hohen Geldstrafe, in vielen Fällen sogar mit Gefängnis rechnen.

Es gebe in der Türkei jedoch immer noch viele JournalistInnen, die kritisch berichteten und gleichzeitig für die Freiheit ihrer KollegInnen weiterkämpften, sagte die im April 2017 mit dem Sonderpreis des deutschen Henri-Nannen-Journalistenpreises ausgezeichnete Fernsehmoderatorin und Kolumnistin.

„Democracy First“ lautet das Motto des heurigen Journalsitinnenkongresses im Wiener Haus der Industrie. „Wir müssen darauf achten, demokratische Werte aufrechtzuerhalten. Die Gleichberechtigung im Journalismus muss stets vorangetrieben werden“, sagte die Kongressinitiatorin und Ex-ÖVP-Politikerin Maria Rauch-Kallat bei der Begrüßung.

Im ersten Panel sprach Dunja Mijatovic, ehemalige OSZE-Beauftragte für Medienfreiheit, über die Gefahren für eine unabhängige Berichterstattung: Die Digitalisierung mache den Journalismus angreifbar. Vor allem weibliche Journalisten bekämen Morddrohungen. „It’s a crime and needs to be prosecuted”, sagte Mijatovic. Als Grundpfeiler der Demokratie müssten die Presse- und Meinungsfreiheit verteidigt und beschützt werden.

Von der Demokratie als Staatsform müsse man überzeugt sein, meinte auch die Journalistin und Medienexpertin Mirjana Tomic. Manche Staaten seien Demokratien, praktizierten dies aber nicht. Auch Tomic sah die Freiheit der Medien in Gefahr, ökonomische Interessen würden den Druck erhöhen. Ethik und Professionalismus seien Voraussetzungen, um für die Pressefreiheit zu kämpfen.

Maria Pernegger von Media-Affairs schloss die erste Kongressrunde mit neuenn Zahlen und Fakten zur Berichterstattung von und über Frauen in Österreich ab. Medien würden auch in Österreich das Bild der Welt prägen, stellte sie fest. Sie seien demokratiepolitisch hochrelevant. Doch es seien vor allem Bad News, die bei den Medienkonsumenten auf Interesse stoßen würden.

Somit bestehe die Gefahr, „dass nur mehr das gebracht wird, was zieht“, denn ökonomische Interessen seien meist wichtiger sind als sachliche Informationen. Umso wichtiger sei es, dass Journalismus und Medien als Dienstleister der Demokratie sachlich, distanziert und informativ berichten.

Melanie Bernhofer - YoungStars

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Journalistinnenkongress
Irene Michl
PR und Kommunikation
0676 / 339 12 38
michl@journalistinnenkongress.at
www.journalistinnenkongress.at

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