Journalistinnenkongress 2: „Fürchtet euch nicht vor Politikern – sie sind auch nur Menschen“

Podiumsdiskussion über Berichterstattung versus Propaganda: Falter-Journalistin Horaczek zur Rolle der sozialen Medien.

Wien (OTS) - Inwieweit dürfen JournalistInnen heute noch eine eigene Meinung haben?  Darüber diskutierte Anna-Maria Wallner (Die Presse) mit den Medienfrauen Isabell Daniel (oe24), Nadja Hahn (Ö1-ORF, doublecheck), Nina Horaczek (Falter und Autorin) und Doris Vettermann (Krone). Titel des Podiums: „Wo hört Journalismus auf und wo fängt Propaganda an?“

Die sozialen Netzwerke würden auf alle Fälle dazu beitragen, dass JournalistInnen immer mehr Druck und Schnelligkeit ausgesetzt seien, waren sich die Diskutantinnen einig. Doris Vettermanns Meinung zu den sozialen Netzwerken: „Die Situation ist aus dem Ruder gelaufen. Es ist nicht alles berichtenswert, was Tag täglich gepostet und geschrieben wird.“ Das Internet ist für die Innenpolitik-Journalistin bei der Kronen Zeitung einerseits ein Segen, andererseits auch ein Fluch.

Durch die Intensität der sozialen Netzwerke Zeit habe sie Zeit zum Nachdenken und Selektieren verloren, sagte Nina Horaczek vom Falter. Aber durch Plattformen wie Facebook erhalte sie viele zusätzliche Informationen. „Jetzt bekomme ich keine verärgerten Leserbriefe mehr, die Leute beschimpfen mich über Facebook und Co.“, sagt Horaczek.

Den Kampagnenjournalismus werde von manchen Medien überbewertet, sagte  Isabell Daniel.  Neue Trends könnten Medien nicht schaffen, sondern diese nur schwächen oder stärken. „Gerade im US-Wahlkampf haben so gut wie alle Medien gegen Donald Trump geschrieben und trotzdem ist er Präsident geworden“, sagte die Journalistin der Tageszeitung Österreich.

Der Farbenwechsel der ÖVP sei bei Ö1 ein intern derzeit vieldiskutiertes Thema, sagte ORF-Redakteurin Nadja Hahn. Würden die Medien von den neuen Türkisen instrumentalisiert? Problematisch sei aber derzeit auch die Fotopolitik der politischen Parteien. Bei Presseterminen dürfe vielfach nur ein Parteifotograf anwesend sein. Hahn: „Das ist bedenklich“.

Bei dem von Moderatorin Wallner zuletzt angesprochenen Thema „Angst“ waren sich alle einig: „Man darf sich nicht fürchten vor den Politikern und deren Pressesprechern! Wer hier Angst hat, arbeitet im falschen Job.“ Klar sei jedoch, dass es vor allem für BerufseinsteigerInnen momentan schwierig sei, all dem Druck und Einflüssen gerecht zu werden. Nina Horaczek gab zu: „Ich habe mich bei meinem ersten Interview mit einem Regierungsmitglied gefürchtet. Doch diese sind auch nur Menschen.“

Bernadette Krassay - YoungStar

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