Kardinal Schönborn in ÖSTERREICH: „Islam in tiefster Krise seiner Geschichte“

Kardinal zu Moscheen-Schließungen: „Religionsgemeinschaften dürfen ihre Religionsfreiheit nicht missbrauchen“

Wien (OTS) Im Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntagsausgabe) nimmt Kardinal Christoph Schönborn zu der aktuellen Debatte um den Islam und Moscheen-Schließungen in Österreich Stellung. Das komplette Gespräch wird am Montag um 21 Uhr bei „FELLNER! LIVE“ auf oe24.TV ausgestrahlt.

„Ich glaube, der Islam ist in einer der tiefsten Krisen seiner Geschichte. Die Gründe dafür sind vielfältig und ich sage das nicht mit Häme oder von oben herab, sondern sehe eher gewisse Ähnlichkeiten mit der christlichen Geschichte. Es findet eine Radikalisierung statt und die ist sicher ein Symptom für die Spannungen innerhalb des Islam“, so Schönborn in ÖSTERREICH.

Auf die Frage, wie er die Schließung von Moscheen in Österreich und die Ausweisung von Imamen durch die Bundesregierung beurteilt, antwortet Schönborn: „Es ist wichtig, dass in Österreich Religionsfreiheit herrscht. Aber das bedeutet auch, dass der Staat Überwachungspflicht hat und, dass die Religionsgemeinschaften ihre Religionsfreiheit nicht missbrauchen dürfen. Sie müssen sich an die Gesetze halten, und wenn sie nicht eingehalten werden, kann die Regierung auch einschreiten.

Schönborn äußert sich auch zum ÖVP-Vorstoß, dass Ramadan-Fasten in Schulen zu verbieten: „Ich finde es aus christlicher Perspektive sinnvoll, wenn manche Menschen hier nicht an die strenge Fastenregel gebunden sind. Wenn sie den normalen Unterricht unmöglich machen, dann wäre es ein Grund zu fragen, ob das verantwortbar ist.“

Schönborn äußert sich gegenüber ÖSTERREICH auch zum härteren Kurs der Regierung in der Migrationspolitik: „Das eine ist die Situation von 2015. Dass hier eine Korrektur notwendig war, ist allen klar. Zum anderen ist Asyl ein heiliges Recht. Asyl darf nicht zum Schimpfwort werden. Sorge macht mir schon, wenn die politische Linie wäre, dass Österreich international als Land gilt, das besonders garstig ist. Das war Österreich nie.“

Und er meint in Richtung Regierung: „Was gefährlich ist, ist eher die Sprache. Ich verlange hier von der Regierung Behutsamkeit. Wenn Worte gewalttätig werden, ist das der erste Schritt zur Gewalttätigkeit im Tun. Da müssen wir wachsam sein.“

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