Karl Lueger repräsentiert Antisemitismus im Herzen der Stadt | JöH

Die jüdischen Österreichischen HochschülerInnen (JöH) veranstalteten am Mittwoch, 7.Oktober, ihre kritische Kunstinstallation am Lueger Denkmal

Wien (OTS) Viele Wiener*innen kennen ihn vor allem als den Bürgermeister, den Advokaten der kleinen Leute. Als den antikapitalistischen Bulldozer, der macht, was andere versprechen. Ein Mann schreibt über ihn: „Heute sehe ich in dem Manne (…) den gewaltigsten deutschen Bürgermeister aller Zeiten.“ Und genau hier versteckt sich das Problem, denn das vorangegangene Zitat stammt aus Adolf Hitlers „Mein Kampf“, dessen Vorbild Lueger auch in Fragen Antisemitismus war. Dass der beliebte Politiker seine Ziele durch höchst antisemitische Rhetorik erreichte und Jüd*innen als abseits handelnde, kapitalistische Finanzjüd*innen stigmatisierte um ein gemeinsames Feindbild zu schaffen, mit dem Ziel den Zusammenhalt der christlichen Bevölkerung zu stärken, wissen die wenigsten. Damit säte er die Antisemitische Grundstimmung im Wien der Vorkriegszeit. Darf so ein Mensch im Zentrum der Stadt, stolz über die Köpfe der Wiener*innen emporragen? Und ist er eine Persönlichkeit die es verdient hat, dass ganz Wien zu ihm herauf schaut? Die jüdischen österreichischen HochschülerInnen beantworten diese Frage ganz klar mit „Nein!“ Deshalb organisierte die JöH am Mittwoch den 7.Oktober ab 20:00 Uhr eine Kunstinstallation die genau diese Seite Luegers hervorheben sollte.

„Wienerinnen und Wiener sollen wissen, dass das kein Mensch ist, den man auf diese Weise ehren darf.“, erklärt Sashi Turkof, Co-Präsidentin der JöH. Die Forderung der jüdischen HochschülerInnen lautet „kein Fuß breit dem Antisemitismus“ und „keine Bühne dem Rechtsextrimismus“. Dass das Lueger Denkmal diesen beiden Forderungen widerspricht, zeigte sich unter anderem am Montag bei einer Schandwache am Lueger Denkmal, zu der plötzlich Identitäre auftauchten, um mit Hammer und Meißel provisorisch angebrachte Schriftzüge der Demonstrierenden an der Statue abzumontieren und faschistische Parolen zu rufen, während die anwesenden Polizisten nur zusahen.

JöH Co-Präsidentin Lara Guttmann twitterte dazu: „Das Lueger Denkmal, ist ein Identifikationsort für Rechtsextreme und Neofaschist*innen, heute konnten genau diese ungestört mit Hammer und Meißel auf der Statue Schriftzüge abmontieren. Die Polizei stand nur still daneben…“

Besonders zu den bevorstehenden Wienwahlen möchten wir den Kandidat*innen noch einmal ins Gedächtnis rufen, dass Antisemitismus und Fremdenhass Bedrohungen sind, die in jeder Schicht unserer Gesellschaft vorkommen, – vor allem Hierfür ist Karl Lueger das ideale Symbol der Schande – dass eine klare Haltung der Solidarität von jedem gefordert ist, der für Demokratie, Einheit und Frieden steht und noch wichtiger ist, dass diese Haltung von Taten bestärkt wird.

Mit ihrer Kunstinstallation wollen die jüdischen HochschülerInnen die Wiener*innen und nun vor der Wahl auch WählerInnen dazu bewegen sich zu überlegen, ob Wien ein Symbol der Spaltung und des Misstrauens in sich tragen, oder doch das offene, multikulturelle Miteinander kommunizieren will, in der Hand in Hand alle Bewohner*innen auf eine gemeinsame Zukunft hinarbeiten. Dr. Karl Lueger steht für ersteres und gehört nicht ins Herz unseres Wiens!

Bilder der Kunstinstallation auf Anfrage bei office@joeh.at

Rückfragen & Kontakt:

Jüdische österreichische HochschülerInnen
office@joeh.at

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