Keine Einigung: KV-Verhandlungen der Metalltechnischen Industrie von den Gewerkschaften einseitig unterbrochen

Arbeitgeber über Rückzug der Gewerkschaften verärgert, Bereitschaft zu ordentlicher Erhöhung ist weiterhin vorhanden

Wien (OTS) - Die vierte Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag der Metalltechnischen Industrie brachte neuerlich keine Einigung. Die Verhandler des Fachverbands betonen ihre Bereitschaft für einen fairen, aber auch vernünftigen Abschluss. Den Gewerkschaften ist aber offenbar ihre politische Kampagne wichtiger als sozialer Friede und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. 

In der aktuellen Verhandlungsrunde wurden zu Beginn vor allem Fragen des Rahmenrechts behandelt, etwa Schichtzulagen, Reisediäten oder die Anrechnung von Karenzzeiten. In der nächsten Gesprächsrunde ab 18.45 Uhr wurde dann über Parameter der anstehenden Lohn- und Gehaltserhöhungen diskutiert. Dazu haben die Arbeitgeber bereits vor Wochen erklärt, dass etwa die Frage der Inflation auch aus Wettbewerbssicht zu betrachten ist. Veit Schmid-Schmidsfelden vom Verhandlungsteam des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Wir haben betont, wie wichtig es ist, unsere Exportmärkte zu berücksichtigen, denn dort liegt die Inflation deutlich unter der in Österreich. Das wollten wir berücksichtigt wissen. Leider sind wir dann gar nicht dazu gekommen, weiter zu diskutieren, da die Gewerkschaften das Gespräch einseitig nach wenigen Minuten abgebrochen haben.“ 

Basis für faire Entgelterhöhungen ist aus Sicht des Fachverbands ein Kollektivvertragsabschluss, der die durchschnittliche Inflationsrate der letzten 12 Monate berücksichtigt. Die Arbeitgeber hatten die Gewerkschaften im Vorfeld ja gebeten, ihre Forderung zu überarbeiten, das ist leider nicht geschehen, daher war eine Annäherung sehr schwierig. 

Die bereits vor der heutigen Verhandlung geplanten Betriebsversammlungen sind aus Sicht des Fachverbands nicht hilfreich und wohl rein politisch motiviert. Schmid-Schmidsfelden: „Wir können dieses taktische Handeln der Gewerkschaften aus Verantwortung gegenüber unseren Beschäftigten nicht hinnehmen. Wir sitzen nach wie vor am Verhandlungstisch und sind zu einem fairen Abschluss bereit.“ 

Große Wertschätzung für Beschäftigte, Kritik an Gewerkschaftsführung 

Für Schmid-Schmidsfelden passt der Rückzug der Gewerkschaften in das Bild der bisherigen Verhandlungsführung: „Wir sind sehr verärgert über das Verhalten der Gewerkschaftsfunktionäre: Die rüde Tonalität ihrer Kommunikation, die öffentliche Kampagne zu ihren Forderungen anstatt von Beginn an sachlich zu verhandeln, nächtliche Schmieraktionen an Wirtschaftskammer-Gebäuden in ganz Österreich und jetzt dieser wohl schon lange geplante Abbruch. All das ist ein mehr als zweifelhaftes Niveau und leistet der gerade jetzt so kritisierten Sozialpartnerschaft keinen guten Dienst. Die Gewerkschaften nehmen sich durch dieses strategisch unkluge Verhalten ihrer Spitzenfunktionäre selbst aus dem Spiel“, so Schmid-Schmidsfelden. „Offensichtlich ist die Gewerkschaft nach der Wahl immer noch im Konfliktmodus und trägt diese Strategie auf dem Rücken aller Beschäftigten in der Metalltechnischen Industrie aus.“ 

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 6. November vorgesehen.  

Über die Metalltechnische Industrie
Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das Rückgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelständisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist für ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind Weltmarktführer und „Hidden Champions“. Die Metalltechnische Industrie beschäftigt direkt rund 130.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 Arbeitsplätze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2016 einen Produktionswert von 35,5 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen Fachverbände Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zählt zu den größten Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden Österreichs und ist eine eigenständige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.

Rückfragen & Kontakt:

Fachverband Metalltechnische Industrie
Dr. Berndt-Thomas Krafft
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
+43 (0)5 90900-3482
office@fmti.at, www.metalltechnischeindustrie.at

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