Kostelka: Mehr Unterstützung für pflegende Angehörige muss Schwerpunkt der nächstwöchigen Steuerungsgruppe Pflege sein

Und auch: Spezielles Förderprogramm, um Pflege-EinsteigerInnen während der Ausbildung finanziell abzusichern sowie Förderbetrag für 24 Stunden endlich erhöhen

Wien (OTS) Mehr als 80 Prozent aller Pflege- und Betreuungsleistungen in Österreich werden von Angehörigen zu Hause geleistet. In absoluten Zahlen bedeutet das, dass über 900.000 Menschen in Österreich einen unschätzbar wertvollen Dienst leisten, diese pflegenden Angehörigen in der Pflege-Debatte aber nur selten jene Aufmerksamkeit bekommen, die ihnen gebührt.

„Pflegende Angehörige sind eine tragende Säule im Pflegesystem“, stellte Pensionistenverbands-Präsident Dr. Peter anlässlich des Tages der pflegenden Angehörigen fest, „sie brauchen daher bestmögliche Unterstützung, mehr Anerkennung und nicht zuletzt auch finanzielle Entlastung für ihre Tätigkeit. Im Pflegekonzept des Pensionistenverbandes haben wir daher eine Reihe von Maßnahmen vorgesehen, die die Situation von pflegenden Angehörigen verbessern sol. Dies muss Schwerpunkt der nächstwöchigen Steuerungsgruppe Pflege sein.“

Chancen für Berufsumsteiger fördern

Wichtig ist der personelle Ausbau von mobilen Einrichtungen wie Heimhilfe, Pflegehilfe, Besuchsdienste und Hauskrankenpflege. Kostelka: „Gerade jetzt in der Corona-bedingt schwierigen Lage auf dem Arbeitsmarkt gibt es ein großes Potenzial an möglichen Berufsumsteigern. Diese Chance muss genutzt werden. Es braucht jetzt genügend Ausbildungsmöglichkeiten, um neue Beschäftigte für die Pflege und Betreuung bestmöglich zu qualifizieren. Es braucht aber auch ein spezielles Förderprogramm, damit diese zukünftigen Pflegekräfte finanziell abgesichert über die Zeit ihrer Ausbildung kommen.“

Gleiches Recht für pflegende Pensionistinnen und Pensionisten

Der Pensionistenverband ist die logische Vertretung der zu Pflegenden in der Altenbetreuung. Er ist gleichzeitig aber auch die Vertretung von pflegenden Angehörigen. Denn, so Kostelka, „Viele ­– rund 50 Prozent – der Pflegenden sind selbst bereits in Pension und betreuen ihre hochbetagten Eltern. In diesem Zusammenhang ist es besonders unverständlich, dass gerade diese Gruppe von pflegenden Angehörigen finanziell benachteiligt ist, wie das Bundesverwaltungsgericht feststellte“. Der Hintergrund: Wer daheim Angehörige ab Pflegestufe 3 betreut und pflegt, hat die Möglichkeit sich kostenfrei pensionsversichern zu lassen. Die Pensionsbeiträge werden für die Zeit der Pflege von der öffentlichen Hand übernommen. Davon profitieren alle, mit Ausnahme der Pensionisten. „Das ist ungerecht“, meint PVÖ-Präsident Kostelka und fordert daher, „dass auch Pensionisten die kostenfreie Selbstversicherung in Anspruch nehmen können und damit für die Pflegezeiten einen besonderen Höherversicherungsbeitrag erhalten. Jene, die über keine eigene Pension verfügen, sollen dafür Versicherungszeiten als Beitragszeiten erwerben und dadurch einen eigenen Pensionsanspruch erhalten.“

Bildungs- und Weiterbildungsangebote, Informationsstellen

Wer daheim pflegt, sieht sich immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die oft das Maß der eigenen Lösungskompetenz überschreiten. Kostelka: „Wer hilft den Helfenden, wenn sie einmal nicht mehr weiterwissen? Zu der ohnehin schon großen Belastung kommt dann noch die Verunsicherung dazu, den immer weiter steigenden Anforderungen vielleicht nicht gerecht werden zu können. Hier braucht es dringend Entlastung: Durch niederschwellige, ortsnahe Aus- und Weiterbildungsangebote für pflegende Angehörige, durch begleitende Unterstützung von Pflegeprofis und auch durch digitale Angebote wie Webinare oder Hotlines, an die sich pflegende Angehörige rund um die Uhr wenden können.“

Diese und alle weiteren Punkte aus dem umfassenden Pflegekonzept des Pensionistenverbandes Österreichs wird PVÖ-Präsident Dr. Peter Kostelka im Rahmen des Treffens der „Steuerungsgruppe Pflege“ am kommenden Dienstag einbringen. Kostelka: „Als Pensionistenverband haben wir schon viel erreicht: Die Abschaffung des Pflegeregress etwa oder die jährliche Valorisierung des Pflegegeldes. Das waren schon Meilensteine. Aber es warten noch große Herausforderungen auf uns, es gibt noch viel zu tun. Für die pflegenden Angehörigen aber auch auf anderen Gebieten: Längst überfällig ist zum Beispiel eine Anhebung des Förderungsbetrags zur 24-Stunden-Pflege. Der wurde zuletzt 2008 erhöht.“

Rückfragen & Kontakt:

Pensionistenverband Österreichs
Andreas Wohlmuth
Generalsekretär
0664 48 36 138

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Quelle

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